Die nächsten Wochen ging ich allen aus dem Weg, weil ich einfach keine Kraft für weitere dumme Streitereien hatte. Außerdem tat das meinem Kind überhaupt nicht gut. Ich saß also gerade in meinem Zimmer und wartete, bis mich Cathy zum Arzt fuhr.
Die Fahrt dahin verlief schweigend. Ebenso die Zeit im Wartezimmer. Dennoch wollte ich sie bei der Untersuchung dabei haben.
"Legen Sie sich bitte hier auf die Liege und machen den Bauch frei." sagte meine Ärztin freundlich. Ein Gel wurde auf meinen Bauch gerieben und der Ultraschall begann.
"Sehen Sie hier den kleinen Punkt? Das ist ihr Baby." sagte sie und mir kamen die Tränen. Ich ließ mir zwei Bilder geben und verließ die Praxis mit einem lächeln im Gesicht.
"Zeig noch mal her." meinte Cathy im Auto und nahm mir ein Foto ab.
"Das ist so süß." quietschte sie und umarmte mich noch einmal.
"Das ist es definitiv."
Wir fuhren direkt zum Trainingsgelände, um Mats abzuholen.
Ich sah, wie Erik das Gelände verließ und auf sein Auto zuging. Ich rannte also los und fiel ihm direkt in die Arme.
"Mila, was machst du denn hier?"
Ohne zu antworten holte ich die Bilder aus meiner Jackentasche und gab sie ihm. Sofort fingen wir beide mit grinsen an und er schaute sich die Bilder genau an.
"Also ich weiß zwar, was das ist, aber wo genau sich jetzt der kleine versteckt seh ich nicht." lachte er verlegen.
"Hier." Ich zeigte auf den kleinen Punkt.
"Wow. Wie weit bist du jetzt?"
"10. Woche." sagte ich stolz.
"Und mit Marco?" Sofort verschwand meine gute Laune. Ich schaute nur auf den Boden und malte Kreise mit meinen Füßen.
"Du musst mit ihm reden. Er hat auch seinen Teil dazu beizutragen." Ich nickte nur. Erik hob mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen schauen musste.
"Versprich es mir noch diese Woche zu tun."
"Versprochen."
Wenn man vom Teufel spricht... Marco kam natürlich direkt hinter Mats gelaufen und beide steuerten auf Erik und mich zu.
"Na, kleine. Wie wars beim Arzt?" fragte Mats freudig und riss Erik das Bild förmlich aus der Hand.
"Ich seh' nix." sagte Mats und kniff die Augen zusammen. Auch ihm zeigte ich den kleinen Punkt. Dabei entging mir nicht, dass Marco ebenfalls die ganze Zeit mit auf das Bild schaute.
"Wie weit bist du?" fragte er leise ohne den Blick vom Bild abzuwenden.
"10. Woche" gab ich kalt von mir und riss Mats das Bild aus der Hand. Marco hatte es jetzt lang genug gesehen.
"Mila, können wir bitte reden?" fragte er, als ich schon fast im Auto verschwunden war.
"Wenn du mich nicht wieder schlecht machst oder scheiße erzählst, dann ja." sagte ich klar und deutlich.
"Ich versprechen es. Heute abend bei mir?"
Ich nickte und steig ins Auto.Die Stunden vergingen wie im Flug und Cathy fuhr mich bereits zu Marco.
"Viel Glück, Süße" wünschte sie mir und umarmte mich, bevor ich ausstieg.
Eine Weile wartete ich vor der Tür und atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Klingel drückte. Es dauerte eine Weile, bis Marc die Tür öffnete. Sofort wusste ich warum. Er stand nur im Handtuch bekleidet und mit nassen Haaren vor mir.
"Oh, ich wusste nicht genau, wie spät du hier sein wirst." sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
"Komm rein." fügte er hinzu und ich betrat sein Haus. Da ich mich ja bereits auskannte, setzte ich mich in sein Wohnzimmer und wartete, bis er fertig war mit duschen. Nach zehn Minuten setzte er sich neben mich.
"Wie gehts dir?" fing er das Gespräch an.
"Dein ernst? Smalltalk?"
"Nein, ich will wirklich wissen, wie es dir bzw. euch geht." Er zeigte auf meinen Bauch, auf den ich instinktiv meine Hand legte.
"Uns gehts gut. Besser, als die letzten Wochen jedenfalls. Ich kann jetzt ohne zu kotzen aufstehen." Er lachte kurz und schaute mir dann direkt in die Augen.
"Und du bist sicher, dass es von mir ist?" Ich nickte. "Okay..." Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und blieb einige Minuten in dieser Position.
"Wir schaffen das zusammen, okay? Ich will dir helfen und dich unterstützen. Immerhin ist das UNSER Kind, was du da in dir trägst. Egal, wie sehr ich dich mit manchen Worten von mir verletzt habe, ich möchte dir helfen. Unser Kind soll beide Elternteile haben und nicht ohne Vater aufwachsen müssen. Ich schwöre, dass ich alles dafür tun werde, dass es euch gut geht." Der letzte Satz war nur ganz leise zu hören. Ich hatte Tränen in den Augen und traute mich nicht in Marcos zu schauen. Er zwang mich jedoch dazu, indem er seine Fingen an mein Kinn legte. Er hatte ebenfalls Tränen in den Augen.
"Bitte." flüsterte er. Diese Worte hatten irgend einen Schalter in meinem Kopf umgelegt und ich glaubte Marco plötzlich jedes Wort. Irgendwo in mir drin wusste ich, dass er ein guter Vater werden würde. Ich strich mit meinem Daumen über seine Wange und wischte eine Träne weg.
"Marco, ich will auch, dass unser Kind sowohl Mutter, als auch Vater hat." flüsterte ich zurück. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht, dass nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Wir lächelten und an und zu ersten Mal seit langem war keine Spur von Hass zwischen uns zu spüren. Dass dieser Abend etwas ändern sollte, war mir bewusst, doch ich hatte keine Ahnung, dass es so gut laufen würde, dass ich den Drang verspürte Marco zu küssen. Wie er vor mir saß mit leicht nassen Haaren und diesem kleinen Lächeln.
"Marco, ich..." doch weiter kam ich nicht, da er seine weichen Lippen auf meine legte. Und es gefiel mir. Es war besser, als beim ersten Mal vor ein paar Wochen.
"Marco, ich weiß nicht, ob das so gut ist."
"Fühlt es sich nicht gut an?"
"Doch, aber..."
"Dann ist es gut." Und somit küsste er mich immer und immer wieder, bis ich auf seinem Schoß saß. Wild küssend trug er mich in sein Schlafzimmer und ließ mich sachte aufs Bett fallen.
In dieser Nacht schliefen wir das zweite Mal miteinander. Ohne Alkohol, aber dafür mit Liebe.
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Things Change - Marco Reus FF
FanfictionMila ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, was gerade angefangen hat Mediendesign zu studieren. Naja ganz normal ist ihr Leben vielleicht doch nicht, denn sie ist die kleine Schwester der Fußballstars Mats Hummels. Und was wäre es denn für ein...