Glaube, Liebe & Hoffnung

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Beth und ich laufen nebeneinander her. Dad hat uns darum gebeten, die Tonnen mit frischen Wasser zufüllen. Deshalb packen wir zu zweit eine Tonne und kippen diese um, damit das dreckige Wasser herausfließt. Das viele Wasser verteilt sich auf dem hellen Betonboden. Ich atme aus, eine kleine Atemwolke bildet sich vor meinem Gesicht.

,,Ich wusste garnicht dass du rauchst", lacht Beth und atmet aus, um mir die Atemwolke zu zeigen, die sich beim ausatmen bildet.

Ich fange auch an zu lachen, und zeige auf ihre Wolke:,,Dasselbe gilt auch für dich."

Wir stellen die Tonne wieder aufrecht hin und nehmen jeweils einen großen Kanister Wasser, welche wir in die Tonne füllen. Nachdem wir die erste Tonne gefüllt hatten, wiederholen wir diesen Vorgang auch bei der anderen Tonne.

,,Was machen wir jetzt?", fragt Beth froh darüber, dass wir fertig sind.

,,Ich wollte zu Michonne, ihr Training mal ausprobieren. Du kannst ja mitmachen."

Beth lacht kurz auf:,,Nein danke. Ich bin nicht der Sporttyp."

,,Wenn du's dir anders überlegst, weist du wo wir sind", rufe ich ihr zu, als sie schon davon schlendert.

Beth dreht sich zu mir um, läuft rückwärts weiter und wirft ihre Arme lachend in die Luft.

,,Viele Möglichkeiten gibt es ja nicht."

Ich lache kurz, verstumme aber sofort wieder und laufe zum Außenhof, dort finde ich Michonne welche bereits fleißig am trainieren ist.

,,Hier bin ich", lächle ich zur Begrüßung und stelle mich neben sie.

Ich ziehe mein Bein nach hinten an, dass mein Fuß an meinem Hintern liegt und halte ihn mit einer Hand dort. Nach ungefähr 5 Sekunden mache ich dasselbe mit dem anderen Bein. Das dann nochmal, nur dass ich meine Beine diesmal nach vorne anziehe. Danach noch kurz die Arme zur Seite strecken und mein kurzes Aufwärmprogramm ist vollendet. Ich sehe kurz zu Michonne. Sie liegt mit dem Rücken auf dem Rasen und macht konzentriert Sit-ups. Ich ziehe eine Schnute und setze mich neben sie. Nachdem ich sie wieder kurz beobachtet habe, lasse ich mich nach hinten fallen und mache ihr nach.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir tausende Sit-ups und Liegestützen machten, auf der Stelle gerannt sind und dabei die Knie angezogen haben und noch weiteren anstrengenden Übungen bin ich kaputt. Michonne wirkt als könnte sie noch 10 Jahre so weiter machen. Amüsiert sieht sie ständig zu mir rüber, während wir rein laufen.

,,Du machst nicht oft Sport", stellt sie lächelnd fest.

Mit aufgerissenen Augen schüttle ich langsam meinen Kopf, fange danach an zu lachen.

Drinnen sitzen alle zusammen und unterhalten sich. Als sie Michonne und mich sehen sind plötzlich alle ganz still. Haben wir irgendetwas angestellt? Irgendwen umgebracht, dass sie so gucken? Okay, die letzte Frage war mehr als nur überflüssig.

Mit einem verwirrten Blick laufe ich die Treppenstufen hinunter. Als ich die letzte Stufe hinter mir habe, kommen alle auf mich zu gelaufen.

,,Alles Gute zum Geburtstag, Prinzessin", lächelt Harry süß und umarmt mich, gefolgt von einem intensiven liebenden Kuss.

Bevor ich überhaupt etwas sagen kann, folgen auch mein Dad und alle anderen mit Glückwünschen. Auch Carol, April und Ruby gratulieren mir, Ruby klammert sich an mich und lächelt mich von unten herauf an. Sie hat ein so süßes und ansteckendes Lächeln. Bevor Michonne mir als letzte gratuliert, steht Daryl vor mir. Er zwingt sich ein Lächeln auf, und spricht knapp zu mir.

,,Alles Gute", seine langen braune Haare verdecken fast sein ganzes Gesicht, aber seine Augen erkenne ich trotzdem.

Zwar nur ganz knapp aber ich erkenne sie. Sie sehen prüde aus und haben keinen Glanz in sich. Auch wirkt Daryl nicht so, als würde er es ernst meinen, genauso wie sein Lächeln nicht ernst ist. Ich habe mittlerweile gelernt, dass Daryl nicht der Mensch ist, der irgendwann im Mittelpunkt steht. Zumindest wirkt er nicht so als würde er das wollen. Er ist allgemein eher ruhig und hat keinen wirklichen Anschluss. Allein. Das ist er. Immer sieht man ihn allein und er schattet sich von den anderen ab. Obwohl man genau in dieser Zeit jemanden bei sich haben will, will er allein sein. Wieso? Das wüsste ich gerne.

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