Das Kind

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Als ich wieder zu mir kam lag ich bereits im Krankenwagen. Tom saß neben mir und hielt meine Hand.

,,Gott sei dank, Kathi", sagte Tom als er bemerkte das meine Augen geöffnet waren.

,,Tom unser Kind!" Rief ich entsetzt.

,,Ich weiß.."

,,Wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Wir werden sehen".

,,Was war passiert? Wie geht es Mia?"

,,Keine Sorge ihr geht es gut".

Erleichtert lehnte ich mich zurück.

Doch ich sah das er sehr darunter litt. In seinen Augen bildeten sich die ersten Tränen. Er begann zu weinen und sagte verzweifelt
,,Wenn ich früher dagewesen wäre, wäre das alles nicht passiert!"

,,Tom, nein. So darfst du nicht denken". Ich nahm seine andere Hand und küsste sie.

,,Du hast uns gerettet!"

Sofort begann er wieder zu schluchtzen. ,,Ich hätte dich fast verloren!"

Ich schüttelte den Kopf und versuchte ihn zu trösten.

Im Krankenhaus wurde ich sofort in den OP Bereich gebracht. Sie setzten mich unter Narkose, um weitere Untersuchungen durchführen zu können. Ich hatte solche angst um unser Kind. Lebte es noch? Wieso tat sie mir soetwas an, ich hoffte sie landete in der Hölle! Ständig muste ich daran denken, bis ich wieder aufwachte. Ich blintzelte einmal und bemerkte dann, das ich sicher im Krankenhaus war. Mia und Tom neben mir. ,,Hey, kleine!" Begrüßte er mich. ,,Wie geht's dir?" Fragte Mia besorgt. Ich schluckte einmal und musste gleich wieder daran denken.

,,Tom, wie geht es dem Kind?"

,,Ich weiß es nicht. Der Arzt kommt gleich".

Er nahm meine Hand an seinen Mund und betete leise. Währenddessen betrachtete ich Mia. Es schien ihr so weit gut zu gehen. Gott sei dank. Verdammt, wann kam denn endlich der verfluchte Arzt. Was war mit meinem Kind? Mein Bauch schmerzte schrecklich, ich wusste nicht ob ich das als gutes- oder schlechtes Zeichen ansehen sollte. Dann klopfte es an der Tür und ein älterer Arzt mit langem, weißen Kittel kam herein. ,,Guten Morgen, ich bin Dr. Klemens. Wie geht es ihnen?" Fragte der ältere Herr. ,,Es geht". ,,Okay. Sie hatten viel Blut verloren, sehr viel sogar, doch dem Kind ist wie durch ein Wunder nichts passiert". Tom und ich atmeten leise auf. ,,Und da sind sie absolut sicher?" Fragte Tom.
,,100%" Er lächelte mir zu.
,,Ihrem Kind geht es gut".
Erleichtert nahm ich Tom's Hand. ,,Sie hatten ein wahnsinniges Glück gehabt", sprach er weiter. Dann stand er auf und ging hinaus.

Alles würde wieder gut werden! Tom nahm mich vorsichtig in den Arm. Nun rückten die ersten Freudentränen nach. Es war ein unglaublich schöner Moment. Nachdem ich mich von Tom gelöst hatte, wand ich mich Mia zu. ,,Hi süße, wie geht's dir?"
,,Alles okay. Du bist jetzt erstmal wichtiger", sagte sie ganz leise.
Dankbar strich ich ihr mit meiner Handfläche über die Wange und flüsterte ,,Alles wird wieder gut!" Doch sie sah mich traurig an. ,,Hoffentlich".

Sie wollten mich noch ein paar Tage zur Beobachtung da behalten, bis ich dann wieder rauskam. Immer noch ziemlich geschwächt griff ich mich am Geländer fest und machte die ersten Schritte nach draußen. Ich atmete die frische Luft ein. Endlich wieder. Tom fuhr mich zu unserem Haus, wo ich mich erstmal hinlegen musste. Als Tom sich neben mir ins Bett legte, weil er auch kaum schlafen konnte, fragte ich ihn nach meiner Mutter. Zum Glück gab er genau die Antwort, die ich mir erhofft hatte. Sie wurde weggespeert, und das auf lange Zeit. So konnte sie unserem Kind wenigstens nichts mehr tun! Und dafür war ich sehr dankbar.

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Wie ICH deine Prinzessin wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt