Lachende Kinder, fröhliche Gesichter und der Duft von leckerem Tee in der Luft.
Das alles erinnert an das alte Leben, aber man weiß, das man all diese Dinge nie wieder erleben wird.
Tobende Kinder die einen Schneemann bauen und im glitzernden Schnee einen Schneeengel zaubern.
Das alles war einmal.
Man erinnert sich, wie es früher war. Wie man selbst einmal im Schnee tollte und mit seinen Freunden eine Schneeballschlacht veranstaltete. Später dann völlig verfroren nach drinnen kam, wo die Eltern mit einer heißen Tasse Schokolade einen erwarteten.
Handschuhe, Mütze, Schal und die dicke Winterjacke aus. Auf den Sessel geschmissen und an der Tasse geschlürft.
Anschließend wirft man sich in sein warmes Bett und fühlt sich sofort beschützt und geborgen. Die Mutter bläst mit einem sanften Windstoß die letzte Kerze aus, die das nun dunkle Zimmer beleuchtete.
So war es einmal.
Man denkt, dass es nie wieder so sein wird. Aber es gibt einen Ort, an dem genau das Routine ist. Ein Ort an dem die Menschen zusammen leben und die Kinder eine schöne Zeit erleben dürfen, ohne die Angst vor dem Tod.
Dieser Ort wurde errichtet. Errichtet von einem, für den ein oder anderen, attraktiven Mann der weis was er tut. Dieser Mann sagt wo es lang geht, wird von allen dafür geliebt, was er ihnen bietet.
Sein eher schwacher Gehilfe Milton, der Brillenträger, immer an seiner Seite. Unterstützt seinen Boss wo er nur kann.
Die Bewohner, die keine Gelegenheit auslassen ihrem Retter zu zeigen, wie sehr sie ihn lieben. Sie müssen keine Angst haben, vor dem was hinter den Mauern liegt. Hier sind sie sicher. Müssen niemanden töten. Brauchen keine Angst davor haben, dass sie den heutigen Tag nicht überstehen oder sie nichts zu essen finden. Nein. Ihnen geht es gut.
Sie wissen nicht,dass es da draußen Menschen gibt, die keine Ahnung haben, das es diesen Ort gibt. Dass die Menschen die da draußen sind, jeden Tag hungern müssen, oder jeden Tag die ekligen verfaulten Fratzen ansehen müssen die sie um jeden Preis fressen wollen.
Der Mann läuft wieder durch die Straßen seiner kleinen Stadt. Er sieht immer wieder nach links und nach rechts. Während die Kinder im Schnee spielen, schaufeln die Eltern die Hauseingänge frei oder sitzen gemeinsam auf der Veranda und halten mit Kaffee oder Tee einen Smalltalk.
,,Guten Tag Governor."
Eine schwarzhaarige Frau Mitte dreißig läuft im schnellen Tempo an dem sogenannten Governor vorbei. Er erwidert ihre Begrüßung mit einem freundlichen Nicken und läuft weiter ohne stehen zu bleiben.
,,Governor? Wollen sie mit uns einen Schneemann bauen?"
Ein kleiner blonder Junge, dessen Nasenspitze sich von der Kälte bereits rot färbt, schaut zu dem Mann mit schwarzem Mantel. Der Junge lächelt fröhlich und zeigt mit seinem in einem Handschuh verpackten Zeigefinger auf eine kleine Gruppe anderer Kinder. Diese sehen ebenfalls fröhlich aus und hoffen auf ein 'Ja' vom Governor.
,,Ich helfe euch gleich. Erst muss ich noch etwas erledigen, ok?"
Der Governor legt seine Hände auf seine Knie und beugt sich zu dem Jungen vor. Dieser nickt eifrig und rennt ohne ein weiteres Wort zu seinen Freunden. Lächelnd richtet der Mann sich wieder auf und setzt seinen Routineweg fort.
Auf den Mauern der kleinen Stadt stehen zwei bewaffnete Menschen, halten wahrscheinlich Ausschau.
,,Hey!", ruft der Governor nett von unten zu ihnen hoch.
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Keep me alive
Fanfiction"Und wenn du so feinfühlig bist, dann bist du ein Hindernis. Du zeigst Gnade, und genau das ist es, was uns früher oder später den Tod bedeuten könnte." __ Was...