Kapitel 1

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Hallo. Mein Name ist Mila Hummels, bin 22 Jahre alt und studiere Mediendesign im zweiten Semester. Ja, ich bin (leider) die kleine Schwester von Mats Hummels und kenne deswegen die Mannschaft, wie meine zweite Familie. Dennoch ist in den letzte Monaten einiges passiert, weswegen ich jetzt in meiner Wohnung sitze und mich frage, wieso ich so ein Glück verdient hatte. Ich möchte euch hiermit meinen Weg zum Glück erläutern, weil er alles andere, als glücklich angefangen hat.

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"Komm' schon, Mila. Ich hab's eilig!" nervte mein Bruder, der schon fertig angezogen unten an der Treppe stand. Ich war gerade einmal fertig mit Haare machen und schminken, das Kleid fehlte noch.

Meine pastell-pinken Haare ließ ich offen über meine rechte Schulter hängen. Dazu zog ich ein hellgraues, enges Kleid an, pastell-pinke High Heels und eine kleine Tasche. Mein Make-Up beschränkte sich auf einen Lidstrich und etwas Wimperntusche.
"In zwei Minuten fahr' ich los." rief Mats erneut, weswegen ich schnell noch mein Handy und meinen Schlüssen nahm und die Treppe herunter stürzte.
"Bin fertig, bin fertig." schnaufte ich völlig außer Atem. Mats grinste mich nur blöd an, hielt mir die Tür auf und ging mit mir hinaus. In setzte mich in seinem Auto auf den Beifahrersitz und holte mein Handy aus der Tasche, mit dem ich mir die Fahrt über die Zeit vertrieb.
"Wen holen wir gleich nochmal ab?" fragte ich, als wir irgendwo einbogen und der Wagen zu halten kam.

"Marco und dann Erik." Ich nickte nur. Ich freute mich, die beiden endlich mal wieder zu sehen. Es ist schon locker drei Monate her, seit wir das letzte mal etwas unternommen hatten.

Beide saßen nun im Auto auf der Rückbank und redeten lautstark über irgend was Fußball-mäßiges. Ich selbst halte nicht viel von Fußball und besuche die Jungs nur ganz selten mal zu einem Spiel oder Training.
Wir waren auf dem Weg zu einem kleinen Club, in dem wir immer mal feiern gingen. Ich war das letzte mal vor ca. einem halben Jahr feiern, da das Studium mir einfach nicht die Zeit dazu gab, doch nun waren endlich meine heiß ersehnten Semesterferien, die ich voll und ganz genießen wollte.
Am Club angekommen, bezahlte mir Mats den Eintritt, was mich sehr erfreute. Ich als arme Studentin hatte schließlich lange nicht so viel Geld, wie mein Profifußballbruder.

"'nen Drink?" fragte Marco sofort, worauf hin ich nickte und ihm zur Bar folgte. Ich bestellte mir einen Pina Colada.
"Sowas trinkst du?" fragte Marco misstrauisch.
"Äh, ja? Das ist das beste, was es gibt!" verteidigte ich meinen geliebten Pina Colada und nahm den ersten Schluck. Marco lachte nur leise und gönnte sich einen Vodka-O.

Man musste sagen, dass ich zu Marco nicht unbedingt den besten Kontakt hatte. Es gab Tage, an denen nervten wir uns so extrem, dass Mats mich nicht mal in seine Nähe ließ, da er meinte es sei 'dem Umfeld nicht zuzumuten'. Dann gab es aber auch Tage, an denen verstanden wir uns relativ normal, so wie jetzt.

Ich leerte mein Glas und ging auf die Tanzfläche zu. Sofort packte mich der Beat und ich tanzte im Rhythmus. Eigentlich wollte ich niemals so eingebildet klingen, aber ich konnte mich wirklich verdammt gut und vor allem sexy bewegen, weswegen ich viele Blicke von Typen auf mich zog. Mein großer Bruder hasste es, wenn ich so tanzte, aber ich machte mir ohnehin nichts aus seiner Meinung darüber, da ich niemals mit einem von dieses schleimigen Typen aus einem dieser Clubs tanzen würde.

Die halbe Mannschaft war nun im Club und feierten. Für mich war es mittlerweile normal als einziges Mädchen zwischen so vielen 'Berühmtheiten' zu sein. Sie waren immerhin auch nur Menschen. Alkohol floss in Mengen, wobei ich eigentlich nur so viel trank, da mir so gut wie jeder etwas ausgeben wollte. Alle hatten sie Mitleid mit der kleinen, armen Studentin.
"Lass' uns tanzen, Mila." forderte mich Erik irgendwann auf und ich nahm die 'Einladung' an. Immerhin war er kein schmieriger Typ aus einem Club, weswegen Mats sich schonmal keine Sorgen machen musste. Außerdem war ich mit Erik sehr gut befreundet.

Wir tanzten, was das Zeug hält und es wurde immer später und später. Mats war bereits gegangen, da er morgen früh Cathy abholen musste. Ich hatte ihm versichert mit dem Taxi nach Hause zu kommen, oder bei Erik zu schlafen. Dieser war jedoch irgendwann auch vom Erdboden verschluckt. Somit hockte ich allein an der Bar und war gerade dabei mir eine Taxinummer auch dem Internet zu suchen.
"Du kannst mit mir kommen, wenn du willst." hörte ich auf einmal eine Stimme in mein Ohr flüstern. Es war genau so ein Typ, mit dem ich niemals irgend wo hin kommen würde.

"Nein, danke. Ich nehm' mir ein Taxi." Ich wollte aufstehen, doch er nahm mich fest an der Hand.
"Aber wieso denn? Wir könnten viel Spaß haben." Der Typ nervte mich. Bis ich 'Angst' vor solchen Typen bekam, musste schon mehr passieren, als ein bisschen an der Hand festhalten.
"Man, checks' einfach. Ich will nach Hause und gut ist. Bye."
"Nicht so schnell, kleine." Sein Griff wurde fester und er riss mir mein Handy aus der Hand. Er schaute mich ziemlich wütend an, weswegen ich nun doch leichte Panik bekam.

"Hast du nicht gehört, sie will nicht mit dir gehen. Außerdem gehört sie zu mir." ertönte eine mir bekannte Stimme hinter dem Typ. Dieser drehte seinen Kopf und ließ augenblicklich meine Hand los und gab mir mein Handy.

"Ach du scheiße. Du bist Marco Reus." flüsterte der ekelhafte Typ fast und wurde ganz bleich.
"Genau der. Und jetzt hau' ab." Der Typ nickte nur und verschwand ganz schnell.
"Danke. Der Typ war das letzte."
"Du kannst bei mir schlafen, wenn du willst. Ich hab' ein Gästezimmer. Ich würde dich jetzt nur ungern allein nach Hause gehen lassen." Wie hypnotisiert von seinen Lippen, nickte ich und folgte ihm aus dem Club. Die ganze Fahrt im Taxi sagten wir nichts und ich merkte, dass ich wohl doch betrunkener war, als ich glaubte.
"Wir sind da." Wieder nickte ich, öffnete die Tür und trat aus dem Taxi, welches Marco bezahlte.

Ich war noch nie bei ihm gewesen. Er deutete mir an, ihm ins Haus zu folgen und ich staunte nicht schlecht. Alles hochmodern und vor allem sauber. Nagut, er hatte bestimmt eine Putzfrau. Mats hingegen war da etwas von der anderen Sorte. Normal, schlicht und faul. Dementsprechend sah' es bei ihm auch aus. Ich durfte derzeit drei Zimmer seines Hauses bewohnen, da mir dank dem Studium das Geld für eine eigene Wohnung fehlte.

"Komm, ich zeig dir das Gästezimmer." Er nahm meine Hand und zog mich die Gänge entlang. Seine Berührungen lösten ein ungewohntes Gefühl in mir aus. Irgendwie hatte es etwas gutes an sich.

Er öffnete eine Tür und machte das Licht an. Ein kleines Zimmer, mit Doppelbett und Schrank kam zu vorscheinen.
"Danke." brachte ich leise raus und schaute in Marcos Augen. Sie fesselten mich und ich merkte, ich das Verlangen aufbaute, ihn zu küssen. Kaum hatte ich daran gedacht, verrängte ich diesen Gedanken wieder aus meinem Kopf.
"Dann schlaf gut, Gute Nacht."
Er wollte gehen, doch ich hielt ihn auf.
"Kannst du mir mit dem Reißverschluss helfen?" fragte ich leise und drehte meinen Rücken zu ihm. Schnell war er hinter mir, strich mir die Haare zur Seite und öffnete langsam meinen Reißverschluss. Er blieb dicht hinter mir stehen und ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren. Er verteilte leichte Küsse darauf und auf meiner Schulter. Das Kleid ließ ich einfach fallen...


Things Change - Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt