Luke's P.oV
Am liebsten hätte ich noch 100 weitere Fragen gestellt, weil ich es so genoss, Maureen zuzuhören...sie hatte eine solch angenehm ruhige Stimme und allmählich fing ich an, sie als Person wirklich zu mögen.
Ich erfuhr wirklich einiges von ihr, auch, dass sie wohl genauso wie ich eine dunkle Vergangenheit hatte. Natürlich fragte ich nicht nach - ich kannte sie nicht wirklich lang und es ging mich auch nichts an. Sie hatte ja bei mir auch nicht nachgefragt - also hatte ich ebenso nicht das Recht dazu. Und doch stützte ich, als sie mir eine Antwort auf meine letzte Frage gab. Sie hatte Angst, dass sich ihre momentane Situation verschlimmern könnte? Was sollte das heißen? Ich machte mir irgendwie ein bisschen Sorgen.. Und wie immer wenn ich mir Sorgen machte, fing ich an auf meiner Unterlippe und meinem Piercing herumzubeißen. Schlechte Angewohnheit...
"Du bist durch mit deinen Fragen, oder?", riss sie mich aus meinen Gedanken und schmunzelte
Ich nickte "Jepp", und sie nickte daraufhin ebenfalls
"Okay. Und jetzt?"
Gute Frage. Was jetzt? Ich war total einfallslos und unkreativ. Ich meine...ich machte sowas nie, geschweigedenn traf ich mich mit weiblichen Personen.
Ich zuckte die Schultern.
"Hm..keine Ahnung.", sagte ich etwas beschämt und sah grinsend auf den Boden.
"Hm..wie wärs, wenn du mir mal deine Nummer gibst? Wir können ja mal zusammen machen - also nur wenn du möchtest", nuschelte sie und errötete dann schlagartig, was ziemlich niedlich aussah.
Ich nickte und streckte die Hände nach ihrem Handy aus, welches Sie mir dann in die Hand drückte. Ich gab meine Nummer ein und speicherte mich unter "Breadstick" ein, bevor ich ihr das Handy wiedergab.
"Ich hab meins im Auto gelassen, sorry. Aber du kannst mich ja anschreiben, damit ich deine Nummer auch hab."
Freudig nickte Maureen.
"Okay, also ich glaub ich sollte jetzt mal nach Hause..", sagte sie dann kurz danach und stand langsam auf. Ich nickte und folgte ihr dann. Wir liefen zurück zu Starbucks und beobachteten den immer dunkler werdenden Himmel. Und je dunkler es wurde, desto näher rückte Maureen an mich heran. Bei jedem kleinen Geräusch zuckte sie zusammen oder schnappte nach Luft.
"Hast du Angst?", fragte ich leise und sah zu ihr. Mittlerweile berührten sich unsere Arme schon, da wir so dicht nebeneinander gingen. Es war nicht unangenehm, im Gegenteil.
Ich vernahm ein leichtes nicken und ein leises "Mhm". Maureen sah auf den Boden und versuchte sich zu entspannen. Ich wusste, dass wir doch noch ein Stück zu gehen hatten, da wir anscheinend doch weiter gelaufen waren, als ich gedacht hatte. Und außer ein paar vereinzelten Häusern war hier wirklich nichts. Und Maureen hatte Angst.
Also nahm ich ohne groß nachzudenken ihre Hand und verschränkte unsere Finger, um ihr die Angst zu nehmen. Einige Sekunden lang passierte nichts, doch dann drückte sie ebenfalls meine Hand leicht und gab mir damit zu verstehen, dass es okay so war.
"Brauchst du nicht", sagte ich leise, bevor wir schweigend weitergingen.
Ich bemerkte zwar, dass sie mich von der Seite immer wieder ansah, sagte aber nichts, um die Situation nicht peinlich zu machen.
Nach ungefähr einer viertel Stunde erreichten wir dann wieder die Hauptstraße und sahen schon ein zwei hundert Meter weiter entfernt den Starbucks Laden, vor welchem mein Auto stand.
Als wir dann direkt vor meinem Auto stehen blieben, lösten wir sanft unsere Hände auseinander und sahen uns an.
"Danke, Luke", sagte sie aufrichtig und lächelte dann. Nicht richtig wissend, was ich sagen sollte, nickte ich einfach und lächelte ebenfalls leicht.
"Pass auf dich auf.", sagte ich leise und sah ihr dabei direkt in die Augen. Ich meinte das ernst, denn ich machte mir wirklich Sorgen um sie, und irgendwie war sie mir in dieser kurzen Zeit wichtig geworden und weckte einen gewissen Beschützerinstinkt. Ich wollte einfach nicht, dass ihr etwas passierte.
Sie wirkte etwas überrascht und wurde dann wieder etwas rot - das konnte ich sogar in der Dunkelheit erkennen.
"Du auch", sagte sie, bevor sie ihre Hand hob, mir wank und sich dann umdrehte und ging. Kurz blieb ich noch stehen, bevor ich mich ebenfalls auf den Heimweg machte.
Überraschender Weise war Mom heute schon zuhause, als ich in die Küche stolperte, mit den zwei Einkaufstüten.
"Oh, Luke! Wo warst du?"
"Starbucks", murmelte ich und stellte die Tüte ab.
"Allein? Wieso?"
"Ja."
Sie wollte noch etwas sagen, da entdeckte ich Mokus und begrüßte ihn.
"Hey Moke. Alles klar, Buddy? Hast du Hunger?", lachte ich und streichelte ihm über den Kopf, als er freudig Miaute.
Ich holte eine Futterpackung und leerte sie in seinen Napf, füllte sein Wasser nach und verschwand dann aus der Küche, ohne meine Mutter noch eines Blickes zu würdigen.
Sie hatte mich die ganze Zeit mit diesem 'Wir müssen reden' Blick angestarrt und ich wollte nicht mit ihr reden. Sonst interessierte sie sich auch immer einen Dr.eck für mich..
Oben angekommen warf ich meine Tür etwas lauter zu, um ihr klar zu machen, dass sie mich lassen sollte und setzte mich dann aufs Bett. Schlagartig kam die gute Laune wieder.
Ich denke ich und Maureen könnten gute Freunde werden..
Ich hatte das Bedürfnis, wieder mal Gitarre zu spielen, weswegen ich Mir mein Instrument nahm, es stimmte und dann einfach drauf los spielte. Stundenlang saß ich da, mit meiner Gitarre in der Hand, spielte irgendwelche Lieder und sang leise dazu, bis ich durch das 'Ching' meines Handys unterbrochen wurde. Ich legte die Gitarre neben mich und sah auf mein Handy. Ich hatte eine neue Nachricht.
Neugierig öffnete ich sie, las und fing dann an leicht zu lächeln.
"Gute Nacht, Breadstick. Danke für den Tag. PS: Jetzt hast du meine Nummer (;"
Maureen. Eindeutig.
"Schlaf gut, Maureen", schrieb ich zurück und bemerkte dann selbst, dass ich ziemlich müde war. Also machte ich mich bettfertig und rief dann nach Mokus, der die Treppen hinaufgetapst kam und es sich neben mir gemütlich machte.
"Gute Nacht, Buddy", murmelte ich und kraulte ihn noch eine Weile, bis ich von seinem Schnurren einschlief.
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Caramel Hot Chocolate || l.h
Romance„Ich habe Angst davor, wieder eine Beziehung einzugehen, Maureen. Ich habe Angst davor, jemanden wieder so nah an mich ranzulassen - aber ich kann nicht leugnen, was ich für dich empfinde. Und ich denke, dass es das Wert wäre, auszuprobieren. Wir mü...