DREIZEHNTES KAPITEL

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"Du lügst. Asli hätte mich davon wissen lassen." Ich sah ihn an. Ich sah in seinen Augen die Hoffnung. Die Hoffnung, dass ich ihn wirklich bloß angelogen hatte. So war es jedoch nicht. "Dann geh und frag sie.", forderte ich ihn auf. Lange sah er mich an ehe er die Tür öffnete und wortlos ausgestiegen war. Man sah ihm an wie sehr ihn die Tatsache getroffen hatte. Das alles hatte er sich selbst zu verdanken. Ich musste einmal tief Luft holen bevor ich endlich nach Hause fahren konnte.

Am Abend tauchte Gökhan bei mir auf. Seit einigen Tagen hatte ich ihn nur kurz auf der Arbeit gesehen, jedoch nicht lange. Die Sehnsucht nach ihm war dementsprechend enorm groß. Ich hatte ihn unglaublich vermisst. Seine Nähe und seine Berührungen. Überrascht und glücklich sprang ich ihm um den Hals und küsste ihn. Es war so schön seine wunderschönen Lippen wieder schmecken zu können. Sie fühlten sich perfekt auf meinen an. Mir wurde total heiß, als seine großen Hände meine Taille umfassten und mich hoch hoben. Ich spürte wie er grinste während dem Kuss. Gleichzeitig trat er ein und schlug die Tür mit seinem Fuß zu.

Als ich mich wieder von ihm löste, strahlte ich ihn an. Er starrte auf meine Lippen und küsste mich erneut. Im Wohnzimmer legte er mich sanft auf die Couch und legte sich über mich. Unser Kuss war innig und leidenschaftlich. Einfach perfekt sowie er. Dieser Kuss zeigte, wie sehr wir uns in den letzten Tagen nacheinander gesehnt hatten. Ich brauchte das alles. Ich brauchte ihn, Gökhan.

"Ich habe dich vermisst.", hauchte ich in den Kuss und öffnete meine Augen, als sich unsere Lippen voneinander lösten. Voller Liebe sahen mich seine eisblauen Augen an. "Wir haben uns doch mindestens einmal am Tag gesehen.", sprach er belustigt aus und strich mir mit dem Daumen über die Unterlippe, weshalb sich meine Lippen leicht öffneten. "Das ist nicht dasselbe." Er hob eine Augenbraue und lachte mich aus. Ich schlug ihm auf die Brust und zog beleidigt meine Augenbrauen zusammen. "Das ist nicht lustig. Anscheinend hattest du keine Probleme ohne mich die Tage.", zickte ich ihn an. "Geh runter von mir.", fügte ich hinzu und drückte ihn von mir in der Hoffnung dass er von mir runter ging. Fehlanzeige. Er blieb liegen und sah mich amüsiert an.

"Gökhan steh doch auf!" Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und griff sofort nach seiner Hand, die unter meinen Oberteil meinen Rücken berührte. Die Stelle begann zu kribbeln und ich hob unbewusst meinen Becken. Wenn seine Hände meine nackte Haut berührten hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Es machte mich wahnsinnig. Dazu hauchte er lauter kleine Küsse auf meinem Hals. Ich schloss meine Augen und musste mich erstmal sammeln bevor ich ihn stoppte. "Hör auf." Meine Stimme klang so leise, dass sogar ich es kaum mitbekam. "Dilek ich vermisse dich immer. Selbst nach einer Stunde, in der wir uns nicht gesehen haben.", gestand er mir und sah mir dabei intensiv in die Augen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Wir saßen zusammen im Wohnzimmer und ich war in meinen Gedanken versunken. Ich wusste, dass Gökhan ausrasten würde, wenn er von Tolga wusste, aber er hatte das Recht dazu. Ich sollte es ihm wahrscheinlich sagen bevor er es irgendwann in den falschen Hals bekommt. Mir war klar, dass ich ihm davon erzählen sollte. Immerhin würde ich es auch wissen wollen.

Schlussendlich riss ich mich zusammen und blickte zu ihm. Eine Weile hatte ich ihn angestarrt bis er meinen Blick bemerkt hatte. Fragend hob er seine Augenbraue. Seine eisblauen wunderschönen Augen sahen mich ahnungslos an. Wie sehr ich mich doch in diese Augen verliebt hatte, in diesen Mann vor allem. "Was ist los?", erklang seine tiefe männliche Stimme. Diese Stimme war Musik für meine Ohren und erwärmte mein Herz.

Unsicher lächelte ich und sah auf meine Finger, mit denen ich spielte. Gökhan unterbrach mich dabei und nahm meine Hände in seine. Besorgt sah er mich an und versuchte meinen Blick zu fangen. "Dilek!", forderte er mich zum erzählen auf. "Ich muss dir was sagen.", sagte ich letztendlich mit leiser Stimme. Die Hand von Gökhan lag nun an meiner Wange und ich richtete meinen Blick auf ihn. Ich wusste nicht, ob das Thema Tolga es überhaupt wert war. Trotzdem musste ich ihn davon wissen lassen. Sein Blick wurde neugierig und seine ganze Aufmerksamkeit galt allein mir.

Gefangen von der Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt