4 // buying a dress

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Meine Antwort bleibt mir im Hals stecken.

"Shit", murmelt Dan, heute schon zum zweiten Mal wegen diesem Thema.

"Äh... was?", fragt Ash irritiert.

"Ich muss jetzt auflegen", sage ich mit brüchiger Stimme. "Wir sehen uns heute Abend." Sofort lege ich auf.

'Was ist denn los?', schreibt Ash einige Sekunden später.

Dan nimmt sich mein Handy und tippt darauf eine Antwort für mich. Anschließend zeigt er es mir. Nur verschwommen lese ich die Sätze und nicke, dass er es abschicken kann.

"Warum?", flüstere ich. "Warum er?"

"Schicksal", meint Olly.

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. So etwas passierte auch nur mir. "Ich... ich kann das nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich da heute Abend hingehen soll."

"Du musst hingehen, weil wir nicht wissen, wo Ashton wohnt. Und ich will unbedingt hin", sagt Harry.

"Du bist unmöglich", schimpfe ich schniefend und muss aber gleich danach lachen.

Er steht auf. "So und jetzt suchen wir dir ein hübsches Outfit heraus, damit Luke nicht eine Sekunde auf die Idee kommt, sich eine andere auszusuchen."

Mein Herz macht bei seinem Namen mal wieder einen Sprung und ich werde rot. "Als ob er keine Freundin hat. Nein, ich kann da nicht hin."

"Du bist ein kleiner Angsthase. Du musst dich deiner Vergangenheit und auch deinem Schicksal stellen", sagt Olly.

"Das sagst du so leicht", antworte ich niedergeschlagen.

Ehe ich noch etwas sagen kann, zieht Harry mich schon auf die Füße und schiebt mich zu meinem Schrank.

"Ich will das nicht. Bitte."

"Du kommst leider nicht drum herum. Wir lassen dich nicht entkommen", sagt Harry leicht lächelnd.

Ich schaue ihn erschrocken an. "Oh Gott", murmelte ich und gab mich aber schließlich meinem Schicksal hin, denn gegen die drei hatte ich allein keine Chance.

"Du hast ja überhaupt keine Kleider", stellt Harry verblüfft fest.

"Ich brauche auch keine. Sag nicht, dass du mich in ein Kleid zwingen willst", knurre ich.

"Doch. Genau das will ich."

"Nie im Leben. Ich hasse Kleider. Ich werde kein Kleid anziehen."

Harry sieht mich nur belustigt an und zerrt mich mit sich. Er verlässt das Zimmer und schließlich das Haus. Dabei hat er mich die ganze Zeit im Schlepptau.

"Harry, was soll das?"

Als Antwort drückt er mir den Fahrradlenker meines Fahrrads in die Hand und steigt dann selbst auf seines.

"Ich fahre nirgendwo hin", blocke ich sofort ab.

Mein bester Freund rollt mit den Augen. "Wir kaufen dir jetzt das schönste Kleid, was du je gesehen hast. Luke muss doch sehen, was für ein wunderhübsches Mädchen du bist."

Ich kann nichts dagegen tun, ich werde erneut rot. "Das ist doch nicht nötig", murmele ich peinlich berührt. "Außerdem habe ich kein Geld. Ich spare es gerade, um mir eine neue Winterjacke kaufen zu können."

"Ich habe nicht gesagt, dass du es bezahlen musst", sagt Harry und fährt los.

Meine Kinnlade fällt herunter. Ich kann doch kein Geld von meinem besten Freund annehmen. Und er soll mir schon gar kein Kleid kaufen.

The memories I never can escape | l.r.h. | discontinuedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt