Things Change - Marco Reus FF

Kapitel 4

Natürlich ging das die nächsten Tage so weiter, dass ich mich übergab. Ich frühstückte, weil ich extremen Hunger hatte, kotzte es wieder raus und hatte Mittags schon wieder so extremen Hunger. Womit hatte ich das nur verdient. Cathy und Mats sorgten sich natürlich um ich und pflegten ich 24/7, obwohl ich das nicht brauchte. Bis auf die kurzen Übelkeitsattacken war ja alles in Ordnung und ich fühlte mich gut. 

Nachdem es nach einer Woche immer noch nicht besser wurde, bestand Cathy darauf mit mir zum Arzt zu gehen, obwohl ich das eigentlich auch allein kann. Ich bin 22 und werde noch zum Arzt begleitet. Um Himmels willen, wo bin ich hier gelandet. 
Wir saßen im Wartezimmer und lasen irgend welche Zeitschriften durch, bis ich aufgerufen wurde und diesmal zum Glück allein das Behandlungszimmer betrat. 
"Guten Tag Frau Hummels, was fehlt ihnen denn?" fragte der Arzt freundlich. Ich schilderte ihm, wie es mir seit über einer Woche geht und er untersuchte meinen Bauch etwas. Zusätzlich nahm er mir Blut, wobei ich nicht genau wusste, wieso. Ich musste dann eine Stunde später mit Cathy nochmal wieder kommen, um die Blutergebnisse auszuwerten. 
"Hoffentlich ist es nichts schlimmes. Ich darf nicht noch mehr an der Uni verpassen." sagte ich leise zu Cathy, die mitfühlend nickte. Sie wusste, wie wichtig mir dieses Studium war. 

"So, Frau Hummels. Wir haben ihre Ergebnisse ausgewertet und haben ein deutliches Ergebnis." Fragend schaute ich den Arzt an und wartete, dass er schnell weiter redete. 
"Sie sind in der dritten Woche Schwanger." sagte er freundlich. "Herzlichen Glückwunsch." 

Schwanger. Schwanger. Dritte Woche. Marco. 
Die Worte hallten in meinen Kopf nach, doch ich versuchte mir dem Arzt gegenüber nichts anmerken zu lassen. Ich bin schwanger von Marco Reus, der nicht nur ein super berühmter Fußballer, sondern auch einer der besten Freunde meines Bruders und ein absolutes Arschloch ist. 

Der Arzt überwies mich noch zu einem Frauenarzt, zu dem ich in drei Wochen gehen sollte und ließ mich dann aus dem Zimmer. 
"Und?" fragte Cathy im Auto. 
"Ach, nur ein Virus. Sollte nächste Woche vorbei sein." log ich und starrte aus dem Fenster. Ich wusste, dass Cathy mir das nicht glaubte, weil ich unfassbar schlecht im Lügen war, aber sie fragte nicht weiter nach. 

Zu Hause angekommen schmiss ich mich direkt in mein Bett und fing an zu weinen. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich kann nicht schwanger sein. Ich hab' immer die Pille genommen, aber in Verbindung mit zu viel Alkohol hatte sie vielleicht nicht gewirkt. Scheiße verdammt! 

Es klopfte leicht, doch ich reagierte nicht. Dennoch ging die Tür auf und Mats kam in mein Zimmer. Er legte sich neben mich auf mein Bett und zog mich in seine Arme.
"Egal was ist, wir stehen immer hinter dir. Vergiss das nicht." Das brachte mich nur noch mehr zum weinen und ich kuschelte mich an ihn. Ob er auch so denken würde, wenn er wüsste, dass ich seinen besten Freund betrunken gevögelt habe und nun schwanger von ihm bin? Abtreiben kam für mich auf keinen Fall in Frage. Ich zerstörte kein Menschenleben. 
"Danke, Mats" nuschelte ich und beruhigte mich langsam. Er streichelte mir nur beruhigend den Kopf, bis ich eingeschlafen war. 

"Dann viel Spaß mit deinem Kind. Von mir ist es jeden Falls nicht, das bestreite ich. Sieh' zu, wie du klar kommst." Er ging einfach. 
Ich wusste, dass es eine dumme Idee war ihm davon zu erzählen, aber was sollte ich denn machen? Langsam kann ich es nicht mehr leugnen, da man meinen Bauch deutlich sieht. 
Ich lag allein auf einer Wiese im Wald und auf einmal war alles dunkel und kalt. Ich versuchte irgend etwas zu erkennen, doch ich war allein. 
"Sieh' zu, wie du klar kommst." Immer wieder hörte ich diesen Satz, als würde Marco direkt neben mir stehen, doch da war er nicht. Nirgends konnte ich etwas sehen. 
Ich war verdammt nochmal verloren.

Ich schreckte durchgeschwitzt auf. Nur ein Traum. Alles nur ein Traum. Ich setzte mich an den Rand des Bettes und schaute auf mein Handy. 3:12. Ich trank einen Schluck Wasser, worauf hin mir wieder total schlecht wurde und ich mich mitten auf meinen Boden übergab. Ich schrie. Ich schrie einfach nur, weil ich total am Ende war. Damit gerechnet, dass Mats und Cathy auf einmal voller Panik in mein Zimmer gerannt kommen, hatte ich nicht. 
"Oh Gott, ist alles okay?" fragte Cathy sofort und kam auf mich zugelaufen. Mats beseitigte mein Erbrochenes und setzte sich dann ebenfalls neben mich. 
"Ich hab' nur unfassbar schlecht geträumt." flüsterte ich. 
"Willst du drüber reden?" fragte nun Mats, doch ich schüttelte den Kopf. Beide gingen nach einiger Zeit auch wieder schlafen, doch ich lag die ganze Nacht wach. Mir ging dieser Traum nicht mehr aus dem Kopf. Was ist, wenn er wirklich so reagieren würde?