Stellaria
Im Foyer angekommen flog ich Valeria buchstäblich um den Hals.
Noch dazu fragte ich sie sofort ob es ihr gut ginge, denn nach dieser komischen Nacht war ich mir nicht mehr wirklich sicher.
Doch sie versicherte mir hoch und heilig das alles in bester Ordnung war.
Danach erzählte sie mir vom Treffen mit dem Fährmann und das er ihr offenbart hatte dass sie so eine Art Bindung hatten die Vali und ich auch besaßen, nur auf eine andere Art und Weise.
Nach ihrer Erzählung richtete sie mir noch einen schönen Gruß von ihm aus, den ich aus Höflichkeit zurück gab.
Nach ein paar Minuten angespannten Schweigens fragte sie mich ob es wahr wäre das Karlotta durch eine böse Kreatur aus dem Wald angegriffen worden wäre.
Ich wusste das lügen keine Option war, da sie es so oder so durch die Schwingungen raus lesen würde. So antwortete ich mit "JA". Nach meiner etwas kargen Antwort blieb es für längere Zeit still. " Warum hast du es mir nicht erzählt?" brach Valeria irgendwann das Schweigen.
"Ich wollte dich nicht belasten, denn es war noch nicht lange her das wir bei Henrys Grab gestanden sind und du emotional wieder völlig down warst. So habe ich das Thema " Gerüchte" alleine weiter verfolgt, aber allein ist das auch etwas schwer, hab ja auch nicht überall meine Ohren. So habe ich Karlotta gefragt ob sie mir helfen könne und sie versprach mir sich für mich im Wald um zu hören. Das tat sie und dort wurde sie dann angegriffen."
Nach der kurzen Berichterstattung erzählte ich ihr auch gleich von dem was Honey mir berichtet hatte. Im Reden machten wir uns auch gleich auf den Weg in die Küche wo wir uns beide auf die gepolsterte Bank fallen ließen.
Als wir saßen ging unsere gegenseitigen Erzählungen weiter.
In der Zwischenzeit kam Karlotta herein und brachte uns Brötchen mit verschiedensten Aufstrichen, Wurst und Käse. Valeria und ich bekamen von alle dem aber nicht viel mit da wir total in unsere Erzählungen vertieft waren.
Den ganzen Abend über bastelten wir an unseren Theorien, warum diese Gerüchte jetzt in der Schule aufkeimten, was diese Gestalt im Wald auf sich hatte und was diese Schatten von den Nordkriegern wohl wollten.
Als wir schon fast aufgeben wollten kam mir ein kleiner Gedanke der sich aber in Windeseile vergrößerte. Ich erinnerte mich an die Worte von Henry in Valerias schrägen Traum ' Die Sucher wollen das Vermächtnis der Erhabenen finden'. Das brachte eine Birne in meinem Kopf zu leuchten, doch damit war es das auch schon wieder.
Denn wenn meine Theorie stimmte, wer waren dann diese Erhabenen, von denen Henry gesprochen hatte. Als wir so über unseren Zetteln brüteten tauchten auf einmal nach der Reihe winzig kleine Schmetterlinge auf, sie leuchteten buttergelb, noch dazu funkelten sie bei jedem Flügelschlag.
Einfach goldig.
Doch sie nahmen keine Notiz von mir.Ich spürte das von ihnen eine alte und vor allem starke und reine Kraft ausging.
Nach und nach schwirrten sie um Valeria herum. Im selben Moment kam es von Valeria: " Das sind die selben Schmetterlinge die mich auch in dem Traum zu Henry gebracht hatten.
"Ich nahm es stumm zur Kenntnis weil ich keine Worte fand mit denen ich etwas erwidern konnte. So verfolgte ich das Szenario mit wachsamen Augen.
Die Schmetterlinge wollten Valeria dazu bringen hinaus zu gehen, was sie dann auch tat.
So folgte ich ihr, die Schmetterlinge waren wie ein Navigationsgerät, sie wussten wo sie hin wollte. Nach ein paar Minuten standen wir in einem anderen Teil unseres Hauses das in den Berg hinein gebaut war.
Dort befand sich auch unsere zweite Bibliothek für alten historischen Krimskrams.
Doch ganz hinten wurde gesungen und es war klar zu erkennen das es Karlotta sein musste und sie staubte mit Hilfe einer langen Leiter die Bücher ab.Bei ihr angekommen blickte sie uns verwundert an.
Schlagartig brachte sie etwas zum Lächeln, denn das Gesicht wurde beim Anblick der Schmetterlinge ganz heiter und sanft.
Als wir knapp vor ihr standen verschwanden die unzähligen kleinen Schmetterlinge. So standen wir alle da vor einander und keiner wusste so recht was er machen sollte. Doch dann ergriff Valeria das Wort:" Die Schmetterlinge sind wie aus dem Nichts aufgetaucht und haben uns zu dir geleitet.
Doch wir wissen nicht warum denn wir haben uns gerade über die aktuellen Geschehnisse ausgetauscht, da kamen diese Schmetterlinge und haben uns zu dir geführt." beendete Valeria ihre Erörterung.
Darauf fing auf einmal Karlotta an zu plappern, sie redete wie ein Wasserfall auf uns los:" Diese Schmetterlinge sind sehr sehr selten und leben nur mehr an wenigen Orten und dort auch zurück gezogen. Sie sind ein eigenes Volk das ihre Kraft aus der alten und reinsten Magie nimmt. Es kommt sehr selten vor das Übernatürliche wie wir sie heute sind noch solch starke Verbindungen mit diesen Tieren aufbauen können. Die einzigen die solch starke Affinität zu diesen Tieren besessen haben waren die " Hüter des ewigen Lebens" auch die Erhabenen genannt. Da sie das Leben der Übernatürlichen immer im Gleichgewicht halten, brauchen sie Hilfe dabei.
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Nördlich des Eismondes
Paranormal#1 Book Ein kleines Stück tief in einem Wald. Keiner weiß das dieses Teil des Waldes bewacht wird. Doch von was? Valeria und Stellaria wissen es. Sie sind zwei Schwestern im Geiste, spüren einander, egal wo sie sich befinden. Doch die Beiden sind ni...