Die Folgen der Vergesslichkeit

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- Einige Monate später -

~ Melissa ~

Wie es mit der Zeit so üblich ist, verflog sie wie im Fluge, so dass Weihnachten und Neujahr schneller da waren, als erwartet. Dieses Weihnachten war für mich und Sam was besonderes, es war zwar nicht unser erstes Weihnachten, aber unser Erstes als ein Ehepaar. Statt wie in den Jahren davor bei einem Elternteil zu feieren, luden wir alle zu uns ein und es war das schönste Weihnachten, welches ich je erlebt habe.

Es war so ein schönes Gefühl Lilly um den Weihnachtsbaum rennen zu sehen. Außerdem war es das erste Weihnachten von Kyle und Kylie, was für alle das größte Highlight war. Auch mein Bruder hatte das Glück dieses Weihnachten mit seiner eigenen Familie zu verbringen, denn Laura hatte am 11.November uns mit dem kleinen Aiden gesegnet. Ich habe durch Sams Geschwister schon einige Geburten miterlebt, doch bei keiner von denen habe ich geweint. Bei Aiden war jedoch das komplette Gegenteil los.

Obwohl ich den Morgen danach zur Redaktion musste, verbrachte ich die Nacht mit meinen Eltern, Jack und seinen Eltern in den Krankenhausfluren und es hat sich sowas von gelohnt. Als ich meinen kleinen Neffen das erste Mal in den Händen hielt, brach ich in Tränen aus. Ich kann echt nicht beschreiben, was in mir vorging, aber es war einfach wunderschön.

Aber auch das liegt schon fast 3 Monate zurück, obwohl ich es kaum glauben kann. Es war nun Anfang Februar und der harte Winter herrschte trotzdem über Omaha, so dass ich ,wie auch die Meisten in der Stadt, krank im Bett lag. Zwar nicht freiwillig, aber was soll's.

Mir geht es seit knapp einer Woche nicht gut und die typischen Grippesymptome waren mehr als deutlich; ich bin schlapp, will am liebsten nur schlafen und habe auch noch fucking Magenschmerzen, die mir das Leben zur Hölle machen. Die Krämpfe, während der Periode sind gar nichts dagegen. Das Geilste ist immernoch, dass ich seit zwei Tagen mir die Seele aus dem Leib kotze. Appetitlich, nicht?

Mir machte das, um ehrlich zu sein, nichts aus, ich könnte locker in diesem Zustand arbeiten, doch wäre da nicht Sam, der sich schlimmer als meine Mutter anstellte "Ich lass dich nicht so zur Arbeit, mit dem Stress wird das alles noch schlimmer bla bla bla" ihr kennt den Satz bestimmt schon alle.

Um Mama Sam zu beruhigen, ließ ich mich die Woche krank schreiben. Die ersten Tage gab ich meinem Körper die Ruhe, die er benötigte und schlief mich, soweit es ging, aus. Während Sam auf der Arbeit war, versuchte ich die Sachen von meinem Laptop aus zu klären, denn man musste nur paar Tage nicht in der Redaktion sein und ein Haufen Papierkram stapelt sich an und ich hasse sowas.

Schon vier Tage lag ich im Bett, hatte meine Arbeit erledigt und schaute Sam zu, wie er sich für die Arbeit vorbereitete "Versprich mir, dass du heute zum Arzt gehen wirst. Dein Erbrechen ist nicht weniger geworden, obwohl du nichts isst. Ich mache mir langsam echte Sorgen" sprach er über den Spiegel mit mir, während er sich sein Jacket überzog "Versprochen, Mama" lächelte ich ihn leicht genervt an.

"Ich weiß, dass es dich nervt, aber ich will nur das Beste für dich" kam er auf mich zu und wollte mir einen Abschiedskuss geben, doch ich zuckte zurück "Ich will dich nicht anstecken. Wenn wir beide krank sind, läuft im Haus gar nichts mehr" "In sickness and in health, remember babe?" erinnerte er mich an unser Ehegelübde und gab mir trotzdem einen Kuss "Ich versuche in der Mittagspause vorbei zuschauen, aber versprechen kann ich nichts" sagte er, bevor er das Zimmer verließ. Von den Treppen aus konnte ich noch hören wie er "LOVE YOU" hinterher rief.

Sam war weg und ich war mal wieder alleine. Wow. Da im Fernsehen nichts Gutes lief, es war 7 Uhr morgens, was großartiges kann man da nicht erwarten, wollte ich mal nachschauen, was auf Instagram los war, als ich eine Benachrichtigung von meinem guten alten Freund der Clue App aka meinem Periodenkalendar, bekam (die App ist voll gut btw, kann ich nur empfehlen):

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