Kapitel 19

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"Zieh' zu mir, Mila." Ich war völlig perplex, dass er diese Frage einfach so in den Raum warf. Cathy und Mats grinsten mich an, also wussten sie, was Marco vor hatte.
"Wirklich?" fragte ich strahlend und fiel Marco um den Hals, als er nickte. Natürlich würde ich ohne Zweifel zu Marco ziehen. Wir waren nun mehrere Monate zusammen und erwarteten ein Kind. Ich konnte es kaum erwarten.
"Endlich wieder unser Haus für uns." lachte Mats, worauf hin ich ihm gegen den Arm schlug.
"Du wirst mich vermissen, Brüderchen."
"Oh Gott, niemals."
Wir lachten alle zusammen und ich war einfach nur glücklich.

-

Schon eine Woche später hatte ich meine Sachen bei Marco eingeräumt. Mein Zimmer bei Mats behielt ich trotzdem, da ich immer noch zu Besuch kommen wollte.
Mein Rücken schmerzte von dem ganzen ausräumen und stehen extrem doll, weswegen ich mich erschöpft aufs Sofa fallen ließ.
"Ich muss jetzt los, Schatz." Marco kam um die Ecke gestürmt, gab mir einen schnellen Kuss und rannt förmlich aus der Tür. Es war echt spät dran und musste zum Training.
Ich schaltete den Fernseher an und schaute How I Met Your Mother. Auch wenn ich jede Folge schon kannte, war es nie langweilig.
Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete, war es schon abend.
"Marco?" rief ich durchs Haus, doch keiner antwortete. Wahrscheinlich hatte er noch ein Meeting von dem er mir nichts erzählt hatte.
Ich nahm mein Handy in die Hand und wollte eigentlich Marco anrufen, da sah ich einen entgangenen Anruf. Ich hatte den ganzen Tag mein Handy lautlos gehabt unf es nicht gehört. Der Anruf war von niemandem anders, als Pip. Das hatte mur gerade noch gefehlt. Sollte ich ihn zurück rufen? Oder doch nicht? Würde er das alles erklären können? Viele fragen schwirrten in meinem Kopf herum, die nur Pip beantworten konnte.
"Pip?" flüsterte ich fast, nachdem er abgenommen hatte.
"Mila, bitte lass mich das erklären. Mir ist wichtig, dass du das weißt. Du bist mir einfach unglaublich wichtig."
Ich schwieg eine Weile und überlegte. Die Antwort war mir aber sofort klar.
"Du kannst vorbei kommen. Ich bin bei Marco, ich schick dir die Adresse."
Schon legte ich auf.
20 Minuten später war Pip auch schon da.
"Kann ichrein kommen?" Ich nickte und trat beiseite. Im Wohnzimmer setzten wir undauf die Couch.
"Es tut mir leid, Mila. Ich hab nicht nachgedacht und bin wieder in so 'ne Sache rein gerutscht. Ich wollte das wirklich nicht. Ich hasse mich dafür."
"Wir haben uns versprochen nie wieder sowas zu machen" unterbrach ich ihn und schaute ihn böse an.
"Ich weiß, ich weiß, aber ..."
"Aber was? Du hast es vermisst? Wirklich? In der eigenen Kotze schlafen, weil man total broke ist?"
"Nein das nicht. Ich hatte eben voll Stress und dachte es hilft."
Ich lachte spöttisch. "Stress? Da hilft alles andere, aber nicht das! Du hättest zu mir kommen können oder sonst was. Aber nicht das."
"Man Mila ich weiß. Ich mach grade wieder nen Entzug. Hier in Dortmund. Deswegen konnte ich hier her. Gute Führung und so."
"Hier in Dortmund?"
"Ja, ich wollte in deiner Nähe bleiben. Das gibt mir irgendwie Kraft." Er lächelte mich schief an, was mich auch leicht zum Lächeln brachte.
"bitte, lass es das letzte Mal gewesen sein." flüsterte ich und zog ihn in meine Arme. Es tat gut ihn wieder zu haben. Ohne die Drogen. Gefühlte Stunden umarmten wir uns ganz fest, bis ein räuspern uns von einander trennte.
"Was macht der hier?" fragte Marco sauer.
"Ich wollte ihr nur alles erklären. Ich bin schon weg." Er umarmte mich noch einmal schnell und verschwand dann.
"Wo warst du noch?" fragte ich Marco lächelnd und streckte meine Hand nach ihm aus. Er jedoch blieb einfach im Türrahmen stehen und reagierte nicht.
"Schatz?" fragte ich leise.
"Meeting." kam lediglich und er ging. Okay? Ich folgte ihm in die Küche, in der sich Marco direkt ein Bier aus dem Kühlschrank nahm.
"Was ist denn los?"
"Was los ist? Ich bin mal länger weg, als sonst und dann taucht dein Drogenopfer persönlich auf und schmeißt sich dir an den Hals. Das ist los."
"Bitte was? Pip hat lediglich erzählt, was mit ihm los ist. Er macht wieder einen Entzug und ich will ihm auch helfen. Er ist mein bester Freund! Nicht mehr und nicht weniger."
Er lachte nur spöttisch.
"Was ist dein Problem?"
"Er ist mein Problem. Ich konnte ihn noch nie leiden und dann hängst du in seinem Arm." Er ging einfach aus der Küche und ließ mich wieder allein. Bin ich im falschen Film?
"Weist du was? Ist mir egal, was du von ihm hältst, er ist mein bester Freund und wird es auch bleiben. Egal ob er einen Entzug macht, oder nicht. Ich weiß wie schwer das ist und dachte echt du unterstützt mich dabei.
Ich verließ einfach das Wohnzimmer und ging direkt schlafen. Schreien war für eine schwangere sehr anstrengend.

Things Change - Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt