Kapitel 11

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Luke's P.o.V

Keine Ahnung was heute mit mir los war, dass ich erstens so gesprächig, zweitens so gut gelaunt und drittens so selbstbewusst war. Und auch Maureen schien das zu bemerken - zu meinem Pech..oder so.

Während sie mein Getränk zubereitete, beobachtete ich sie ein wenig, wie sie ihre geübten Handgriffe machte, das Getränk in den Becher ließ und alles was dazugehörte.

"Mach doch gleich ein Foto, Breadstick", kicherte sie, als sie bemerkte, dass ich sie anstarrte. 


Ich erwachte aus meinem kleinen Tagtraum und blinzelte ein paar mal, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder zu ihr lenkte.

"Wieso?", fragte ich und grinste unschuldig.

"Na dann musst du mich nicht mehr heimlich beobachten", zwinkerte sie mir zu und setzte heimlich unter Anführungszeichen. Ich verdrehte belustigt die Augen.

"Wie gesagt, Blondie - Bild dir hier mal ja nichts ein", sagte ich scherzhaft und schmunzelte.

Ich hatte einen Entschluss gefasst.

Ich könnte doch mit ihr befreundet sein, nett sein - der Luke, der ich eigentlich wirklich war, aber trotzdem meine Fassade behalten. Sie würde nichts erfahren von all dem, was mich so verändert hat...aber könnte trotzdem an meinem Leben teilhaben.

Die Kleine gefiel mir, sie war wie ein kleines Abenteuer, dass frischen Wind in mein langweiliges, eintöniges Leben brachte. Außerdem...war sie heiß..ähm..nett, ich meine nett.

Mittlerweile hatte sie mir meinen Becher gegeben und ich  ihr das Geld auf den Tresen gelegt, welches sie in ihre Geldtasche steckte und sich dann wieder zu mir gesellte. Es waren gerade keine neuen Kunden zu bedienen, weshalb sie wohl Zeit hatte, sich mit mir zu unterhalten.

"Wie lange geht deine Schicht noch?", fragte ich, als wir uns eine Weile in einem Blickduell gebattelt hatten und dazwischen immer wieder gekichert hatten. Ich fragte mich, warum ich mich in ihrer Nähe so wohl fühlte..normalerweise fiel es mir sehr schwer, mit fremden Personen zu reden, oder Blickkontakt aufzubauen.

 Sie sah hinter sich auf eine Uhr und schien zu überlegen.

"Knapp eine Stunde, wieso?"

Ich zuckte die Schultern "Lass uns spazieren gehen, wenn du hier fertig bist. Ich will dich kennenlernen, Blondie.", sagte ich, die Wangen gerötet und fügte dann leise dazu, den Kopf gesenkt "Ich will das Mädchen kennen, das mich innerhalb von 24 Stunden anscheinend verändert hat", in der Hoffnung, dass sie es nicht gehört hatte.

"Also, wie siehts aus? Bist du dabei?", versuchte ich die Situation noch zu retten und lachte etwas nervös, während ich mir durch die Haare fuhr.

Woaaah Luke! Was war denn los mit mir?! Wieso war ich so nervös, nur weil ich ein Mädchen fragte, ob sie einen Spaziergang mit mir machen wollte...? Es war ja nicht so, dass ich sie fragte, die Nacht mit mir zu verbringen. Obwohl ich eigentlich nichts..Warte was? Okay ich sollte aufhören immer so in meinen Gedanken zu versinken.

Hm...wahrscheinlich hatte ich einfach Angst, abgelehnt oder komisch angesehen zu werden.

Aber eigentlich waren meine 'Ängste' völlig umsonst..denn nachdem Maureen mich kurz etwas nachdenklich angesehen hatte, zuckte sie ebenfalls mit den Schultern und kicherte dann "Okay klar, warum nicht? Aber willst du jetzt hier eine Stunde auf mich warten?"

"Ja, ich hab sowieso nichts zu tun..Mom braucht ihre Einkäufe sowieso erst morgen."

Sie nickte und lächelte mich dann an, bevor sie sich einem neuen Kunden zuwandte und ich sie weiter beobachten konnte.

Die Stunde ging eigentlich ziemlich schnell vorbei...auch wenn ich nicht wirklich etwas machte, außer die Blondine anzustarren und hin und wieder mit Kommentaren zu sticheln. Manchmal lächelten wir uns schüchtern an..aber wirklich Zeit zum Reden hatten wir nicht. Aber die würden wir nachher ja noch genug haben...wenn ich nicht wieder einen Anfall von Schüchternheit bekam.

"Okay, ich ziehe mich eben um und dann können wir los, wenn du möchtest.", rief sie mir zu, bevor sie hinter der Tür verschwand, die in den Angestelltenbereich führte.

Ich schnappte mir meinen Hoodie, den ich über einen Stuhl geworfen hatte, und zog ihn mir an, bevor ich nach draußen ging und dort auf Maureen wartete.


Ich fragte mich, wie der Abend noch laufen würde...


Caramel Hot Chocolate || l.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt