Der Typ

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Enttäuscht von mir selber ließ ich mich zurück fallen. Wieso bist du nur so doof? Da kriegt man schonmal einen perfekten Mann ab und ich vergrauel ihn sofort. Super gemacht. Wirklich toll.

Ich fuhr mir mit meinen Fingern durch die Haare, bevor ich mich überwand aufzustehen. Obwohl ich mich jetzt am Liebsten für immer in einem Loch verkriechen würde. Grübelt ging ich dann aber schließlich zu Bett. Er war nicht in unseren Zimmer, achja er war ja einfach weggelaufen. Ich zog mir was bequemes an und deckte mich zu. Ich strich mit meiner Hand über den leeren Platz neben mir und wünschte ihn zu mir zurück. Es fehlte etwas. Er. Doch er kam nicht. Ich spürte wie mein Herz daran zerbrach. Er war alles für mich. Stunden wartete ich, bis ich dann wieder in der Traum Welt verschwand. Aber ich hatte Glück. Meine Mutter spiele nicht die Handfigur.
Durch ein lautes Geräusch wurde ich dann wieder geweckt. Ich erkannte in der Nacht Tom's Gesicht. Was machte er da?

,,Hey!" Begrüßte ich ihn schüchtern.

So wie es aussah holte er seine Decke.

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufwecken. Schlaf weiter".

,,Wo willst du denn hin?" Fragte ich besorgt.

,,Ich übernachte heute auf der Couch, so wie du letztens", antwortete er schnell.

,,Bitte bleib doch... das mit Vorhin. Es lag nicht an dir!"
Versicherte ich ihm, doch es half nichts.

Er strich mir einmal übers Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

,,Schon gut. Bis morgen".

Was? Er ging also tatsächlich. Wieso wollte er denn trotzdem noch gehen. Langsam versuchte ich mich wieder hinzulegen und weiterzuschlafen, doch meine Gedanken kreisten den ganzen Abend nur um ihn. Ich konnte es einfach nicht abschalten. Ich liebte ihn doch so sehr und wollte ihn nicht wegen soetwas verlieren.

Das war die erste Nacht, die wir getrennt voneinander verbrachten und ich musste wirklich sagen, es ging mir deswegen richtig beschissen!
Da ich eh nicht weiterschlafen konnte, stand ich nach einer langen Nacht langsam auf. Es war auch schon neun Uhr am Samstag. Heute müssten wir Luca wieder von seiner Oma abholen. Ihn vermisste ich auch.

Immer noch müde ging ich ins Badezimmer und machte mich fertig. Danach band ich mir aus meinen langen Haaren einen Pferdeschwanz und zog mir ein rotes Kleid über. Heute hatte ich zum ersten Mal frei, das hebte meine Stimmung ein wenig. Und so musste ich Brian nicht wiedersehen. Zumindest ersteinmal, doch das reichte mir.

Ich ging runter in die Küche und sah Tom am Esstisch sitzen. Zu meiner Überraschung war der Tisch mit vielen Lebensmitteln und den gelben Blumen aus unseren Garten beschmückt.
Bevor ich ihn fragen konnte, stand er auf und setzte mich an den Tisch.

,,Guten Morgen mein Liebling!"
Begrüßte er mich liebevoll.

Freudestrahlend rückte er mit seinen Stuhl an mich heran.
,,Ich wollte mich wegen gestern bei dir entschuldigen", begann er.
Woraufhin ich blöd aus der Wäsche guckte. Woher kam auf einmal der Sinneswandel?

,,Es war falsch wie ich gestern reagiert habe. Das tut man nicht. Du sagtest ja, du gäbest mir Bescheid wenn du nochmal ein Kind willst. Ich wollte dich nicht unter Druck setzten".

Überrascht sah ich ihn in die Augen. Was, er dachte ...
Nein! Zwar wollte ich das wirklich nicht an diesem Abend, doch mir ging es um was anderes. Brian hatte mich an diesem Tag geküsst. Also lag es nicht an ihm oder daran das ich noch nicht bereit dazu war. Doch an diesem Abend wollten wir doch eh kein Kind bekommen. Das ich tat so als wäre alles in Ordnung. Es war dieser Typ, der alles kaputt machte.
Ich wollte es ihm sagen, doch es ging nicht. Nicht jetzt. Wir waren gerade erst wieder versöhnt. Er hielt also immer noch an seinem Wunsch fest, ein zweites Kind zu bekommen und ich hatte gedacht, dass nach den vielen Nächten ohne Schlaf und das ständige Geschrei er genug davon hatte. Anscheinend doch nicht. Zufrieden griff ich nach seiner Hand und küsste ihn innig auf den Mund. ,,Ich liebe dich". Hauptsache er war wieder da.
Erleichert lehnte ich mich zurück. Ich war einfach nur glücklich das zwischen uns alles wieder gut war. Ich könnte mir nicht ausmalen was ich tuen wurde, wenn ich ihn verloren hatte. Er war alles was ich hatte. Ein Glück war er nicht nachtragend.

Wir frühstückten etwas, als Tom wieder das Wort ergriff.
,,Ich habe die nächsten Tage frei. Also wenn du Lust hast könnten wir aufs Land zu meiner Mutter fahren. Ein bisschen Ferien würde uns beiden bestimmt gut tun. Was hältst du davon?"

Seit seine Mutter alleine lebt, war sie ziemlich oft einsam. Sie besaß eine riesige Farm mit Hühnern und Kühen und alles was dazugehörte. Außerdem freute sie sich immer über Gesellschaft. Was man nicht alles tat um seinen Ehemann bei Laune zu behalten.

Ich kaute auf und sagte freudig
,,Ja, ich würde liebend gerne mitkommen".

Seine Augen funkelten. ,,Super!"
Nachdem ich ein paar Sachen zusammengesucht hatte und Mia nach Hause gekommen war, ging es auch schon los.

Er startete den Wagen und die Fahrt begann.

Wie ICH deine Prinzessin wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt