Kapitel 16

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[Dieses Kapitel widme ich meiner Motivation, oder wie sie sich nennt: @fgrde12 ;) Lg BlueZitrus;*]

Sonntag.15:27
Ich nahm gerade fünfzig Cent Trinkgeld oder auch aufgerundetes Restgeld entgegen als die Glocke über der Eingangstür meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein gutgelaunter Italiener betrat den Saal und zupfte etwas an den Knöpfen seiner Hemdsärmel herum ehe er seinen Arm um die Hüfte der Blondine schlang. Während seiner Aufenthaltszeit ließ er sich einen noch aus Bartstoppeln bestehenden Schnäuzer wachsen. Heute ist eher Wohl als Übel sein letzter Tag bei uns. "Danke und einen schönen Tag noch!"
Die beiden Frauen wünschten mir das gleiche und verließen das Café. Wie eine wilde fuhr ich random auf irgendwelche Gäste zu, um mich ja nicht meinem angeheirateten Bruder stellen zu müssen.

"BAMBINA!" Uff, Fehlschlag...

"Kasim! Was machst du denn hier?" Mein Grinsen war das gleiche welches ich meiner Oma schenkte als sie mich fragte ob mir ihr selbst gemachter Karottensaft schmeckte.

"Oh Bambina du wirst es mir nicht glauben!" Er verteilte Küsse auf meinen Wangen. Eww. "Wir haben den Urlaub verlängert! Meine Schönheit und ich bleiben noch zwei Wochen und würden gern mal bei euch zuhaus vorbeischauen."

FUCK. Bei UNS zuhause?! "Ähm, äh j-ja! Das, DAS ist aber toll. Ja...
Für morgen hab ich aber noch einiges zutun und heute bin ich bis zweiundzwanzig Uhr arbeiten. D-Dienstag?"

"Si!! Dienstag also. Wie lautet die Adresse?"

Das wäre dann die LeckMichStraße 53 Nähe des GottHilfMir Gebetszentrums.

"Uff K-Kasim! Mauritz schaut schon so böse, schreib mir doch deine Nummer auf ner Servierte und ich Mail sie dir später zu, okay?"

Olivia sah aus als würde sie gleich vollends an Kasims Hals hängen. Sie betrachtete ihn mit einem einzigen Hundeblick und erinnerte mich an diese bestimmte Sorte Kinder, die man gegen die Wand klatschen könnte und hoffte das sie kleben blieben.

"Hast recht Bambina. Olivia liebste? Sind die Schuhe zu eng?"

"Kasim. Lass uns doch noch auf ein Stück Giotto Torte bleiben, ja?"
Ich drehte Ihnen den Rücken zu um meiner Arbeit nach zu gehen. Im Kopf war ich trotzdem nur bei UNSERER Wohnung. Das kann nicht gut ausgehen...

Zwei Stunden vergingen und die beiden saßen immer noch da und schlürften ihre bestimmt schon fünfte Tasse Kaffee, als das Glockenspiel an der Tür sich mal wieder meldete. Ein Großer mit langem blondbraunem Haar und ein Kleinerer mit dunklem strubbelkopf drangen in mein Revier und setzten sich an einen Tisch in einer dunklen Ecke. Ich überlegte erst ob ich nach Engy, Mauritz' Freundin, suchen sollte. Ging dann aber selbst zum Tisch.

"He-" "zwei Stücke der Schokoladentorte, einen Pfefferminztee und einen Schwarzen."

Meine Stirn zog sich Kraus und ich pustete eine Strähne aus meinem Gesicht. "Dir auch einen schönen Tag Theo."

"Duzen Sie all Ihre Gäste? Hat Ihnen keiner gesagt das sich das nicht gehört?"

Er blickte nun das erste mal zu mir rauf und zog eine Augenbraue hoch. Seinem Gesicht zierte ein freches Grinsen. Dante hingegen atmete nur tief durch und sackte etwas im Sitz zusammen. Ob er sich auch manchmal fragte was bei Theos Geburt schief gelaufen war?
"Sag mal willst du mich verarsch-" "-Hallo? Der Geschäftsleiter in der Nähe?"
"Pschhhhhhhh willst du das man mir Stress macht?! Was wenn ich meinen Job verliere??" Würde ich nicht aber der Stress ist vorprogrammiert.

"Na und? Du arbeitest schließlich bei mir! Was willst du hier also noch?"

Ich erinnere mich nicht daran von ihm bezahlt worden zu sein...
Außerdem arbeiten hier meine Freunde. Nein. Meine Familie, könnte man schon fast sagen. Es grenzt an ein Wunder, dass wir uns nach knapp zwei Minuten schon Kebbeln.
Ich gab ihm also keine richtige Antwort, Diskutieren wäre eh zwecklos.

"Den Schwarzen Tee mit Milch und Zucker?"

Er nickte knapp. "Ich wäre Ihnen aber verbunden wenn ich ihn mir selbst mischen könnte"

Augenverdrehend machte ich mich mit dem beschrieben Stück Papier auf dem Weg zum Durchreichefenster. Im Radio lief grade 'Just Like Fire' von Pink und im Kopf sang ich mit, ein tolles Lied aber stände ich nicht auf Rollschuhen würde ich wahrscheinlich mitwippen und blöd angegafft werden. Gedankenverloren hängte ich den Zettel mit einer Wäscheklammer an die provisorische Leine am Durchreichefenster.
Nach der Arbeit werde ich Philipe fragen wie wir das machen sollen, vorher würde ich jedoch gern mit Theo Klartext sprechen. Mein Blick schweifte zu ihm. Er hatte sein Kin in seine Hände gebettet und sah vollkommen normal aus. Als wäre nie etwas passiert.
Ein Tisch weiter saß ein blondes Mädchen und schaute ihn auffällig neugierig an. Sie warf ihr Haar über die Schulter, mit einer gekonnten Bewegung, und überschlug die Beine. Ihr Gesicht zugekleistert mit Schminke und obwohl ich darauf wartete das die Spachtelmasse langsam bröckelte schaffte sie es ihn übertrieben oft anzublinzeln. Spätestens der Blick auf ihrem Dekolleté gewehrte einem Wortwörtlich einen tiefen Einblick auf ihren Charakter. Tja, wenn sie glaubt das Theo sich zu so jemanden herablassen würde dann...mein Grinsen das 'Lächerlich' bedeuten sollte gefror als Besagter ihr zuzwinkerte. Ich schnaubte, wandte den Blick ab und verzog das Gesicht. Schon Ekelhaft das solche Puppen angesehen werden. Aber so sind die Männer heut zu Tage. Labern dünschiss von Ehre, Respekt und Weisheit und geben sich dann mit Puppen ab. Meine Barbie hatte damals immer kurze wilde Haare, trug Hosen und fuhr Motorrad. Ken wurde nur als Opfer benutzt, dass still halten musste wenn Barbie nen neuen Stand ausprobierte...

"Wer hat dich denn gebissen?" Ein gut-gelaunter Mauritz ging an mir vorbei und schüttelte lächelnd seinen Kopf. "Ich will es glaub ich gar nicht wissen."

Er verschwand wieder hinter der Theke und ich schnaubte erneut. Ich mach mir Gedanken um diese Villa und der macht sich an fremde Weiber ran. Unsere Augen trafen sich und sein Blick strahlte Verwunderung aus. Ja mein Lieber, mein Blick sollte dich töten...
Hinter mir klingelte es und ich nahm das Tablett mit den beiden Tees und Kuchenstücken entgegen. Ohne ein Wort zu sagen stellte ich die Sachen auf den Tisch der beiden und ging meiner Arbeit nach. Ich übertreibe wohl mit den Gedanken an diese Villa. Es ist wohl doch nur eine Mücke die mich beinahe totgestochen hat und kein Elefant. Ich wüsste nur gern warum ich meine Wut versuche zu verdrängen statt sie Theo wie gewohnt ins Gesicht zu spucken. Warum sie überhaupt da ist.
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Ein Kratzen wie das von langen Fingernägeln auf Holz riss mich langsam aus meinen Tiefschlaf. Müde rieb ich mir den Sand aus den Augen und tastete meine Bettkante nach meinem Handy ab. Mit zusammengekniffenen Augen laß ich das wir 2:34 haben. Das Bild hinter der Uhr ist von Jo und mir. Sie hielt mich im Würgegriff und wir zeigen beide Peace und strahlen von einer bis zur anderen Backe. Das war nur eine Einbildung, flüsterte mir etwas in meinem inneren zu. Die jetzige Stille der Nacht bestärkte mich darin und ich ließ mich rückwärts in meine Kissen fallen.

Dante hatte geschrieben. 'Hey Adele, kommst du morgen zum KBGD? Wir haben einiges zu besprechen. Schlaf gut und verzeih wegen dem von heute. Wir wollten eigentlich da mit dir reden aber irgendwie hatte Theo sich wohl Unentschieden. BM!'

Ich legte das Handy neben mich und drehte mich auf dir andere Seite. Noch zwei mal blinzeln und meine Augen fielen zu. Schon glitt ich in einen Traum, voll mit Schwärze.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 23, 2016 ⏰

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AdeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt