~3~

11.9K 551 420
                                    

|Überarbeitet am 21/10/2018|


Du schreckst aus dem Schlaf. Der Schmerz in deinem Brustkorb scheint schlimmer als am Tag zuvor zu sein. Es fühlt sich an, als würde ein riesiger Stein auf deiner Brust liegen, der immer mehr nach unten drückt.

Du legst deine Hände leicht über den Verband und tastest ihn vorsichtig ab. Darunter ist es geschwollen und an einer Stelle kannst du genau den Bruch einer Rippe spüren. Als du den leichten Huckel und den darauf folgenden Schmerz spürst, wird dir schlecht.

Schon als du klein warst, wurde dir immer übel wenn du deine Wunden sahst oder dir vorgestellt hast, wie es wohl in dir aussah wenn etwas gebrochen war.

Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen drückst du dich mit den Ellbogen hoch und greifst nach dem Glas Wasser, dass Hanji dir Abends noch hin gestellt hatte.
Du nimmst einen großen Schluck und spürst wie die kalte Flüssigkeit deinen Rachen hinunter läuft. Es ist ein schönes Gefühl.

Der Schmerz lässt jedoch nicht nach, auch nach einer gefühlten Stunde nicht. Genervt von deinem kaputten Körper lehnst du dich zurück und guckst aus dem Fenster was in der anderen Wand eingebaut ist.

Der Himmel ist klar, und ganz schwach kannst du die Sterne erkennen. Plötzlich musst du an einen Abend denken, wo ihr alle gerade mit eurer Ausbildung gestartet seid.


Flashback

Du saßt gerade beim Abendessen und zwangst dir die Scheibe trockenes Brot rein. Dank der ganzen Runden die du laufen musstest, fühlten sich deine Beine an wie Wackelpudding.

Du warst Levi, eurem Ausbilder, gegenüber angeblich respektlos gewesen, weshalb du rennen solltest, bis du umfielst.

Du warst zwar erst seit zwei Wochen hier, doch du wusstest schon genau, dass du diesen kleinen Mann nicht leiden konntest.
Wie kann man bitte in allen Lebenslagen immer den gleichen sturen Blick drauf haben ? Kriegt der denn nie Kopfschmerzen, so wie der immer die Augenbrauen zusammen zieht ?

Mit einem Seuftzen stütztest du deinen Kopf in die Hände und sahst zu, wie Eren und Jean wieder wegen irgendeiner Sache stritten.
Seit dem ersten Tag konnten die beiden sich nicht leiden, kein Plan wieso.

Rein theoretisch war es ja auch nicht deine Sache, Mikasa passte ja immer auf Eren auf, als wäre sie seine Mutter.

"Hey (V/N)" Du blicktest hoch.
Marco mit den vielen Sommersprossen sah dich lächelnd an. Du lächeltest zurück. "Hi Marco"

Er ließ sich neben dir auf der Bank nieder und sah zu den beiden Streithähnen. "Man, manchmal glaube ich zwei Hunden zuzusehen die sich um das letzte Stück Fleisch streiten" Kopfschüttelnd hielt er sich die Brücke seiner Nase.

Marco war echt ein toller Typ, stets höflich und immer für alle da. Du hofftest ihn noch lange als deinen Freund zu haben.
Er und Jean schienen sich schon sehr lange zu kennen, es war so ähnlich wie bei Mikasa und Eren.

Marco war Mikasa und Jean, Eren.

Plötzlich flog die Tür des großen Holzraumes auf, was alle dazu veranlasste, zusammen zu schrecken und mit hektischem Blick zur Tür zu blicken.
Der kleine Mann mit dem verkrampften Gesichtsausdruck stand in der Tür und ließ seinen Blick schweigend durch den Raum schweifen.

Als letztes blieb sein Blick an Eren und Jean hängen, die sich immer noch am Kragen hielten.

"Ey ihr Rotznasen. Ihr macht einen heiden Lärm und wenn das nicht aufhört, gibt's Ärger" Mit langsamen und auch irgendwie bedrohlichen Schritten, ging er auf die beiden zu.
Als sie jedoch immer noch nicht von einander abließen, packte er beide an den Armen und zog sie auseinander, um sie danach auf den Boden zu stoßen.

Heichō's Love ー l.a. beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt