Maureens P.o.V.
Mason wälzte sich auf die andere Seite des Bettes und vergrub mich fast unter sich. Na toll. Das jetzt auch noch. Ich hatte nicht mal über Nacht bleiben wollen und trotzdem hatte er es geschafft, mich zu überreden. Warum auch immer - denn eigentlich wollte ich nichts mit ihm zu tun haben - das zwischen uns war eine rein körperliche Sache, nicht mehr und auch nicht weniger.
Ich war nun also hellwach, während der Schwarzhaarige neben mir noch seinen seligen Schlaf auslebte und mir die Ohren vollschnarchte. Ich verdrehte die Augen und blickte zu seinem Nachttisch, wo noch ein paar Kon'dome rumlagen - aber das interessierte mich in diesem Moment herzlich wenig, ich wollte einfach nur wissen, wie spät es war - denn ich hatte heute noch eine Schicht bei Starbucks.
An einem Sonntagnachmittag - jepp, deprimierend, aber ich war nun einmal ein Student und somit gleichzeitig ein armer Schlucker und brauchte das Geld.
Es war erst acht Uhr früh - aber das reichte mir auch. Ich wollte nicht noch mehr Zeit bei Mason verbringen, nicht dass er noch aufwachte und nach einem morgendlichem Blo'wjob fragte. Da hat ich jetzt echt mal keine Lust drauf. Und Isaac wollte ich auch nicht sehen - aber das Risiko war relativ gering. So wie ich ihn kannte hatte er bis vor drei Stunden noch irgendein dämliches Videospiel gezockt, bevor er mit einer Tüte Chips im Schoss in seinem Gamer-Sessel eingepennt war und dort wohl auch noch den restlichen Tag verbringen würde - erst schlafend und dann wieder zockend. Ein ewiger Kreislauf. Wenn er gut drauf war ging er vielleicht zwischendurch mal ins Bad. Wenn nicht ... puh, das wollte ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen.
Vorsichtig schob ich nun also Mason von mir und zu meinem Glück schlief er so tief und fest, dass ich neben ihm ein Schlagzeug hätte auspacken können um mal kräftig loszutrommeln (nicht, dass ich spielen könnte).
Ich atmete erleichtert auf und tapste dann so geräuschlos ich konnte durch sein unordentliches Zimmer um meine Sachen einzusacken und sie mir hastig überzuziehen. Und dann machte ich mich so schnell es ging vom Acker und auf zur nächsten U-Bahn-Station. Mason war es eh egal, ob ich noch da war, oder nicht, solang ich seine Bedürfnisse befriedigte, wenn ihm danach war.
Zuhause angekommen schloss ich leise die Tür hinter mir, um die anderen beiden nicht zu wecken und schlich dann ins Badezimmer um ausgiebig zu duschen und meine langen, blonden Haare zu waschen.
Als ich dann damit fertig war und in meinem Bademantel steckte, föhnte ich meine Haare und flocht sie dann zu einem etwas unordentlichen Fischgrätenzopf, bevor ich mich daran machte, mich zu schminken. Nachdem ich mit meinem Erscheinungsbild zufrieden war, schlüpfte ich in mein eigenes Zimmer, wo ich mir aus dem Kleiderschrank eine helle Skinnyjeans und einen schwarzen Oversize-Pulli zog und es mir anzog.
Ich nahm kurz auf meinem Bett platz und ließ meinen Blick unwillkürlich durch mein Zimmer streifen. Über die lindgrünen und weißen Wände, über meine schreckliche, abgewetzte graue Couch, den alten Fernseher, meinen weißen Kleiderschrank, den Schreibtisch, die Kommode und mein Keyboard, dass ich in letzter Zeit eindeutig mit zu viel Verachtung gestraft hatte. Aber mir war einfach nicht danach, zu spielen. Auch, wenn es so viele Jahre lang eine meiner größten Leidenschaften gewesen war. Ich liebte die Musik - ich lebte für die Musik . Vergangenheitsform.
Ich könnte garantiert noch spielen - ich könnte auch noch singen, ich könnte Mom auch beten, mir meine alte Gitarre zu schicken - aber ich tat es nicht. Mir war einfach nicht danach. Insgeheim hoffte ich, dass es sich dabei nur um eine Phase handelte, die bald vorbeigehen würde. Aber eigentlich glaubte ich nicht daran.
Mason hatte einfach alles verändert - und ich könnte nicht unglücklicher darüber sein.
Nachdem mein Blick an einem unbestimmten Fleck auf der Wand hängen geblieben war, entschied ich mich, dass ich vielleicht doch mal aufstehen und was sinnvolles tun sollte. Wie zum Beispiel Frühstücken.
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Caramel Hot Chocolate || l.h
Romance„Ich habe Angst davor, wieder eine Beziehung einzugehen, Maureen. Ich habe Angst davor, jemanden wieder so nah an mich ranzulassen - aber ich kann nicht leugnen, was ich für dich empfinde. Und ich denke, dass es das Wert wäre, auszuprobieren. Wir mü...