Kapitel 23

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Mats, Cathy und Erik betrachteten die Sache zwischen Marco und mir mehr als skeptisch. Die Stimmung zwischen allen war dadurch sehr angespannt und ich war einfach nur genervt. Es war mein Leben, meine Entscheidungen und mein Problem, nicht ihres. Erik war der festen Meinung ich hätte viel zu schnell nachgegeben und Marco damit gezeigt, dass er sich solche Fehler erlauben dürfte. Cathy und Mats fanden die Annäherung gut, hielten sie jedoch in einem unnatürlich geringem Maß. Jedes mal, wenn ich mich mit Marco unterwegs war, gab es irgendetwas, weswegen ich heim kommen sollte. Entweder Emma wurde als Grund missbraucht sie würde weinen, wenn ich da war, war sie jedoch total still oder es gab einen anderen 'Notfall'. Im Endeffekt mischte sich jeder ein, der konnte.
"Erik, ich kann auf mich selbst aufpassen." sagte ich und verdrehte die Augen, als er Emma und mich gerade vom Kinderarzt abholte.
"Trotzdem bin ich nicht dafür, dass du jetzt zu ihm gehst. Ich will einfach nicht, dass er dich nochmal verletzt."
"Das hast du aber nicht zu entscheiden, ob ich ihn sehe oder nicht. Und verletzen wird er mich nicht noch einmal, da bin ich mir sicher."
Ich war mir wirklich sehr sicher, dass er nicht noch einmal einen solchen Fehler macht. Bei jedem unserer Treffen sagt er, wie sehr er es bereute und wie sehr er mich und Emma liebte. Geküsst hatten wir uns dennoch noch nicht wieder, da ich noch zu verletzt war. Ich liebte ihn wie am ersten Tag, aber der Schock saß selbst nach drei Wochen noch tief. 
"Lass uns einfach bei ihm raus und vertrau mir" sagte ich nach einer Weile zu Erik, welcher nur abwesend nickte. Wir hatten diese Diskussion schon so oft, weswegen wir immer das gleiche beredeten. Er war sich einfach sicher, dass das alles schief gehen würde, während ich genau das Gegenteil behauptete. 
Als wir bei Marco ankamen verabschiedete ich mich von Erik und nahm Emma mit aus dem Auto. Marco erschien bereits an der Tür, bevor Erik weg war. Die beiden begrüßten sich ebenfalls wie gewohnt, was ich komisch fand. Einerseits ist Erik der festen Überzeugung, dass Marco mich wieder verletzen wird, aber anderer seits hat sich an der Freundschaft der beiden nichts geändert, was ich natürlich sehr positiv fand. 
Marco begrüßte mich mit einem Kuss auf die Wange, der meinen Bauch schon wieder kribbeln ließ, und nahm mir danach direkt Emma ab. Zusammen gingen wir ins Haus und legten Emma auf die Couch. 
"Ich hab was für euch zwei" sagte Marco, nahm Emma auf den Arm und meine Hand in seine andere. Er führte uns vor die Tür seines Sportraumes neben seinem Schlafzimmer, doch als sich die Tür öffnete erkannte man alles andere, als Sportgeräte. 
Marco hatte das Zimmer komplett neu gestrichen und ein Kinderzimmer daraus gemacht. Die Wände waren in einem hellen rosa und die Möbel aus hellem Holz. Ich schug mir vor Freude die Hand vor den Mund und Tränen liefen meine Wangen hinunter. Dieses Zimmer war perfekt für Emma! 
Während Marco Emma in ihr Kinderbettchen legte schaute ich mich genau um. Alles war so sehr mit Liebe gestaltet. Überall waren Kuscheltiere und Spielsachen. Aus Reflex zog ich Marco zu mir und küsste ihn einfach. Der Kuss war zuerst ein total normaler Kuss, doch als ich realisierte, was ich gerade tat löste ich mich schnell von ihm. 
"Tut mir leid" flüsterte ich und drehte mich um. 
"Wieso tut dir das leid?"
"Das war nur aus Reflex. Ich weiß nicht, ob ich das schon kann." Das war gelogen. Ich konnte und wollte es so sehr. 
"Babe" begann Marco, nachdem er mich wieder zu sich gedreht hatte, "wenn du nicht bereit gewesen wärst, hättest du es nicht gemacht und es hätte sich nicht so fantastisch angefühlt." 
Marco hatte recht. Und genau aus diesem Grund presste ich meine Lippen nun wieder auf seine. Diesmal mit viel mehr Energie und dem vollen Bewusstsein was ich gerade tat. Ich wollte ihn wieder, meinen Marco, den Vater meiner Tochter. Unsere Schritte gingen wie von allein aus dem Zimmer ins Schlafzimmer daneben. Erst als ich rückwärts auf dem Bett landete lösten sich unsere Lippen das erste Mal und Marco zog sich sein Shirt über den Kopf. Oh Gott, ich wollte ihn so sehr. So schnell es ging war er wieder bei mir und fuhr mit seiner Hand meinen Bauch entlang, doch ich zog seine Hand weg. 
"Was ist los, Babe?"
"Ich bin dick geworden" sagte ich beschämt.
"Du bist wunderschön so wie du bist." Marco schaute mir tief in die Augen, bevor er seine Lippen wieder auf meine legte und mir später mein Shirt ebenfalls auszog. Diese körperliche Nähe brachte meinen Kopf total durcheinander, aber ich genoss es vollkommen. Marco war einfach der Mann an meiner Seite, den ich brauchte und wollte. 
Komplett entkleidet lagen wir nun küssend auf seinem Bett und ließen unseren Gefühlen freien Lauf. 
Ich bereute diesen Tag keine Sekunde. 

Things Change - Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt