Chapter 13

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"Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich darauf einlasse. Wirklich nicht!", rief ich empört aus und stemmte die Hände in die Hüften. Ich schaute ihn mit blitzenden Augen an und versuchte ihm die Schuld dafür zu geben.

Er blickte mich erstaunt an und seine Augen wurden groß: "Heißt das etwa, dass..."

Ich biss mir immer noch zweifelnd auf die Lippen. Ich werde das bestimmt noch bereuen! Aber ich kann nicht anders. Es ist meine einzige Chance, ihn wirklich kennenzu lernen.

"Ja", flüsterte ich leise und dann noch einmal lauter, wie um meine Entscheidung zu rechtfertigen, "Ja."

Und plötzlich war mein Gesicht in Brooklyns Pullover vergraben, da er mich stürmisch umarmte. Erst war ich noch ziemlich starr, doch dann versuchte ich mich zu entspannen und inhalierte seinen Geruch in mich ein. Er roch nach Aftershave und leicht nach Vanille. Welcher Junge roch nach Vanille? Doch zu ihm passte es, wie alles an ihm.

"Danke", murmelte er und nahm dann wieder Abstand, straffte seine Schultern und festigte sich wieder. Brooklyn strahlte mich an und meinte dann:

"Komm mit, Ash, ich wollte eh gerade skaten gehen. Dann stelle ich dich meinen Freunden vor!", er nahm meine Hand und in die andere sein Skateboard und lief los. Ich schaute meinem Fahrrad hinterher, das da so einsam auf dem Bürgersteig stand, aber ließ es stehen.

"Das klaut schon keiner!", zwitscherte Brooklyn und lachte.

Haha, wollte er mich verarschen? Als wenn hier keiner klauen würde!? Das Reichenviertel schlecht hin. Doch ich drehte mich wieder um und ließ mich von dem Jungen mit den verwuschelten braunen Haaren davonschleifen, dessen Scheinfreundin ich war. Wenn es so etwas überhaupt gab. Naja, wenn bis jetzt noch keiner auf die Idee gekommen war, dann spätestens heute.

Zwei Querstraßen weiter kamen wir zu einem großen skaterpark, in dem viele Jugendlichen einfach nur abhingen, laut Musik hörten und skateten.

Ich konnte skaten, ja, besaß auch ein Skateboard, aber ich konnte keine großen Tricks. Dafür hatte ich eine andere Leidenschaft, den Pacour. Ich liebte dieses Gefühl von Freiheit, wenn ich dem Leben davon  lief und jedes Hindernis meisterte, das es mir in den Weg stellte.

"Hey, alle mal her hören", rief Brooklyn einer Gruppe von Jungs zu, doch ich erkannte auch ein Mädchen unter ihnen, sie hörten Kelis-Trick me, "das hier ist Ash, und Ash ist meine neue Freundin!"

Brooklyns Freunde sahen alle aus wie Marke Model und lachten nun schallend auf, als er ankam. "Du und eine Freundin? Niemals! Haha", rief ein Junge, der lässig auf der Rückenlehne der Bank saß und mich interessiert musterte. Seine braunen Haare waren zu süßen Locken gekräuselt und lugten unter seiner Cappi hervor, seine eisbraunen Augen waren völlig anders als Brooklyns und er war ein wenig dünner und kleiner, aber trotzdem muskulös.

Ich schluckte.  Warum nahmen sie uns die Nummer nicht ab? Oder verarschten sie uns nur?

Doch Brooklyn lachte ebenfalls mit und meinte: "Auf jeden Fall habe ich schneller eine als du, Jad." Der Angesprochene schaute nun verblüfft und sein Mund stand offen, als er diese Beleidigung hörte. Dann fing er schallend an zu lachen.

Eins stand fest, sie hatten eindeutig alle ein wenig zu tief in die Flasche geschaut! Ich wusste nicht, was ich von ihnen halten sollte. Normalerweiße gab ich mich mit einer ganz anderen Art von Leuten ab. Diese hier würden mich niemals interessant genug halten, um auch nur in meine Nähe zu kommen.

Und für mich war diese Gruppe von Leuten immer arrogant gewesen,  und nicht gerade freundlich zu den Menschen, die nicht so angesagt waren wie sie.

Brooklyn zog mich immer noch hinter sich her und verfrachtete mich auf die Bank. Ich versuchte entschuldigend zu lächeln, während ich mich neben das Mädchen und einen schwarzhaarigen Jungen quetschte.  Er hingegen schnappte sich sein Board und Jad und die anderen Jungs folgten ihm. Schnell waren sie die Rampe zu den anderen Skatern hinuntergefahren, kurz nachdem mir Brooklyn zugeraunt hatte: "Alles okay?", und ich nur schnell genickt hatte, unfähig etwas zu sagen.

Ich war es nicht gewöhnt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und genoss es nicht wirklich.

"Hey wie geht's?", fragte das blondhaarige Mädchen neben mir und lächelte mich mit weißen Zähnen an.

"Gut", antwortete ich nun nicht mehr so schüchtern und versuchte, meine alte Stärke wieder zu finden, "ich bin Ash!"

Sie nickte zufrieden: "Ich weiß. Ich bin Syd!"

Ich erstarrte und spürte, wie ich blass wurde: "Etwa Syd wie Sydney?", fragte ich schockiert darüber nach, dass sie den selben Namen wie ich hatte. Was sie natürlich nicht wissen konnte.

"Ja genau, klingt cool, was?"





Scheiß auf Brooklyn (Brooklyn Beckham Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt