SECHSTES KAPITEL

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Mein Herz raste. In mir kribbelte alles. Gökhan hatte mir gerade gestanden, dass er mich liebte. Ich war total durcheinander. "Und ich weiß, dass du mich auch liebst.", sagt er und kam mir näher. Ich legte meine Hand auf seine, die auf meiner Wange lag und sah zu ihm hoch. Er drückte mich an sich und streichelte meine Wange. Meine Augen schlossen sich und ich versuchte ruhig zu atmen. Ich konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Wenige Sekunden später spürte ich seine warmen Lippen auf meine. Ohne zu überlegen schlang ich meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss, der leidenschaftlicher wurde. Er schob seine Zunge in meinem Mund und berührte meine. Seine großen Hände lagen auf meiner Hüfte. Plötzlich hob er mich hoch ohne den Kuss zu unterbrechen.

Gökhans Lippen berührten immer wieder meine Lippen. Zwischendurch küsste er meinen Hals und meine Schultern, die er von meinem Oberteil befreit hatte. Ich spürte, wie er mich auf seinem großen Bett legte und öffnete meine Augen. Er lag direkt über mir und sah mir in die Augen. "Ich liebe dich.", wiederholte er seine Worte und küsste mich wieder. Seine Hände erkundeten meinen ganzen Körper. Mir wurde heiß und ich bekam das Gefühl ihn zu wollen immer mehr zu spüren. Meinen Oberteil zerriss er plötzlich, sodass er meinen nackten Bauch zu sehen bekam sowie meinen BH. Ein Stöhnen entfuhr meinen Lippen, als er meinen Bauch küsste und immer weiter runter ging. Er wollte gerade meine Hose öffnen, doch genau in dem Moment wurde mir klar, was hier passierte. Mein Verstand schaltete sich sofort wieder ein. Sofort setzte ich mich auf und drückte ihn dabei weg von mir. Meinen Oberkörper bedeckte ich so gut es ging mit meinem zerrissenen Oberteil. Verwirrt sah Gökhan mich an. "Was ist los?" , "Gökhan was machen wir hier?" Ich stand vom Bett auf und sah beschämend weg. Wir waren kurz davor miteinander zu schlafen! Schockiert hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Gökhan stand ebenfalls auf und stellte sich vor mich hin. Seine Haare waren total zerstört wegen mir, trotzdem sah er unwiderstehlich aus. In seinem Gesicht sah man das große Fragezeichen. Er verstand wohl überhaupt nicht, weshalb ich so reagierte. Ich traute mich nicht mal ihm in die Augen zu schauen. "Ich kann das nicht Gökhan. Ich weiß nicht, wie du es gewohnt bist, aber ich bin nicht so.", erklärte ich ihm und sah dabei auf den Boden. Eine Weile war es still. Niemand von uns beiden sagte auch nur ein Wort bis er die Stille endlich brach. "Sieh mich an Dilek.", befahl er mir, aber ich tat es nicht. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und zwang mich ihn an zu sehen. "Ich akzeptiere deine Einstellung dazu. Das ist doch in Ordnung." Er lächelte mich an und küsste mich auf die Stirn. Zufrieden und erleichtert nickte ich und ließ meinen Kopf auf seine Brust ruhen.

"Die Kündigung ist aufgehoben!" , "Nein!" , "Doch!" , "Gökhan nein! Ich bleibe-" , "Wenn du nicht freiwillig bleibst, sorge ich dafür, dass der Juwelier dir die Arbeitsstelle verweigert.", sagte er ganz gelassen und normal. Ich setzte mich auf, da wir vorher zusammen in seinem Bett gelegen haben, und sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. "Woher weißt du davon?" Er zuckte mit den Schultern und grinste. "Leg dich wieder hin.", forderte er und wollte mich wieder zu sich ziehen, als ich aufstehen wollte. "Gökhaaaan!" Ich zog seinen Namen genervt in die Länge. "Dileeeek!", machte er mir nach und im nächsten Augenblick befand ich mich unter ihm auf dem Bett. Bei dem Versuch mich zu küssen, scheiterte er, denn ich drehte meinen Kopf zur Seite, sodass er nur meine Wange berührte. "Du kleine Hexe." Ich lachte und streckte ihm die Zunge raus.

Ein Handy, das klingelte, unterbrach uns beide. Gökhan nahm sein Handy, das auf der Kommode lag, in die Hand und sah drauf. Seufzend ging er runter von mir. "Ja?", ging er an sein Handy mit dem Rücken zu mir.

"Ich bin nicht Zuhause."

"Nein, ich melde mich später."

"Das kann doch warten bis morgen."

"Jetzt habe ich aber keine Zeit Mehtap. Bis später."

Danach legte er auf und schmiss sein Handy auf das Bett. Er stand vom Bett auf und sah zu mir. "Hast du Hunger?" Ich schüttelte den Kopf und stand ebenfalls auf. Ich konnte mir bereits denken, wer Mehtap war. "Nein, danke. Ich sollte mich auf dem Weg nach Hause machen." , "Was? Wieso?" , "Weil es schon spät ist." Ich verließ das Zimmer und ging sie Treppen runter. Gökhan folgte mir. "Du bleibst hier." , "Gökhan ich bleibe ganz sicher nicht hier." Als ich nach meiner Tasche greifen wollte, packte er meine Hand und sah mich prüfend an. "Dilek...du brauchst dir keinen Kopf wegen ihr zu machen!" , "Bleibt das so? Wie stehen wir beide eigentlich jetzt zueinander?" , "Ich liebe dich. Du gehörst zu mir Dilek. Ich will, dass du nur mir gehörst. Nur mir.", hauchte er und berührte meine Wange sanft. "Und was ist mit deiner Verlobten?" , "Du musst mir ein wenig Zeit geben, um das zu klären. Nächste Woche werden unsere Familien hier sein. Ich werde mich von ihr trennen, versprochen." Ich nickte und umarmte ihn fest. "Ich hoffe es."

Gefangen von der Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt