FÜNFZEHNTES KAPITEL

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"Schatz klatsch doch mal in die Hände.", ärgerte mich Gökhan ununterbrochen und lachte los, nachdem ich ihm einen beleidigten Blick zu warf. Da ich einen Gips am kompletten linken Arm trug, gelang es mir nicht zu klatschen, was mein lieber Freund ziemlich lustig fand. "Das ist nicht lustig Gökhan." , "Doch.", widersprach er und zog mich zu sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und legte meine Hand auf seinen harten Bauch.

"Sobald du gesund bist, fliegen wir nach Istanbul.", kam es plötzlich von ihm. Ich öffnete meine Augen und hob meinen Kopf an, um in seine Augen schauen zu können. Ich wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klopfte. Schnell forderte ich Gökhan auf aufzustehen und legte mich alleine in das Bett.

Die Tür ging auf und Asli kam herein. Sie lächelte, als sie uns sah, und setzte sich auf den freien Stuhl neben meinen Bett nachdem sie uns begrüßt hatte. "Ich lasse euch mal alleine." Gökhan gab mir einen Kuss auf den Kopf und verschwand aus dem Zimmer. Asli wartete bis er weg war und fing dann an mich zu fragen, wie es mir ging, wann ich raus durfte. Wie unterhielten uns durchgehend und ich erzählte ihr auxh vom Istanbul.

"Ich dachte die Sache mit Istanbul war vom Tisch?" Überrascht sah sie mich an und runzelte die Stirn. "Ja war es eigentlich auch, aber Gökhan hat es mir ermöglicht." Wie immer schlich sich ein Lächeln auf meinem Gesicht, wenn ich vom ihm sprach. Der Blick von Asli wurde nachdenklich und sie blieb etwas zu lange still. "Was ist?", hackte ich nach. Sie spielte mit ihrem Ehering am Finger. "Ich freue mich wirklich für dich Dilek, aber-" Sie unterbrach sich selbst und blieb leise. Verwirrt sah ich sie an. Sie wirkte etwas unsicher und überfordert. "Aber was?" , "Mein Bruder liebt dich und das würde ihn so verletzen Dilek.", sagte sie leise und im selben Moment ging die Tür auf, sodass Gökhan, der gerade eintrat, ihren Satz mitbekam. Ich sah in seine Augen, die sofort aufblitzten. Er sah erst zu Asli und dann zu mir. Dass er sein Kiefer angespannt hatte, konnte ich sofort sehen. Außerdem ballte er seine Hände zu Fäusten. Asli sah währenddessen entschuldigend zu mir.

"Gökhan-", wollte ich ihn warnen, doch er fing schon an zu reden. "Dein Bruder ist selbst Schuld.", zischte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen und sah zu Asli, die von ihrem Platz aufgestanden war. "Das weiß er und er versucht es wieder gut zu machen!", verteidigte sie ihren Bruder und machte Gökhan somit noch wütender. Ich wusste, dass ihn die Tatsache, dass Tolga mich liebte, sehr störte. "Es gibt nichts, was er wieder gut machen kann! Dilek gehört zu mir und ich werde es nicht zulassen, dass ein daher gelaufener Hund sie mir weg nimmt. Sollte er es auch nur ansatzweise versuchen, kannst du ihn demnächst hier besuchen!", drohte er ihr und wurde dabei lauter. Asli sah ihn mit großen Augen an. Ich versuchte aufzustehen, was mir glücklicherweise gelang, und ging auf Gökhan zu. Er bemerkte mich erst, als ich vor ihm stand und meine Hand auf seine Wange legte. Ich spürte unter meiner Hand, wie er vor Wut zitterte. Die Adern an seinem Hals stachen einem direkt ins Auge und sein Kiefer war wie immer, wenn er wütend war, angespannt. Als er mir in die Augen sah, wurden seine Gesichtszüge etwas sanfter. "Schrei sie nicht an. Hör bitte auf. Wir wissen doch beide ganz genau zu wem ich gehöre.", beruhigte ich ihn und gab ihm ein Kuss auf den Mundwinkel. Er ignorierte meine Worte und nahm vorsichtig meine Hand von seiner Wange. "Leg dich wieder hin Dilek. Du darfst dich nicht überanstrengen." Ich liebte seine Fürsorge. Seinen besorgten Blick und seine liebevolle Stimme brachten mich zum dahin schmelzen. Nachdem ich mich zurückgelegt hatte, deckte er mich zu und legte seine Hand auf meinem Kopf. Asli beobachtete das Ganze.

"Du hast Angst sie an meinem Bruder zu verlieren oder? Du zweifelst an ihrer Liebe zu dir!", sagte sie plötzlich feststellend. Warnend sah ich sie an und dann Gökhan, der tief ein- und ausatmete. Kurz schloss er seine Augen. "Asli!" , "Was Dilek? Fühlst du für Tolga gar nichts mehr?" Hoffnungsvoll und herausfordernd sahen mich ihre Augen an. Gökhan, der mit dem Rücken zu ihr gedreht war, widmete seine ganze Aufmerksamkeit mir. "Nein Asli, tue ich nicht. Ich liebe Gökhan! So sehr wie ich noch niemanden geliebt habe.", stellte ich klar und sah dabei in seine eisblauen Augen, die nach meinen Worten strahlten. "Dann sag es ihm Dilek!", forderte sie mich auf. "Sie wird kein Wort mit ihm wechseln!", fauchte Gökhan sie wütend an und drehte sich dabei zu ihr. "Vertraust du ihr nicht?", fragte Asli ihn. "Ihr schon, deinem Bruder aber nicht.", gab er giftig zurück. Ich zog an seinem Arm, um ihm ein Signal zu geben, mit ihr normal zu reden. Ich wollte einen Streit zwischen meiner besten Freundin uns Gökhan vermeiden. Das war das letzte, das ich brauchte.

Gefangen von der Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt