Zuerst kämpfen lernen & die Liebe kommt von alleine! (MR FF) Abgeschlossen

Verzweiflung

"Nein!", hauchte ich und unterdrückte meine Schluchzer. 

Mats hatte schon genug mit mir um die Ohren und da wollte ich ihm dann nicht auch noch Sorgen machen. Also versucht ich mir ihm gegenüber meine Verzweiflung anzumerken. Eigentlich wollte ich einfach bloß meinen Ruhe und hier im Bett liegen bis ich sterbe. Aber ich wusste genau, dass ich nächste Woche meine Reha anfing und wenn ich nicht hingehen, dass fährt mich Mats jeden Tag hin und bleibt solange bis ich wieder fertig war. Das könnte ich nicht zu lassen, weil er sonst seine Karriere vernachlässigte und genau deswegen werde ich brav zur Reha gehen. 

~Zeitsprung nächste Woche~

Heute war es soweit ich hatte meinen ersten Tag in der Reha und wie erwartete fuhr mich Mats zur Reha Klinik. 

"Hey Teddiybär! Du schaffst das!", munterte mich Mats auf und schob mich danach in die Klinik. 

Dann fing für mich und ich hoffte einfach dass es schnell gehen würde damit ich mich wieder in mein Bett verkriechen zu können. Aber falsch gedacht, ich kam leider erst wieder gegen sechs Uhr aus dieser verdammten Klinik. Mats holte mich ab und holte mit mir ein Gespräch anfangen aber ich blieb bei meinen einsilibigen Antworten. 

"Verdammt Leonie was ist mir dir los?", fragte Mats und sah mich an. 

"Was soll mit mir los sein? Ich kann nicht mehr laufen, gehen oder Tanzen! Ich kann nicht mehr mit dir und Jonas Fußballspielen! Verdammt Mats ich bin ein Krüppel und kann nichts dagegen machen!", schrie ich und rollte dann in mein Zimmer. 

"Das ist nicht meine Schwester!", brüllte mir Mats hinter her, bevor ich mich in mein Bett verkroch. 

Ab dem ersten Reha Tag: Mats fuhr mich in die Klinik, ich arbeitete obwohl es nichts half, Mats holte mich ab und ich verkroch mich in meinem Bett. Essen tat ich so gut wie gar nicht und sonst starrte ich bloß die Decke oder die Wand an. Das Mats so langsam mit mir verzweifelte wusste ich, ich wollte genau das verhindert aber nun war ich im Teufelskreis und ich kam da einfach nicht mehr raus. Eigentlich wollte ich jetzt gerade nicht aus dem Teufelskreis. 

Mats' Sicht

Das ist nicht mehr meine Schwester. Leonie hat aufgeben und wollte gar nicht kämpfen. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Die ganze Zeit über zerbrach ich mir den Kopf darüber genauso wie heute beim Training. 

"Mats du machst jetzt mal eine Pause!", befahl mir Klopp und ich setzte mich auf die Bank. 

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Hände und stieß frustiert die Luft aus. Wie kann ich meiner Schwester helfen? Mir fiel einfach nichts ein und das brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Ich schrie kurz auf und ließ mich auf den Rasen fallen. Kurz darauf fühlte ich eine Hand auf meinem Rücken. 

"Hey Kapitän, was ist los?", fragte die Stimme von Marco. 

"Leonie ist los!", antwortete ich ihm. 

"Was ist mit der Kleinen?", schaltete sich nun auch Klopp ein und ich drehte mich auf den Rücken. 

"Sie hat aufgeben!", sagte ich und sah die Beiden an. 

"Wie sie hat aufgeben?", fragte Kloppo. 

"Sie will nicht mehr laufen lernen! Sie macht die Reha bloß, weil ich sie dahin schleife! Sonst würde sie bloß in ihrem Bett liegen und vor sich hinstarren!", antwortete ich meinem Trainer. 

"So schlimm?", fragte Marco und ich nickte bloß. 

"Das ist nicht mehr meine kleine Schwester!", sagte ich und legte einen Arm über meine Augen. 

"Soll ich vielleicht mal mit ihr reden?", fragte Kloppo und sah mich fragend an. 

"Nein, wenn du mit ihr redest dann ist sie noch sauer auf mich als sie jetzt schon ist!", antwortete ich und als ich Marco ansah, sah ich das er mal wieder etwas ausheckte. 

"Ich komm mit zu dir und rede mit ihr auch auf die Gefahr hin, dass sie noch wütend wird!", beschloss Marco und Widerspruch war nutzlos. 

Genauso kam es auch Marco kam mit zu uns und als ich ihm sagte wo Leonies Zimmer ist, stürmte er davon. Fünf Minuten später hörte ich wie Marco meine kleine Schwester fertig machte und ich hoffte einfach bloß dass es half. Ich verzog mich ins Wohnzimmer, schloss die Tür und rollte mich auf dem Sofa zusammen. Dann ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich wusste gar nicht, wann ich das letzte Mal geweint hatte.