Kapitel 38 "Im Krankenhaus"

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Kyle schlief immer noch, als ich seine Hand hielt. Obwohl seine Hand ganz kalt war, fühlte es sich unglaublich gut an ihn wieder zu berühren.
Ich streichelte sanft seine Wange und fuhr mit meinen Händen durch seine Haare. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich..." flüsterte ich.

Plötzlich schlug Kyle die Augen auf und lächelte mich trotz der miserablen Lage an.
"Du bist hier..."flüsterte er und sah mich liebevoll an.
Erleichtert atmete ich auf und ein riesen Stein fiel mir vom Herzen. Er konnte sich an mich erinnern!
"Ja du träumst nicht..." sagte ich mit einem zaghaften Lächeln.

Er hob seinen Arm und legte seine Hand in meinen Nacken. Mit einem Ruck hatte er mich zu seinem Mund gezogen. Unsere Lippen bewegten sich synchron zueinander und ich öffnete sofort meinen Mund als Kyle den Kuss intensivieren wollte.
Schwer atmend, lösten wir uns nach einer Weile wieder. Das hatte ich so vermisst.

"Wie geht's dir?" fragte ich ernst und ließ meinen Blick besorgt über ihn gleiten. Seine Hand spielte mit einer Haarsträhne von mir.
"Jetzt, nach diesem Kuss super" erwiderte er lächelnd.
Ich lächelte leicht und legte mich zu ihm ins Bett. Sofort legte er einen Arm um mich und ich bettete vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun, mein Kopf auf seine Brust.
"Ich hab dich so vermisst...." murmelte er und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ich hob meinen Kopf und sah ihm ernst in seine funkelnden Augen.

"Versprich mir, dass du bei so einem Wetter nicht mehr biken gehst! Ich hatte solche Angst um dich..."
"Babe, sowas kann immer passieren...."
"Bitte, versprich es mir!" flehentlich sah ich ihn an.
Er seufzte und küsste mich kurz. "Okey...ich verspreche es..."
Beruhigt kuschelte ich mich an seine Brust, während er meinen Arm sanft streichelte.

Ich hatte ihm gerade fertig erklärte, wie ich so schnell zu ihm her kam, als eine Krankenschwester den Raum betrat. Überrascht sah sie mich an und setzte dann eine strenge Miene auf. "Die Besuchszeit ist längst vorbei! Tut mir leid, aber sie müssen gehen!"
"Ich bin gerade erst mit dem Flieger angekommen. Ich will da bleiben, bitte machen sie mal eine Ausnahme!" Bittend sah ich sie an. Im Endeffekt hatte aber bestimmt nur Kyles charmantes Lächeln den Ausschlaggebenden Punkt gegeben, dass sie nachgab und ging.

"Du musst nicht nur wegen mir da bleiben...." murmelte er. "Will ich aber." erwiderte ich fest.
Er zog mich lächelnd etwas näher an sich und sagte leise " Ich liebe dich..." und war dann eingeschlafen.

Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie diese Nacht und das, obwohl wir gerade so in das kleine Bett gepasst hatten. Trotz, das alles nach Krankenhaus roch, konnte nichts Kyle wunderbar beruhigenden Duft überdecken.
Er hingegen hatte in der Nacht eine fiebrige Stirn und zuckte ab und zu mit einem schmerzverzerrten Gesicht zusammen. Ich hätte ihm so gern geholfen, wusste aber nicht wie.
Ich konnte nichts anderes tun als für ihn da sein.

Vermutlich hätte ich auch noch ewig weiter geschlafen, käme nicht die Krankenschwester mit Frühstück herein.
Kyle setzte sich auf und man sah, dass er Kopf und Schulterschmerzen hatte. Ich saß dicht neben ihm, als er seine Schmerztabletten nahm und seine Platzwunde gesäubert wurde.

Zum Frühstück gab es hier nichts besonderes, zwei Brotscheiben, Butter und Marmelade. Mein Magen knurrte und Kyle schmunzelte mich an.
"Komm, ich hab eh nicht so Hunger. Iss du, du siehst total verhungert aus..." meinte er gegen Ende hin besorgt. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich seit dem Apfel gestern mittag tatsächlich nichts mehr gegessen hatte.

Ich war so in Gedanken, dass ich erst wieder meine Umgebung realisierte, als Kyle mir eine beschmierte Brotscheibe vor den Mund hielt.
Ich biss ab und musste dann lachen. "Wenn dann müsste ich eigentlich dich füttern!"
"Ach, ich mach das gerne" winkte er grinsend ab und küsste mich auf einmal. Ich legte meine Hände auf seine Schulter, während seine auf meinen Hüften lag. Ich genoss jede Sekunde des Kusses und mein Herz sprang vor Freude fast heraus. Endlich waren wir wieder zusammen....

Erschrocken lösten wir uns, als die Tür auf gerissen wurde und ein grinsender Toby herein kam. Schnell strich ich meine verstrubbelten Haare glatt.
"Soso, da haben sich ja zwei gefunden..."
Dann schlug er mit der Hand bei Klye ein und sah dann grinsend zwischen mir und ihm hin und her. Meine Wangen waren rot.
"Dann kann ich ja wieder gehen, ihr habt bestimmt genug Beschäftigung. " meinte er grinsend. Kyle lachte, zuckte dann aber zusammen und hielt sich den Kopf.

Toby wurde sofort wieder ernst. "Wie geht's dir ?"
Er zuckte mit den Schultern, wobei er stöhnend seine Schulter hielt. Seufzend verschränkte er unsere Hände und ließ sich zurück in sein Kissen sinken. "Wie's einem halt geht. Ich bin so müde und ich hab das Gefühl mein Kopf platzt gleich und ich muss jeden Moment kotzen..." grummelte er genervt. Dann unterhielten sich die zwei Freunde noch, bis der Arzt kam und Toby heraus schickte, weil das zu viel Stress für Kyle wäre, so lange mit zwei Personen im Zimmer.
Er untersuchte meinen Freund noch und ging dann wieder.

Kurz darauf kam Kyles Dad mit Leon um ihn zu besuchen. Leon freute sich total Kyle zu sehen.
Ich wollte gerade aufstehen um Kyle mal mit seiner Familie alleine zu lassen, als er mich am Arm aufhielt. "Bleib da..." sagte er bittend. "Der Arzt hat aber auch gesagt, dass das noch zu viel Stress für dich ist wenn wir zu dri-"
"Es ist mir so egal, was der sagt" unterbrach er mich und legte kurz seine Lippen auf meine.
Sein Vater und Leon grinsten uns an, dann nahm Kyle seinen kleinen Bruder in den Arm.

"Wie gehst dir?" fragte Mr. Hutchon seinen Sohn besorgt. Kyle stöhnte. "Das höre ich heute schon zum gefühlten 10. Mal...ich werd schon wieder..."
"Ich kümmere mich auch immer gut um Simba" verkündete Leon stolz. Verwirrt warf ich Kyle einen fragenden Blick zu. Wer war Simba??
Mein Freund wuschelte durch Leons braune Haare und sah dann zu mir.
"Zum Geburtstag haben mir meine Eltern eine Katze geschenkt. Genau das, was man sich zum 18. Geburtstag wünscht" lachte er. "Früher wollte ich nämlich immer unbedingt eine und Leon hat sich auch über sie gefreut" erklärte er dann.
"Willst du sie nachher mal sehen? Oder hast du schon was vor? " fragte mich Leon begeistert.
"Klar, warum nicht. " erwiderte ich lächelnd und sah zu Kyle. Eigentlich wollte ich aber noch bei ihm bleiben.
Kyle erriet sofort meine Gedanken und wand sich an Leon und seinen Vater. "Becky kommt sie heute Abend anschauen ja? Dad, sie kann ja in meinem Zimmer übernachten, noch einmal werden die hier sie ganz sicher nicht mehr hier schlafen lassen..."
Mr. Hutchon nickte einwilligend und Leon freute sich auch. Etwas später gingen die zwei dann wieder.

Kyle zog mich auf seinen Schoß und legte seine Wange an meine. "Danke, dass du her gekommen bist..."
"Danke, dass ich bei dir Zuhause schlafen darf" erwiderte ich lächelnd.
Kyle küsste meine Nasenspitze und dann meinen Mund. Seine Zunge erforschte meinen Mund und ich seufzte zufrieden.

Du bist der Richtige...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt