POV: Ardy
Mir ging es gehörig auf den Keks, dass er mich so zwanghaft umsorgen musste. Warum tat er das überhaupt? Und woher hatte er die Dreistigkeit sich einfach meinen Kopfhörer zu klauen? Ich merkte, wie sich die Wut in mir verstärkte. Er gab mir das Gefühl ein Nichts zu sein, das dringend Freunde brauchte. Bis jetzt hatte ich ihn zwar immer ganz nett gefunden, aber scheinbar verstand er nicht, dass er mir gerade wehtat. Ich riss ihm meinen Kopfhörer aus den Ohren und schrie ihn an. „Was fällt dir eigentlich ein? Warum gehst du nicht zu deinen coolen Freunden ? Du bist doch nichts als ein mieser Angeber. Morgen lästerst du eh über mich!" ich machte eine Pause in der ich aufstand „Ich dachte du hättest verstanden, dass die falsch sind. Aber du hast dieses scheiß Aufnahmeritual ja doch gemacht!", schrie ich enttäuscht weiter. Ich hatte in der Stunde mitbekommen, dass die Reifen der Direktorin am Vortag zerstochen worden waren. Es enttäuschte mich wirklich. Er sah mich geschockt an, dann erhob er das Wort. „A-Ardy...",sagte er und ich sah ihn skeptisch an. „Ich... woher... nein..." Ich unterbrach ihn „Lass gut sein." Ich drehte mich um und ging. Nachdem ich mich in die andere Ecke des Schulhofes verkrümelt hatte und noch ein wenig Musik gehört habe klingelte es auch schon. Als ich jedoch zum Eingang ging sah ich ihn immer noch auf der Treppe sitzen. Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann beschloss ich so kalt wie möglich an ihm vorbei zu gehen und setzte mich auch schon in Bewegung. Doch als ich ungefähr auf seiner Höhe war, hielt er mich am Arm fest. „Ardy?" er sah mich traurig an. „Was?" fauchte ich zurück. „Ich hab versucht mich mit dir anzufreunden... weil ich dich mag.... Ich weiß das mit den Reifen war scheiße, aber ich wollte einfach weiter dazu gehören... vielleicht verstehst du noch am ehesten, was ich meine. Ich will nicht über dich lästern, dazu gibt es nicht mal einen Grund. Ich will einfach nur mit dir befreundet sein..." Dann ließ er mich los und stand auf. Er war etwas größer als ich, weshalb er mich nun von oben anguckte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich einfach nur ein „Dann beweis es mir doch!" zurück gab und ging. Ich lief zu meiner Klasse und setzte mich an meinen Platz, von dem ich auf den Schulhof blicken konnte. Er war mittlerweile fast leer.
Ardy, verdammt, was tust du nur immer...Unsere Lehrerin beendete gerade die 6. Stunde und schrieb uns ein paar Hausaufgaben an die Tafel, in der 2. Pause war ich einfach drinnen geblieben um Taddl aus dem Weg zu gehen, doch zu meiner Verwunderung stand er dann doch in der Tür meines Klassenraums. Wir hatten ein wenig geredet, nichts Persönliches. Er hatte mir ein wenig erzählt, wo er her kam und mir am Ende sogar seine Handynummer angeboten Irgendwie war ich ihm dafür dankbar. Er versuchte also wirklich mein Freund zu sein, obwohl ich ihn gewarnt hatte, dass er ganz schnell nicht mehr zu den Coolen gehören konnte. Er hatte nur gesagt, dass unsere Freundschaft auch erstmal unter uns bleiben konnte und er schon dafür sorgen würde, dass man mich mag. Ich hatte nur gelacht. Mich würde niemand mögen und ich verstand auch nicht, wieso Taddl mich zu mögen schien.
Ich schlug mein Italienischbuch zu und packte es in meinen Rucksack. Anschließend schulterte ich diesen um das Gebäude zu verlassen.
Schnell sprintete ich die Treppe nach unten um dann durch die Flure zu hetzen. Es war nicht so, dass ich unbedingt nach Hause wollt, wohl eher war es so, dass ich aus der Schule raus wollte. Und sobald ich das Gelände verlassen hatte ging ich langsamer. Leider war er ja ziemlich kurz und so stand ich kurze Zeit später vor unserem Wohnhaus und suchte den Schlüssel für die Haustür, da irgendjemand die Tür zum Treppenhaus zu gezogen hatte. Als ich ihn fand öffnete ich die Tür und ging 4 Etagen nach oben. Der graue Wohnblock war nicht wirklich meine Vorstellung von Traumhaus und auch die grauen Flure, dessen Wände einen Blauen Strich hatten, waren nicht ansatzweise Traumhaft. Und wenn dann waren sie eher ein Alptraum. Oben war unsere Wohnung. Die Tür, war wie alle anderen auch von außen Blau und hatte ein guck Loch. Ich öffnete die Tür uns sofort kam mir der Geruch von einer Mischung aus Putzmittel und Zigarettenrauch entgegen. Die Wohnung war sonst aber ruhig, was wohl bedeutete, dass meine Mutter auf der Arbeit war. Ich kippte die Fenster und ging in mein Zimmer. Dort machte ich eigentlich dasselbe, wie immer. Nur, dass mir ein viel, das ich Taddls Handynummer ja bekommen hatte. Sofort ging ich auf WhatsApp und checkte, ob er es ebenfalls verwendete. Er hatte tatsächlich WhatsApp und ich beschloss ihn, nach längerem überlegen, anzuschreiben. ‚Hey, ich bin's Ardy' schrieb ich und legte das Handy zur Seite. Nach nur einigen Sekunden gab mein Handy jedoch einen Ton von sich und als ich nach schaute musste ich tatsächlich lächeln. Taddl hatte mir geantwortet.
T: Heii. Wie geht's dir?
A: Naja geht schon, dir?
T: Joa, passt. Was ist los?
A: Nicht so wichtig. Was machst du so?
T: Bin grade zuhause angekommen und esse was. Hast du vielleicht Lust vorbei zu kommen? :D
A: Weiß nicht...willst du das denn überhaupt?
T: Sonst würde ich nicht fragen, Dummkopf :D
A: Okay. Dann gib mir mal die Adresse. Und ich bin kein Dummkopf
Taddl gab mir seine Adresse und ich sprang kurz danach auf. Ich kannte die Straße. Es war eine schicke Wohnsiedlung nicht weit von hier. Mit dem Board würde es nicht lange dauern. Also schnappte ich mir mein Longboard, welches ich mir vom Weihnachtsgeld meiner Oma gekauft hatte, und fuhr zu Taddl.
Ich hatte zwar schon noch ein mulmiges Gefühl, aber ich hoffte Taddl vertrauen zu können. Ich hoffte es wirklich sehr. Schnell rannte ich die Treppen im Treppenhaus herunter und fuhr los.
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Timing is a Bitch - Your little Secret | Tardy
FanficAlles ist doof. In der Familie kriselt es, mein Vater schlägt gern mal zu, wenn er getrunken hat. In der Schule läuft es nicht gut und dann ist da noch dieser Junge... In meinem Leben könnte einiges besser laufen. Zum Beispiel hätte ich gern mal Fre...