POV: Taddl
„Schon gut Ardy. Ich fand es auch geil." Erklärte ich ihm. „Was?" fragte Ardy mich erschrocken und ungläubig. „Ja du Dummkopf. Mir hat es gefallen." Lachte ich, auch wenn ich lachte war es ernst gemeint. Wieso hatte es mir nur gefallen? Ich war doch gar nicht schwul. Und konnte doch wohl auch unmöglich schwul sein. Naja, ne Freundin hatte ich auch schon länger nicht mehr... Und Sex war auch bis jetzt immer nicht so meins gewesen, aber Ardy einen zu blasen hatte mich angemacht. Vielleicht bin ich ja wirklich schwul. Ardy stand einfach auf und ging runter. Er sagte nichts und ich beschloss ihn in Ruhe zu lassen, vielleicht war es ihm noch genau so peinlich wie mir. Während er weg war machte ich meine Hausaufgaben und als er wieder hoch kam lag ich schon im Bett und schlief, naja ich tat so, denn ich ließ meine Augen geschlossen, als er sich umzog und sich neben mich legte. Er schlief schnell ein und ich legte meinen Arm um ihn, als ich sicher war, dass er schlief. Ich könnte diesen Jungen nie wieder gehen lassen, soviel war klar.
Am nächsten Morgen war Ardy schon wach, als mein Handywecker klingelte. Er zog sich gerade noch sein Shirt über, nahm seine Tasche und ging ohne einen Ton zu sagen nach unten. Ich sah ihm erstaunt und irgendwie traurig nach. Irgendwann rappelte ich mich auf und ging ins Bad um zu duschen. Als ich mich hinterer fertig angezogen hatte ging ich mit meinem Schulzeug runter. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Ardy hier irgendwo war, doch er war schon weg. Es war erst kurz nach 7. WO will er denn jetzt schon hin und wieso? Er ist seit gestern schon so komisch zu mir. Hunger hatte ich nun auch keinen mehr, aber ich packte mir den Bacon für später ein. Ich ging zur Schule und meine Laune war tiefer als der Meeresboden. Ardy fehlte mir jetzt schon. Auch in den Pausen war er nicht auf der Treppe und nach der Schule war er ebenfalls schon weg. Zuhause war er jedoch auch nicht, was ich feststellte, als ich dort ankam. Also wanderte ich durch die nahegelegenen Straßen Kölns. Irgendwann fand ich mich an der Domplatte wieder. Ich ließ mich vor dem Dom nieder. Heute um 4 Uhr war der Gerichtstermin und vielleicht war er ja nur deshalb so schlecht drauf. Wer weiß. Aber er ging mir auf jeden Fall aus dem Weg, soviel war sicher. Irgendwie machte mich das extrem traurig. Ich entschloss mich dazu, weiter zu gehen und setzte mich dann in die Kieselsteine am Rheinufer. Wo ich nachdachte. Fand ich Männer denn wirklich anziehender als Frauen? Ich meine ich hatte Frauen noch nie so wirklich anziehend gefunden, aber das würde sicherlich noch irgendwann kommen. Vielleicht sollte ich auch einfach Dauer-Single bleiben. Ich schaute irgendwann auf mein Handy und stellte fest, dass es halb 3 war, weshalb ich mich schnell auf den Heimweg machte. Ich musste mich immerhin noch umziehen. Als ich zuhause ankam, war Ardy in ein Gespräch mit seiner Mutter vertieft, weshalb ich einfach hoch ging und mir einen Anzug anzog. Ich überprüfte schnell noch mal meine Haare und ging dann runter ins Wohnzimmer.Im Auto zum Gericht sagte niemand einen Ton, zu groß war die Anspannung. Ardy hatte seine Kopfhörer in den Ohren und seine Musik war so laut, dass wir alle sie hören konnten. Er hörte Metal, wie immer. Im Gericht trafen wir auf unseren Anwalt Hr. Owens. Er erklärte uns allen noch mal die Abfolge der Verhandlung und bat uns ausschließlich die Wahrheit vor dem Richter zu sagen. In der Verhandlung selbst flehte dieser Frank Yella immer wieder an sie zurück zu nehmen, da er sie lieben würde und versuchte mit Aussagen wie „Sag doch die Wahrheit, Baby. Tu es für uns und unseren Sohn." Sie zum Lügen zu animieren. Doch Yella blieb stark. Sie kuschelte sich an meinen Vater. Sie hatte totale Angst vor diesem Frank. Als mein Dad sie zur Beruhigung auf den Mund küsste, rastete Frank aus und schrie „DU KLEINES MISTSTÜCK! DAS WAR DEIN TODESURTEIL!", weshalb die Richter auch relativ schnell ihr Urteil fällten und ihn für 4 Jahre ohne Bewährung in den Knast steckten. Eine viel zu kurze Zeit, wenn es nach mir ging. Aber immerhin war er erstmal eingesperrt und konnte niemandem etwas antun. Während Yella und mein Dad sich freuten schwiegen Ardy und ich. Und so langsam viel wohl auch Yella das auf „Hey Jungs, was ist denn mit euch?" „Nichts, Ma" erklärte Ardy ruhig. „Nichts?" fragte ich ihn etwas geschockt von seiner Aussage. Doch er antwortete nicht „Du redest seit gestern nicht mehr mit mir und du nennst das nichts?" fragte ich traurig. Und mir war es völlig egal ob mein Dad und Yella im Auto saßen. „Ich meine, ich kann ja verstehen, dass dich das alles mitnimmt. Aber ich bin dein bester Freund..." Ich merkte wie meine Augen feucht wurden. „ich weiß..." entgegnete er nur und schaute weiter aus dem Fenster. Danach war er die ganze Fahrt still. Ich konnte mir sein Verhalten kaum erklären „Ardy?" fragte Yella sanft und er schaute sie an. Dann nickte er und drehte sich weg. Was immer das geheißen hatte. Nun seufzte sie auch noch. Irgendwas musste doch sein.
Ardy war komisch, Yella wusste anscheinend was los war, aber keiner sagte mir irgendwas. Super. Vielen Dank auch. Wenigstens schien mein Vater auch keine Ahnung zu haben. Er jedenfalls konzentrierte sich auf die Straße. Ich machte es Ardy nach und schaute ebenfalls aus dem Fenster. Super. Jetzt fing es auch noch an zu regnen. Dieser Tag war zum Heulen und zu diesem Gedanken floss mir eine Träne die Wange entlang.
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Timing is a Bitch - Your little Secret | Tardy
FanfictionAlles ist doof. In der Familie kriselt es, mein Vater schlägt gern mal zu, wenn er getrunken hat. In der Schule läuft es nicht gut und dann ist da noch dieser Junge... In meinem Leben könnte einiges besser laufen. Zum Beispiel hätte ich gern mal Fre...