Our Forever

Messed Up

《 Währenddessen in Omaha 》

~ Alina ~

Die Hochzeit von Melissa & Sam ist eine Woche her und ich bin immer noch in den Staaten. Diese eine Woche Urlaub habe ich mir gegönnt, da ich, um ehrlich zu sein, keinen Bock habe wieder zurück zu fliegen. Ich hasse es dort. Ich hasse meinen Boss. Ich hasse meinen Arbeitsplatz & meine ganzen scheiß britischen Arbeitskollegen. Meinen Traumjob habe ich mir ganz anders vorgestellt.

Nach der Hochzeit habe ich noch einen weiteren Tag in Omaha verbracht, um mit meinen Lieblingsmenschen die Zeit nachzuholen, die wir verpasst haben. Außerdem habe ich es geschafft Jack aus dem Weg zu gehen, denn ihn mit Emily zu sehen & zuschauen zu müssen, wie sie ihn anhimmelt, verbrannte mir das Herz. Mallory meinte zwar, sie wären nur Freunde, aber Emilys Blicke sagten das komplette Gegenteil.

Deshalb packte ich nach einem Tag in Omaha meine Koffer & besuchte meine Familie in Texas. Es tat gut zuhause zu sein & die Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen, aber mein Flugticket brachte mich zurück nach Omaha, denn von dort aus sollte es für mich zurück nach London gehen. Mallory war so lieb & hat mir das Gästezimmer von ihr & Johnson zur Verfügung gestellt, damit ich nicht in den ekeligen Hotelzimmern vergammele.

Ich war gerade dabei nochmal alle Sachen zusammenzupacken, als es an der Tür klopfte. Natürlich waren es Mal & J "Du kannst morgen früh noch zuende packen, denn wir haben eine Überraschung für dich" sagte Johnson, als er mich sah. "Eh okaaay" sagte ich leicht peinlich, stellte meinen Koffer weg & folgte den beiden blind. Auch auf der Fahrt hatte ich keine Ahnung, wohin es ging. Ich dachte auch nicht wirklich viel darüber nach, stattdessen beobachtete ich die Lichter der Läden, die die Spätsommernacht erleuchteten. Ich hatte Omaha vermisst. Sehr sogar.

"Jo, Ali. Wir sind da" schnipste Mallory plötzlich lachend vor meinem Gesicht rum. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon geparkt hatte. Ich war die einzige, die noch im Auto saß. Aber trotzdessen färbte sich Mallorys Laune auf mich ab. Die Überraschung muss anscheinend was besonderes sein, denn Mallory war krass aufgeregt.

"The Drover" stand fett & leuchtend auf dem Gebäude & es war anscheinend ein Restaurant "Du hast keine Ahnung, was das Drover ist oder?" fragte Johnson lachend "Sorry, dass ich deine Heimatstadt nicht in & auswendig kenne" zischte ich zurück, aber Johnson wusste, dass ich das nicht böse meinte. Die Freundschaft von uns allen beruht regelrecht auf Sarkasmus.

"Wir dachten, du isst ein schönes fettes Stück Heimat, bevor du in das nasse England zurückfliegst & dich von Tee & Kuchen ernährst" machte sich Mallory indirekt über mein "Zuhause" lustig, da sie sich weiterhin nicht mit der Idee abgefunden hat, dass ich am anderen Ende des Ozeans lebe.

"Ihr habt keine Ahnung wie sehr ich euch gerade liebe. Es ist verdammte Ewigkeiten her, dass ich ein saftiges Steak auf amerikanische Art gegessen habe" kam die Amerikanerin in mir zum Vorschein "Ich weiß, dass wir gut sind. Ich glaube, du hast das vergessen" schmiss Mallory ihr Haar zurück & ging lachend vor.

Das Abendessen war jedoch nicht die echte Überraschung. Diese wartete auf mich nämlich drinne. Johnson musste gar nichts sagen. Als wir reingingen, kam sofort ein Kellner auf uns zu & führte uns nach hinten auf die Terasse.
Schon auf dem Weg erkannte ich, dass ein langer Tisch draußen stand & Leute drum herum saßen. Warte. Die schmeißen mir doch nicht ernsthaft eine Abschiedsparty oder ? Wie süß ist das denn bitte!

Anscheinend habe ich mal wieder laut nachgedacht, denn ich schaute in zwei Gesichter, die sich ertappt fühlten "Da dein erster Abschied so plötzlich kam & wir nicht die Möglichkeit hatten uns richtig zu verabschieden, wollten wir das jetzt nachholen" lächelte mich Mallory an, doch die Trauer merkte man trotzdem.