14 // the harbour bridge, calum and a terrible message

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Ich falle beinahe rückwärts die Treppe hinunter. "Das hat er gesagt?", flüstere ich und falle in mich zusammen, sodass ich unsanft auf der Treppe aufkomme. Aber der Schmerz in meinem Herzen ist größer, als der körperliche.

Bella kommt zu mir und legt schüchtern die Arme um mich. Wir bekommen uns öfter in die Haare, als dass wir uns gegenseitige Zuneigung zeigen, weshalb wir uns beide etwas unbeholfen umarmen.

"Es tut mir echt leid", wiederholt sie und sie klingt wirklich ehrlich dabei.

"Schon okay", murmele ich. Zu etwas anderem bin ich eh nicht im Stande, Luke blokiert mal wieder mein gesamtes Denkvermögen.

"Seit wann läuft da eigentlich was?", fragt Bella jetzt schon etwas mutiger nach.

"Bei der Party nach dem ersten Casting... da war er auch da und... naja, du weißt schon." Es ist mir unangenehm, so etwas mit meiner Schwester zu besprechen.

"Ich verstehe schon. Ich shippe euch auf jeden Fall. Schon damals fand ich, dass ihr unheimlich gut zueinander passt."

"Oh, Bella." Ich muss trotz der Situation lachen und kurz darauf stimmt auch Bella mit ein.

*

Die Zeiger auf der Uhr rücken erbarmungslos vorwärts und nachts um halb zwölf weiß ich immer noch nicht, was ich tun soll.

Meine Gefühle sind wie betäubt, es fühlt sich an, als wären mein Körper und mein Hirn in einer Art Flugmodus, denn ich denke und spüre rein gar nichts.

Schließlich, bevor ich es mir anders überlegen kann, schnappe ich mir ein graues Top aus meinem Kleiderschrank und ziehe es mir über. Dann schlüpfe ich in meine helle Blue Jeans und werfe mir noch eine schwarze Strickjacke über. Wir haben Januar und im Sommer in Australien ist es auch nachts immer noch ziemlich warm, deshalb muss man nicht sehr viel anziehen. Ein schneller Blick in den Spiegel verrät mir, dass ich nicht sehr ausgeschlafen und gesund aussehe, aber auf schminken habe ich wenig Lust und so kämme ich mir nur schnell die Haare durch und rausche schon wieder aus dem Bad.

Leise, um Bella und Ethan - ja, er schläft immer noch hier und nein, ich weiß nicht, wie lange er noch bleibt - nicht zu wecken, schleiche ich die Treppe hinunter und ziehe unten noch ein Paar Sneakers an, ehe ich aus der Tür verschwinde.

Ich verzichte auf eine nächtliche Bahnfahrt, das ist mir dann doch zu riskant, und nehme mein Rad. Auf der Hälfte der Strecke zur Brücke frage ich mich, was ich hier überhaupt tue, aber mein Herz denkt nicht nach und deshalb fahre ich weiter.

Am Anfang der Brücke schließe ich mein Fahrrad an und als ich aufsehe, kann ich schon von weitem Lukes Silhouette erkennen.

Mein Herzschlag beschleunigt sich und meine Handflächen beginnen zu schwitzen. Ich komme mir vor, wie ein hormongesteuertes Teeniemädchen aus einem völlig überkitschten Hollywoodfilm, ersteres bin ich vermutlich auch.

"Du bist gekommen", ist Lukes Begrüßung und ich bringe nur ein kurzes Nicken zu Stande. Als Luke zu Lächeln beginnt, bin ich völlig durch mit den Nerven.

"Was willst du?", frage ich zittrig.

"Hat es dir deine Schwester nicht gesagt?", fragt Luke zurück und sein Lächeln verschwindet, wodurch ich seine Emotionen nicht mehr lesen kann. Es wirft mich komplett aus dem Konzept und ich kämpfe um Luft.

"Äh... ja... doch, aber...", stottere ich und weiß nicht, was ich noch sagen soll.

"Du musst nichts darauf antworten. Du... du solltest es nur wissen." Sogar seine Stimme ist ohne Gefühle und so starre ich ihn nur hilflos an.

The memories I never can escape | l.r.h. | discontinuedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt