Marcos Ansprache

7.5K 210 6
                                    

Heute war Gott sei Dank Sonntag und das hieß für mich keine Reha und das wiederum hieß, dass ich im Bett liegen kann. Mats war vor Stunden zum Training gefahren und somit war ich komplett alleine. Ich starrte an die Decke und dachte an nichts. Ich wusste nicht wie lange ich so da lag bis die Tür auf ging. 

"Mats geh weg!", brummte ich und schenkte der Person keine Beachtung. 

"Ich bin Marco und ein guter Freund und gleichzeitig ein Teamkollege von Mats!", kam es von der Person und ich sah ihn an. 

Vor meinem Bett stand ein junger Mann, er war vielleicht 26 Jahre alt, blonde Augen, durchtrainierter Körper und grüne strahlende Augen. In diesen Augen konnte ich mich verlieren und die Zeit könnte still stehen. 

"Was willst du? Schickt dich Mats?", blaffte ich ihn an und seine Augen wurden etwas größer. 

"Nein tut er nicht!", kam es ruhig von ihm zurück. 

"Dann kannst du ja wieder gehen!", zickte ich und starrte wieder an meine Decke an. 

"WEISST DU EIGENTLICH WAS DU MATS GERADE ANTUST? ANSCHEINEND JA NICHT! SO SCHEISSE WIE ER GERADE FUSSBALL SPIELT DENKT MAN ER HÄTTE NOCH NIE IN SEINEM LEBEN EINEN BALL AM FUSS GEHABT! WENN MAN IHM ETWAS FRAGT, IST ER SO ABWESEND UND MAN MUSS IHM ZWEI ODER SOGAR DREIMAL ANREDEN, MANCHMAL AUCH ANSTUPSEN DAMIT ER ÜBERHAUPT REAGIERT! SEINE GEDANKE SIND DIE GANZE VERDAMMT ZEIT NUR BEI DIR UND WIE ER DIR HELFEN KÖNNTE, DAMIT DU WIEDER GEHEN KANNST! ES ZERFLEISCHT IHN, DASS DU AUFGEBEN HAST! HEUTE WAR ER SO UNKONZENTIERT, DASS KLOPP IHN AUS DEM TRAINING GENOMMEN HAT UND ER HAT FRUSTIERT AUFGESCHRIENEN! JETZT IM MOMENT WIRD ER WAHRSCHEINLICH WIE EIN HÄUFCHEN ELEND AUF SOFA LIEGEN UND VIELLEICHT SOGAR WEINEN! ALLES NUR WEIL DU DEINEN VERDAMMT ARSCH NICHT HOCH BEKOMMST, DICH ZUSAMMEN REISST UND VERDAMMT NOCH MAL DARUM KÄMPFST WIEDER LAUFEN ZU KÖNNEN! DU BIST EINE WUNDERSCHÖNE, HEISSE UND SEXY FRAU! DU HAST EINEN STARKEN WILLEN! FANG ENDLICH WIEDER ANZUKÄMPFEN! ", schrie mich Marco an und irgendwas veränderte sich tief in mir. 

"Ich muss ... ich muss zu Mats!", schluchzte ich auf und setzte mich auf. 

"Warte ich bring dich runter!", sagte Marco nun etwas versöhnlicher. 

Ich nickte nur und Marco hob mich auf seine Arme. Er trug mich nach unten ins Wohnzimmer und dort saß Mats wie ein Häufchen Elend auf der Couch. Mir zerbrach es das Herz ihn so zu sehen. Normalerweise war Mats der Starke von uns und ihn er brach nicht schnell in Tränen aus. 

"Mats?", schniefte ich fragend und sein Kopf schnellte nach oben. 

"Hey Teddybär!", schniefte auch Mats. 

"Beweg deinen Arsch zu meinem Bruder rüber und setz mich neben ihn ab!", befahl ich Marco barsch. 

"Zu Befehl!", kam es von Marco und er setzte mich neben meinem großen Bruder ab. 

"Es tut ... es tut ... es tut mir leid!", schluchzte ich und Mats hob mich auf seinen Schoß. 

"Ist schon gut mein Teddybär! Es ist schwer für dich ich weiß, aber wir beide schaffen das gemeinsam! Ich liebe dich Bärchen!", beruhigte mich Mats und wiegte mich hin und her wie ein Kleinkind. 

"Teddybär lass ich mir ja noch eingehen aber Bärchen? Nein!", schniefte ich und kuschelte mich ganz nah an meinen Bruder. 

Mats schloss seine Arme fest um mich und wiegte mich weiter. Marco setzte sich neben uns, sagte aber kein Wort und ließ uns unsere Zweisamkeit. Ich löste meinen Kopf etwas von der Halsbeuge von Mats und sah in die Augen von Marco. 

"Danke!", formte ich mit meinem Lippen und auf seinen Lippen erschien ein Grinsen. 

"Deine Augen haben endlich wieder ihren Caramell Ton!", sagte mein großer Bruder und ich vergrub meinen Kopf schuldbewusst wieder an seiner Halsbeuge. 

"Hey! Kleines ich hab dir verziehen und bin dir auch nicht böse!", sagte Mats ruhig und liebevoll.

"Liebe dich großer Bruder!", nuschelte ich an seinem Hals und mein Magen knurrte lautstark. 

"Ich glaub wir müssen deiner Schwester etwas zum Beißen besorgen!", lachte Marco neben mir und sah mich wieder mit so intensiven Blick an bei dem ich fast dahinschmelzte.

"Dann dann auf Reus, wir holen Pizza und Tiramisu für alle!", grinste Mats. 

"Von wegen Fußball Profis!", lächelte ich, so richtig traute ich mich noch nicht. 

"Es ist wirklich alles gut!", beruhigte mich Mats und so langsam taute ich auf. 

Mats und Marco fuhren zu unserem Lieblingsitaliener und ich kuschelte mich aufs Sofa. Kurz darauf hörte ich wieder den Schlüssel im Schloss und lächelte, weil Mats sicher irgendetwas vergessen hat. 

"Hast du was vergessen Matsi?", rief ich fragend, doch ich bekam keine Antwort und hatte Angst. 

Kurz darauf erschien mein Ex in der Wohnzimmertür und meine Panik geparrt mit Angst wurde immer größer. 

"Vergessen hab ich ja, aber ich bin nicht dein hirnverbrannter Bruder!", kam es gehässig von ihm. 

Ich stand auf und wollte vor ihm fliehen, doch nach drei Schritten fiel ich hin. Mein Ex Justus kam bedrohlich langsam auf mich zu und ich rutschte rückwärts von ihm weg bis ich die Wand in meinem Rücken spürte. Justus kniete sich vor mich hin und strich mit zwei Finger an meinem Kinn entlang. Ich schlug seine Hand weg und schon verpasste er mir eine. 

"Was willst du?", fragte ich und verdrückte mir die Tränen. 

"Ich will das was mir gehört wieder mitnehmen!", antwortete mir Justus. 

"Nicht im Traum komm ich mit dir mit!", spuckte ich ihn an und schon wieder fing ich mir einen Schlag ein. 

Justus zerriss mir mein Shirt und wollte mir gerade meine Joggingshose runterziehen. Ich wehrte mich mit meinen ganzen Kraft und schrie mit fast die Seele aus dem Leib. 

"Halt die Klappe Schlampe du gehörst mir!", schrie mich Justus an und packte meine Handgelenke brutal zu. 

"Nein nein nein nein nein!", schrie ich, aber es half nichts denn es war keiner in der Nähe.


Zuerst kämpfen lernen & die Liebe kommt von alleine! (MR FF) AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt