Kapitel 16 - Mein Geschenk Allahs

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Ayoubs Sicht:
Ich habe dich zwar an diesem Abend erst wieder gesehen, nach all den Jahren, das stimmt zwar, aber ich vorher so oft an dich gedacht, du hast mir gefehlt. Du warst ein Teil von mir bei allem, egal mit wem ich befreundet war, niemand konnte je deinen Platz einnehmen, wir waren und nicht nur immer zusammen, wir haben alles zusammen erlebt, uns gab es nur im Doppelpack. Ich habe dich einfach immer vermisst, ich dachte anfangs es sei einfach nur freundschaftlich, doch später hat es sich dann doch anders erwiesen. Doch zunächst habe ich mir immer wieder gewünscht, dich wieder zu sehen nach all den Jahren, so ist es dann ja auch passiert, völlig unerwartet, warst du in dieser Nacht hilflos und ich sollte derjenige sein, der dich dort finden sollte und dir hilft. Das konnte kein Zufall gewesen sein.
Ich wusste nicht, dass du es bist, aber ich habe von Anfang an gefühlt, dass es vertraut, aber dennoch sehr respektvoll zwischen uns war. Es hat mich direkt an damals erinnert.
Hanae, das alles hat mir gezeigt, dass du mein Mektab bist, Allah hat dich für mich geschrieben und mich für dich und eine ehrliche, reine, aber unendliche Liebe zwischen uns gesetzt.
Ich liebe dich genau so, wenn nicht sogar mehr wie du mich Hanae.
Ich möchte dich niemals verlieren. Wirklich niemals.

Hanaes Sicht:
Ich musste so sehr damit kämpfen meine Tränen zu unterdrücken, es fiel mir ersichtlich schwer, aber Ayoub nahm mich in den Arm, so brauchte ich wenigstens nicht krampfhaft versuchen sie unterdrücken.
Er zeigt mir einfach nur durch sein Herz wie sehr ich ihn liebe und mich jede kleinste Geste von ihm glücklich macht. Das war der letzte Punkt, an dem ich jeden kleinsten Zweifel bei Seite schob, ich redete mir ein, ich sei noch nicht bereit zum heiraten und wäre noch zu jung, aber wenn es dieser eine schafft, mich in sein Herz zu verlieben und jede Sekunde seine Art zu schätzen, dann sollte dies alle Zweifel wohl bei Seite schaffen und dies tat es auch.

Auf einmal klingelte mein Handy, ich dachte mir bestimmt, dass meine Mutter wissen will, wo ich denn noch bleibe, weil es schon ziemlich spät geworden ist, ich eigentlich auch nur ein Gespräch mit ihm führen wollte und das war um 11 Uhr.
Ich ging ran:

Yemma: Hanae, wollt ihr noch länger ungemütlich im Auto bleiben, ihr habt bestimmt Hunger, ich habe gekocht, also kommt hoch.
Ich war sprachlos, meine Mutter war einfach nur die beste, sie wusste einfach alles, egal was, sie wusste es, konnte anscheinend nicht mehr nur noch meine Gedanken lesen, sondern weiß jetzt auch schon wo ich bin, ich liebe meine Mutter  einfach über alles. Ich sagte Ayoub, was meine Mutter gesagt hat, zunächst war es ihm etwas peinlich, doch dann willigte er erfreut ein, da er meine Mutter auch sehr gerne wiedersehen wollte nach all den Jahren, sie war damals wie seine richtige Tante, da unsere Mütter beste Freundinnen waren, vor dem Umzug, nachdem sich dann alle Wege trennten.

Wir kamen herein, wie sollte es auch anders sein, Yemma hatte ein Essen vorbereitet, dass für eine ganze ausgehungerte Fußballmannschaft ausgereicht hätte, gekocht. Wie immer zu viel, aber wie sollte es auch sonst sein.
Ayoub und meine Mutter haben sich sehr viel über alles mögliche unterhalten und auch mit meinem Vater hat er sich viel unterhalten. Wie damals mochten sie ihn auch heute noch. Aber das konnte ich verstehen, bei diesem Menschen. Ein Mann, denn man wirklich als einen wahren Mann bezeichnen kann, einen mit Intelligenz, Respekt, wundervollem Charakter, gutem Benehmen, Ehrlichkeit, Humor und natürlich auch Gottesfurcht und Glaube.
Er erfüllt einfach alle Kriterien, die man nur ansatzweise haben könnte und dazu liebte er mich auch genau so wie ich ihn. Egal wann und wo ich darüber nachdachte, ich konnte dieses Glück einfach nicht fassen, schon als kleines Kind hat man sich damals das Verlieben bilderbuchmäßig vorgestellt, doch das alles auch so kommen wird. Damit habe ich nie gerechnet, ich dachte es würde wohl eher für immer nur ein unerfüllter Traum bleiben. Doch Gott sei Dank, hat sich dieser Traum bewahrheitet. Allah hat mir Ayoub wieder zu mir geschickt, er hat mich direkt ohne Vorurteile wieder so genommen wie ich bin, obwohl er mich mitten in der Nacht in der Innenstadt aufgegabelt hat. Ich frage mich aber immer noch, womit ich ihn und all das verdient habe?

Right Direction - From Zero to HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt