9.Kapitel

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Ich konnte sehen, dass wir die Männer in Zeitdruck gebracht hatten. Der Große, von dem ich den Namen immer noch nicht wusste, fuhr. Er hatte einen angespannten Gesichtsausdruck. Die Schlange der Autos auf der anderen Seite war immer noch nicht kleiner geworden. Einige stiegen sogar aus und versuchten zu Fuß zu flüchten. Durch die dünnen Scheiben des Autos konnte ich Kinder weinen hören.

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.

Wir führen als einzige hinein.

Und ich schätzte, dass wir nicht mehr viel Zeit hatten.

Die Männer fuhren ihr Auto in eine Tiefgarage. Wir stiegen aus.
Mein Herz schlug schnell.
„Los beeilt euch", schrie Max und rannte los.
Mein Herz schlug schneller.
Flynn und ich rannten hinter ihm her.
Als wir zu einem Parkscheinautomaten gelangten, holte Max hastig einen Schlüsselbund hervor und schloss die Tür auf, von der ich immer angenommen hatte, dass sie da sei, um das Geld aus dem Automaten zu holen.
Ich war falsch.
Innen war eine enge, gewundene Treppe.
Hastig stürzten wir nach unten und landeten in einem kleinen Raum.
Dort war eine schwere Tür aus Stahl in der Wand.
Max schloss auch diese auf.

Nachdem die Tür hinter uns wieder fest verriegelt wurde, ging es los.

Laute, dumpfe Schläge ertönten.
Immer wenn ein Schlag kam, vibrierte der ganze Raum, in dem wir standen.
Mit jedem Schlag hämmerte mein Herz noch schneller in meiner Brust.

Ich weiß nicht, wie viele Bomben geworfen wurden.
Ich weiß nur noch, dass sich mein ganzer Körper am Ende wie ein gigantisches Herz anfühlte.
Alles pochte gleichzeitig.

Als nach einer halben Stunde keine neuen Schläge gekommen waren, war ich schweißgebadet und erschöpft. Eigentlich wollte ich mich gegen eine Wand lehnen und ersteinmal eine Pause machen, aber ich bekam keine Chance dazu.
„Los, kommt schon, wir müssen jetzt echt an die Arbeit. Bring das Mädchen in die Küche", sagte der Große zu Max. Als ich meinen Mund aufmachte um etwas zu sagen, bedachte er mich mit einem kalten Blick. Ich schloss meinen Mund wieder und ärgerte mich über mich selbst. Noch nie in meinem Leben hatte mich jemand so eingeschüchtert wie dieser Mann, von dem ich nicht einmal seinen Namen wusste und der Mädchen verachtete.

Flynn sagte auch nichts.

Wir gingen einen langen Korridor entlang, der so eng war, dass keine zwei Leute nebeneinander gehen konnte.

Ich ging ganz hinten.

„Wie heißt du wirklich?", fragte Max Flynn nebenbei. Ich erschrak. Niemals hätte ich gedacht, dass sie seine Lüge so leicht durchschauen würden.
Flynn sah ihn lange an, dann beschloss er, dass lügen bei diesen Männern vermutlich zwecklos war.

„Sie heißt Sal", sagte er, aber wieder war es nicht mein richtiger Name. Es war mein Spitzname. Ich fragte mich, wie er das herausgefunden hatte. Eigentlich nannten mich nur meine Eltern so. Als ich an sie dachte, bohrte sich ein Messer in mein Herz. Ich schob die Erinnerung an sie so schnell wie möglich weg.

„...und ich bin Flynn ", fuhr er fort.
„Wie heißt du?", fragte er den Großen. Dieser antwortete knapp: „Jake."
Dann sagte er nichts mehr.
Plötzlich packte mich Max heftig am Arm und zerrte mich in einen Seitenraum. Ich roch sofort, dass hier wahrscheinlich die Küche sein musste.

Sie meinten es wirklich ernst.

„Nein! Lass mich los!", schrie ich verzweifelt. Aber er war stärker. Er schubste mich einfach so grob hinein,
dass ich auf den Boden stürzte. Hart krachte ich auf die kalten Fliesen.
„Was soll das?", hörte ich Flynns entsetzte Stimme von draußen. „Ihr könnt sie doch nicht einfach - "
Die Tür wurde zugeschlagen.














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