When a stranger calls

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POV: Taddl

Irgendwann klingelte es endlich an der Wohnungstür. Sofort sprang ich vom Sofa auf und rannte zur Tür. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte ihn unbedingt schnell sehen. Doch als ich dich Tür öffnete blickte mir lediglich eine schwarz-gelb gekleidete Postfrau entgegen. Vor ihren Füßen stand ein Paket, dass ihr bis zu den Hüften ging. Auf ihrem Gesicht lag ein freundliches Lächeln. Sie war noch nicht allzu alt, eher jung, vielleicht 20. „Guten Tag, Herr Tjarks?" Ich nickte nur „Hier ist ein Paket, könnten sie bitte unterschreiben?" sie hielt mir ein komisches Gerät hin, auf dem ich anscheinend meine Unterschrift zeichnen sollte, was ich dann auch tat „Sie sehen nicht sehr begeistert aus, eher als hätten sie jemand anderen erwartet. Tschüss!" mit diesen Worten machte sie kehrt und stieg in den Gelben VW-Transporter ein. Was hatte mein Dad da nur wieder bestellt...? Ich hievte das Paket in den Flur. Als ich grade wieder zur Tür ging um diese zu schließen, sah ich einen strahlenden Ardy.
Ich begann ebenfalls zu strahlen und als er vor mir stand zog ich ihn einfach in eine Umarmung. „Hey." Er drückte mich kurze Zeit später wieder von sich „Hallo." Ich konnte eben seinen wundervollen Geruch wahrnehmen... halt Stopp! Was? Aber wieso musste dieser Junge nur so unheimlich gut riechen? „Wollen wir in mein Zimmer gehen?", fragte ich ihn und er nickte zustimmend. Als wir mein Zimmer erreicht hatten viel ihm sein Mund auf. Hä? „Ist irgendwas?", fragte ich und sah besorgt zu ihm. „Du... du willst mich veraschen... das Zimmer ist größer als unsere ganze Wohnung." Ich gab nur ein leises „Oh." Von mir. Ich kannte es ja eigentlich nicht wirklich anders. Mein altes Zimmer war sogar noch ein wenig größer gewesen, dafür hatte dieses hier ein eigenes Bad.
„Was wollen wir denn machen?" fragte ich ihn und ließ mich aufs Bett fallen. Der dunkelhaarige sah mich grinsend an „Was hast du denn so, bestimmt alles, was man sich erdenken kann oder?" er lachte, fast ein wenig abfällig. „naja nicht alles, wir könnten ein wenig zocken... Xbox One oder so"
Er nickte nur. „Such dir ein Spiel raus" ich zeigte auf eine Schublade, die in die Wand eingelassen war. Er ging darauf zu und ich stand auf um den Fernseher aus der Decke zu klappen und den Schubkasten mit den Konsolen,unter der Treppe raus zu ziehen. Als wir erstmal begonnen hatten zu zocken, wobei wir auf meinem Bett lagen und regelmäßig in Lachflashs ausbrachen, war das Eis zwischen uns gebrochen. Es machte mir nix aus, wo er her kam. Er war einfach total sympathisch und wir hatten Spaß zusammen.
Irgendwann viel einfach so der Strom aus und erst jetzt viel uns der heftige Sturm draußen auf. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es auch schon 18 Uhr war. „Sag mal Ardy, es ist ja schon 18 Uhr - wann musst du denn eigentlich nach Hause?" ich sah ich wieder einmal besorgt an und er zuckte mit den Schultern „Spätestens 21 Uhr." „Glaubst du bis dahin hat es aufgehört?", wieder sah ich aus dem Fenster. Die Bäume bogen sich schon extrem und einige Gartenmöbel und Dekorationen flogen durch die Gärten der Nachbarn. „Ich bin mir da nämlich nicht so sicher... willst du sonst über Nacht hier bleiben? Ich kann dir ja Klamotten und so leihen" Ardy nickte nur unsicher. „Ich frag mal, okay?" Ardy tippte auf seinem Handy rum, also ging ich davon aus, dass er seinen Eltern schrieb. „Ja. Mum findet es in Ordnung. Aber wie ist das mit Schulzeugs. Ich hab zwar alle Bücher für Morgen in der Schule, aber halt sonst nix." Ich sah ihn nur ungläubig an. „Ich leih dir natürlich einen Stift und nen Block, wo ist das Problem?"

Eine Weile später, wir hatten grade beschlossen etwas zu essen zu machen und waren auf dem Weg dorthin, da klingelte Ardy's Handy. Er sah aufs Display und sofort änderte sich seine Mimik in Unschlüssigkeit. „Wer ruft dich an?" er schüttelte den Kopf „Unbekannt" dennoch nahm er den Anruf an und machte den Lautsprecher an. „Hallo du Opfer" kam es mit verzerrter Stimme aus dem Lautsprecher „Du trägst auch nur schwarz, weil du Emo sein willst, näää? Und ritzen tust du dich sicher auch, trägst ja immer nur langes Zeug. Du bist richtig armselig du Lappen. Nicht mal die Nerds oder andere Vollopfer wollen was mit dir zu tun haben" Dann Lachten sie und ich sah erschrocken zu Ardy. „Geh dich umbringen du Depri-Kind! Merkt doch eh keiner!" Das war der Moment indem ich ihm das Handy aus der Hand riss und den Anruf beendete. Ich vernahm ein schluchzen von Ardy. Ich sah auf und in sein Gesicht, in dem sich Tränen ihren Weg über seine Wange bahnten. „Ardylein... psssh" ich musste ihn einfach in den Arm nehmen. Ich wollte ihn trösten. Ardy tat mir so verdammt leid. „Ich bin bei dir... siehst du, du hast Freunde, du hast mich!" Doch es half nichts, da er nur einfach weiter weinte. „Ardy?" er brummte nur zwischen seinem Schluchzen, „Ich hab' dich echt gern!" Er sah mich an „W-Wirklich?" ihm liefen immer noch Tränen aus den Augen „Ja, wirklich! Aber grade siehst du echt scheiße aus.... Wie wäre es mir einer schönen Dusche, während ich unsere Pizza vorbereite?". Er nickte nur uns ich zeigte ihm schnell das Badezimmer und legte ihm Handtücher hin „Brauchst du noch was? Du kannst einfach irgendein Duschgel benutzen." Er schüttelte den Kopf und so umarmte ich ihn noch mal und ging zur Tür. Kurz bevor sie geschlossen war hörte ich Ardy's Stimme „Du Taddl?" „Ja?", sagte ich und streckte meinen Kopf zur Tür rein. „Danke!" Ich lächelte ihn an „Gern." Dann zog ich dir Tür endgültig zu und ließ ihm seine Privatsphäre.

Timing is a Bitch - Your little Secret  | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt