FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL

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Ich ging widerwillig hinter Gökhan her und betrat sein Haus. Er hatte einfach meinen Koffer genommen. Dass ich in meine Wohnung wollte, störte ihn. Er wollte, dass ich bei ihm bleibe, doch das konnte ich nicht. Immerhin musste ich morgen arbeiten und musste vorher duschen und meinen Koffer wollte ich ebenfalls auspacken. "Gökhan ich muss morgen arbeiten.", protestierte ich und folgte ihm weiterhin hoch. Er ignorierte meine Aussage, stellte meinen Koffer ab und verschwand in seinem begehbaren Kleiderschrank. Ohne groß zu überlegen folgte ich ihm, doch ging sofort wieder zurück, als er anfing sich auszuziehen. "Hörst du mir überhaupt zu?", rief ich ihm verärgert zu und ließ mich auf das Bett fallen. "Nein, weil mich im Moment nicht interessiert, was du zu sagen hast.", antwortete er mir und kam wenige Minuten später in einer schwarzen Hose und einem grauen Pullover von Polo zurück. Seine Haare waren durcheinander, wahrscheinlich wegen dem Pullover, den er sich über den Kopf gezogen hatte.

"Willst du nicht mal meine Freunde kennenlernen?", fragte er mich plötzlich und wechselte somit das Thema. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah ihn verwirrt an. Natürlich würde ich gerne seine Freunde kennenlernen, aber als was wollte er mich seinen Freunden vorstellen? "Du willst mich deinen Freunden vorstellen?", sagte ich unglaubwürdig und er antwortete mir mit einem Kopfnicken. "Ein Grund, weshalb ich abgehauen bin, war die Verlobung mit Mehtap. Ich habe sie aufgelöst.", nannte er mir unerwartet einen Grund. Mit großen Augen sah ich ihn an, stand auf und ging auf ihn zu. Ohne ein Wort zu sagen schlang ich meine Arme um ihn und platzierte meinen Kopf auf seiner harten Brust. Er löste meinen Kopf von seiner Brust, legte seine Finger unter meinen Kinn und hob meinen Kopf an. Voller Liebe sah er in meine Augen und ließ dann seine Lippen sanft auf meine sinken.

Bevor der Kuss intensiver wurde, wurden wir von seinem Handy unterbrochen. Ich löste mich schnell von ihm und verließ sein Zimmer. Gökhan ging an sein Handy und kam ebenfalls runter.

"Ja?"

"Bin wieder in Mannheim."

"Nein."

"Ich werde mit ihr keinen Club betreten."

"Doğan ich will es nicht."

"Hör zu, ihr findet einen anständigen Ort, nennt ihn mir und wir treffen uns dort. Bis später."

Nachdem er aufgelegt hatte, wendete ich mich zu ihm. "Was guckst du mich so an?", kommentierte er und ging an mir vorbei in die Küche. Ich folgte ihm und setzte mich auf einen Stuhl am Tresen. "Willst du mit mir keinen Club betreten?", bohrte ich nach und beobachtete seine Schritte. "Ganz genau.", antwortete er und nahm sich die Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. "Wieso?" , "Weil solche Orte für dich tabu sind.", sagte er streng und setzte sich mir gegenüber. "Und was ist mit dir?" , "Was soll mit mir sein?" , "Du wirst auch keinen Club betreten, wenn du es mir verbieten willst.", erklärte ich ihm und verschränkte meine Arme vor der Brust. Gökhan hob eine Augenbraue und sah mich belustigt an. Seine weißen perfekten Zähne strahlten, als er anfing zu lachen. "Das geht schlecht, wenn man der Besitzer von 13 Diskotheken bist.", gestand er mir und ich riss meine Augen weit auf. "Verarschst du mich Gökhan?", gab ich schockiert von mir und starrte ihn an. "Das würde ich niemals mein Schatz." , "Wieso weiß ich nichts davon? Gibt es noch etwas, was ich als deine Freundin über dich wissen sollte?" , "Vieles, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir müssen in einer Stunde los." , "Du wirst mir alles über dich erzählen du Arsch.", verlangte ich und stand dabei von meinem Platz auf. Er sah mich amüsiert an. "Wohin willst du?" , "Ich werde wohl kaum so mitkommen.", rief ich ihm zu und ging die Treppen schnell hoch, da sich mein Koffer in seinem Zimmer befand.

"Dilek wenn du in fünf Minuten nicht unten bist, werde ich den Jungs absagen.", drohte Gökhan mir. Er hatte sich seine Wellensteynjacke angezogen, schwarze Timberlandschuhe und seine Haare etwas zurecht gemacht. Mit meiner Tasche und meiner Jacke in der Hand ging ich runter und blieb vor ihm stehen. Wieso musste er bloß so gut aussehen? "Du musst mir bitte eben die kette umbinden.", bat ich ihn und hielt ihm die Kette hin. Er nahm die Kette an und ich hob meine Haare und drehte ihm den Rücken zu. Nachdem er mir die Kette ungebunden hatte, spürte ich seine feuchten Lippen an meinem Nacken und bekam Gänsehaut. Ich drehte mich zu ihm und sah in seine wunderschönen Augen. "Ich kann gar nicht glauben, dass du zu mir gehörst.", gestand ich ihm unerwartet. Er sah mich einige Sekunden an und fing dann an lauthals zu lachen. Erst dann realisierte ich, was ich von mir gegeben hatte. Ich spürte, wie meine Wangen anfingen zu glühen und sah beschämt weg. Gökhan drehte mich wieder zu sich und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. Unerwartet biss er mir in die Wange und sah mir dann in die Augen. "Ich kann es auch nicht glauben, dass du nicht nur zu mir gehörst sondern mir gehörst.", hauchte er mir zu kurz bevor er meine Lippen berührte.

Gefangen von der Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt