So wie du bist

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4 Wochen war unser Kuss auf der Veranda jetzt schon wieder her.
4 Wochen!
Ich liebte ihn so sehr. Früher hatte ich nie verstanden, wie so etwas geht. Wie man lieben kann. Endlich wusste ich es. Das hatte mir all die Jahre gefehlt: Liebe, echte, wahre Liebe.
Das schönste Gefühl hatte man mir immer vorenthalten. Wieso?

Ich wollte nie wieder ohne sein.
Ohne ihn.

    -Zurück in der Gegenwart-

Ich öffnete die Augen und sah neben mir Tom liegen. Es war ein schönes Gefühl, da ich immer wusste das er bei mir war. Er wachte ebenfalls auf und streckte sich. Erst jetzt bemerkte er mich und gab mir einen Kuss.

,,Hey Prinzessin gut geschlafen?"

Ich lächelte ihn an.

,,Ja, aber unser neues Bett ist auch super bequem, oder?"

,,Stimmt", sagte er zufrieden.

Wir standen auf und gingen in die Küche. Für mich war es schon fast zur Gewohnheit geworden, obwohl wir hier erst ein paar Wochen lebten. Selbst Mia hatte sich hier gut eingelebt. Das war mir besonders wichtig. Er setzte einen Kaffee auf und ich deckte den Tisch. Ich hatte schon fast die Ereignisse mit meiner Mutter vergessen, aber nicht das Dad tot war. Daran hatte ich mich noch nicht gewöhnt und werde es wohl auch niemals. Ich weinte oft um ihn. Zum Glück war Tom immer bei mir. Einmal saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer redeten und weinten gemeinsam. Doch wir hatten hier auch schon schöne  Momente erlebt, hier lachten wir oft, spielten Spiele oder pflücken Blumen. Sogesehen hatte es doch alles was gutes.

Sobald alles aufgedeckt war, setzten wir uns hin und begannen zu frühstücken.

,,Ich hab übrigens eine gute Schule für Mia rausgesucht", erzählte ich.

,,Oh, super. Wo denn?"

,,In der Stadt. Sie müsste dann aber mit dem Bus dorthin fahren".

,,Ja, ansonsten hab ich ja noch ein Auto vor der Tür".

Er war immer so liebevoll. Außerdem verstand er sich gut mit Mia.

,,Ach. Hast du dir eigentlich mal überlegt was du dann vorhast?" Fragte er mich.

,,Ja schon, doch ich bin mir nicht sicher..."

,,Ach komm was ist es?", versuchte er es aus mich rauszukitzeln.

,,Entweder ich gehe weiter mein Abi machen oder ich verdiene für uns Geld. Wir können ja nicht ewig von unseren Aufgesparten leben. Was denkst du?"

Er nickte und überlegte kurz und antworte dann:

,,Es ist okay wenn du weiter zur Schule gehen möchtest. Ich verdiene dann eben das Geld. Das Haus bezahle ich monatlich ab, das ist nicht so viel, vieles haben wir schon. Mia's Schule kostet nicht, außer ein paar Materialen und den Rest, ja der ist ja nicht so teuer. Ich rechne das heute am Besten noch mal durch und mach mich dann auf die Suche nach einem vernünftig bezahltem Job".

Plötzlich bekam ich ein Klos im Hals.

,,Tom, es war schon nett das du mitgekommen bist, doch ich möchte dich da nicht unnötig belasten. Ich möchte einfach nicht, das du das alles alleine machen musst. Ich werde meine Schule weitermachen und einen Nebenjob annehmen".

,,Ich liebe dich!"
Sagte er dann.

,,Ich dich auch!"

Mia kam und setzte sich zu uns.

,,Hey, guten Morgen!"

,,Hi".

Tom und ich schauten uns an und mussten beide plötzlich lächeln. Es war wirklich, als wären wir schon eine Familie.
Tom gab mir mit seinen Gesichtsausdruck ein Zeichen, das ich ihr unsere Pläne erzählen sollte, was ich dann auch tat.

,,Eine Schule. Woww. Wie cool".

Ich musste dabei ein wenig schmunzeln, da Kinder ja sonst keine Schule mochten. Doch Mia war da anders. Mir gefiel das ehrlich gesagt ganz gut. Da es mir direkt in die Karten spielte.
Ich konnte somit in Ruhe meine Schule fertig machen, Tom arbeitet und Mia ging brav in die Schule. So wie es sich gehörte.

Als ich nach dem Frühstück dann auf mein Handy schaute dann der Schock: Eine neue Nachricht von Mama

Mein Magen drehte sich um, mir wurde plötzlich ganz schwindelig. O nein, o nein. Das durfte doch nicht wahr sein. Das Handy hatte ich ganz vergessen.
Ich versuchte mich zu beruhigen und öffnete die Nachricht.

Kathi...
Komm sofort wieder! Ich warne dich.Was fällt dir Miststück eigentlich ein mit deiner Schwester zu verschwinden?  Für wen hältst du dich eigentlich?
Verrätst du mich bei der P. Bist du tot.

Ich schloss die Nachricht und schmiß mein Handy schnell weg.
Sofort kam Mia und Tom angerannt um mich zu beruhigen. Doch dieses mal weinte ich nicht. Das hätte sie wohl gerne, doch den gefallen tue ich ihr nicht. Sie kriegt uns nicht. Hier sind wir sicher. Ich nahm die beiden abwechselnd in den Arm und erzählte ihnen was los war.

,,Besonders du musst extrem vorsichtig sein Mia, hörst du. Das ist wichtig! Tom kannst du mein Handy wegwerfen, bitte?"

Die beiden nickten mir zustimmend zu.

,,Klar. Bin gleich wieder da! Habt keine Angst, sie will euch doch nur Angst einjagen", versuchte er uns aufzubauen.

,,Ich weiß...".

Wie ICH deine Prinzessin wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt