Maureens P.o.V.
Ich war gerade aus Masons Bett gekrabbelt und klaubte meine Sachen vom Boden auf, die wir einfach achtlos irgendwo hingefeuert hatten, als Mason hinter mich trat, seine Arme um mich schlang (ich war noch immer nackt!) seinen Kopf auf meine Schulter legte und mir ins Ohr flüsterte:
"Also von mir aus kannst du ruhig so bleiben, Rein." Was sollte das denn jetzt? Ich entwand mich seinem Griff, schlüpfte so schnell ich konnte in meine Unterwäsche und drehte mich dann mit einem sichtlich verwirrten Gesichtsausdruck wieder zu ihm um.
"Was willst du denn noch, hm?", zischte ich und er hob nur abwehrend die Hände und sah mich aus seinen Schokoladen-Augen beruhigend an.
"Ist ja gut ... ich dachte nur, ich sag dir mal, das ich dich schön finde?", er kratzte sich am Hinterkopf und wirkte irgendwie ziemlich verlegen.
"Aha. Okay ... danke", murrte ich nur, als ich wieder in meinen schwarzen Oversize Pulli und die helle Skinnyjeans schlüpfte.
"Hab ich was falsch gemacht?" Ich konnte nicht anders - ich verdrehte die Augen.
"Nein."
"Ah ja, genau. Weißt du, Maureen, du könntest es mir doch wenigstens sagen, damit ich weiß, was ich anders machen muss", oha, jetzt nannte er mich schon Maureen also schien es ihm tatsächlich ziemlich ernst zu sein.
"Okay, na schön - dann sag ich's dir jetzt einfach. Aber tu bloß nicht beleidigt, oder so - kapiert?"
Er hob eine Augenbraue an.
"Kriegst du deine Tage, oder was? Du bist ja mega gut drauf ... meine Fresse!" Wieder verdrehte ich die Augen.
"Willst du's nun wissen, oder nicht?!", giftete ich, woraufhin er schnaubte und mir mit einer Handbewegung bedeutete, dass ich beginnen sollte, zu reden.
"Gut, Mason. Pass auf - ich mag es nicht, wenn du mich außerhalb unserer ...", ich suchte nach dem passenden Wort, "Abmachung anfasst. Das war's auch schon."
Ihm entkam ein trockenes Lachen.
"Ist das grad dein Ernst, Maureen?"
"Ja."
"Was ist denn man mit dir?", seine Stimme war auch lauter geworden, wahrscheinlich war er ziemlich aufgebracht, oder so. Was ich aber nicht verstehen konnte - schließlich war das hier bloß Sex. Nicht mehr und auch nicht weniger.
"Hast du nen anderen, oder was?"
"Die Frage kannst DU dir doch wohl eigentlich selbst beantworten! Natürlich nicht, du Depp!"
"Jetzt tu nicht so, als wäre die Annahme völlig abwegig gewesen!"
"Lass einfach gut sein, Mason. Ich geh jetzt. Bis dann." Ich schulterte meinen Rucksack und wandte mich zum Gehen, doch Mason griff nach meinem Handgelenk und hielt mich zurück.
"Mann, Rein ... jetzt bleib doch noch. Es tut mir leid ...", er sah mich treuherzig an und ich seufzte nur.
"Warum sollte ich - wir sind durch für heute."
"Es geht doch nicht immer DARUM."
"Ach? Das ist mir aber neu, Mason."
Er seufzte.
"Kann ich dich auf ne Pizza einladen?" Nun war ich es, die eine Augenbraue hob. Er fragte mich, was mit mir war? Was zur Hölle war denn man mit ihm?!
"Äh ... vielleicht ein anderes Mal. Ich hab Finley versprochen, ihm noch bei seinem ... äh Aufsatz zu helfen", schwindelte ich.
"Hm, schon klar ... Sag doch einfach, dass du nichts mit mir zu tun haben willst!" Oh wie recht er doch damit hatte! Aber das sagte ich ihm nicht.
"Ich hab einfach noch was zu tun, okay, Mason? Wir sehen uns."
Er hob nur die Hand und grummelte ein halbherziges: "Bye." Und dann öffnete ich die Tür schlich mich an Isaacs Zimmer vorbei, weil ich den jetzt nicht auch noch ertragen konnte und machte mich auf dem schnellsten Weg nachhause.
Finley war nicht da, hatte ein Date oder so. Hatte mir zumindest May gesagt. Mit der saß ich jetzt auch in ihrem düsteren Zimmer und futterte die Pizza, die ich bei Mason so konsequent verschmäht hatte.
"Sag mal Reina?", setzte May an, als eine Werbepause das Fernsehprogramm unterbrach.
"Hm?", mümmelte ich mit vollem Mund.
"Wer war eigentlich der Typ, mit dem du da vorhin so geflirtet hast?", sie wackelte mit den Augenbrauen und ich verstand nur noch Bahnhof.
"Häh?", war deshalb meine einfallsreiche Antwort.
"Na der Typ bei Starbucks! Mit dem standest du da doch ziemlich lange und er hat gelacht und du hast gelacht ... also?", sie sah mich erwartungsvoll an und langsam begann ich zu verstehen.
"Hast du mich beobachtet, oder was?"
"Nö", sie grinste selbstgefällig, "Aber irgendwo muss ich ja schließlich hingucken, während ich esse, oder nicht? Und außerdem war der echt ziemlich heiß!", sie biss von ihrer Pizza ab und wandte mir dann direkt wieder ihre gesamte Aufmerksamkeit zu.
"Na schön, das war Luke - aber ich habe nicht, ich wiederhole: NICHT mit ihm geflirtet!"
"Schade. Besser als Mason ist er bestimmt auf jeden Fall."
"Du kennst ihn doch gar nicht!", entgegnete ich.
"Na und - du auch nicht." Okay - damit hatte sie recht.
"Ich hab ihm nen Kakao verkauft - das war alles."
"Ich hätt ihm meine Handynummer gegeben, wenn ich du gewesen wär", meinte May verträumt und ich schnaubte.
"Der war eh nicht interssiert."
"Und wenn schon!"
"Du bist echt unglaublich, May", ich verdrehte grinsend die Augen (eine meiner Angewohnheiten).
Die Pinkhaarige grinste ebenfalls breit und murmelte triumphierend: "Ich weiß."
Der nächste Tag war unspektakulär. So wie mein Leben im Allgemeinen. Ich musste zur Uni, hörte mir meine Vorlesungen an. Danach kurz nachhause und dann wieder eine Schicht bei Starbucks. Man kann sich alles kaufen - warum nicht auch ein besseres Leben?
DU LIEST GERADE
Caramel Hot Chocolate || l.h
Romance„Ich habe Angst davor, wieder eine Beziehung einzugehen, Maureen. Ich habe Angst davor, jemanden wieder so nah an mich ranzulassen - aber ich kann nicht leugnen, was ich für dich empfinde. Und ich denke, dass es das Wert wäre, auszuprobieren. Wir mü...