Kapitel 16 - Neue Freundschaft

34 5 0
                                    

Miro's Sicht (eine Minute später)

Ich stand in dem Flur der Villa. Der erleuchtete Kronenleuchter über mir tauchten den langen Gang vor mir in ein sanftes, aber dennoch helles Licht. "Miro!", hörte ich jemanden rufen und drehte mich zu der Treppe um, auf der Savenna stand. Sie lächelte mich an, kam auf mich zu und umarmte mich.

"Alles supi, bei euch?", antwortete ich auf die Frage, wie es mir ging. Ich bückte mich, um Lucky, den Hund von Venni, zu streicheln, der mit freudig wedelden Schwanz auf mich zugerannt kam.

Als ich wieder aufstand, kam gerade ein Mädchen, wahrscheinlich ein oder zwei Jahren älter als Venni. Sie hatte welliges, leicht rötlich schimmerndes Haar, das ungefähr bis zum Ellenbogen reichte. Ihre smaragdgründen Augen blickten begeistert und schüchternd zugleich, in meine. Ich mochte ihr Aussehen auf Anhieb!

Nachdem sie sich als Mia vorgestellt hatte, und noch zwei weitere Mädchen in ihrem Alter dazugekommen waren (ich glaube es waren Zwillinge), gingen wir in das gemeinsame Wohnzimmer von Mario und Savenna. Dort waren sie immer mit Besuch für beide oder mit mehreren Gästen, sonst saßen sie meistens in ihren eigenen Wohnzimmern in ihren Stockwerken.

Ich setzte mich auf einen grau gepolsterten Sessel. Bernd brachte uns noch Kaffee, Kakao und Kekse, doch ich konnte meinen Blick nicht von Mia abwenden, die direkt gegenüber von mir auf der Couch saß. Immer wenn sich unsere Blicke trafen, senkten wir den Kopf und lächelten verlegen.

Ich konnte mich nicht wirklich auf die Gespräche der anderen konzentrieren, sondern konnte nur an Mia denken, oder sie anstarren. Immer, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragte, musste ich nochmal nachhaken, worum es ging. So unauffällig wie möglich versuchte ich sehr viel über Mia in Erfahrung zu bringen, was aber relativ schwierig war, da sie recht schüchternd war. Doch das machte mir nicht allzu viel aus.

Nach einer halben Stunde, voller unsicherer Blickwechsel, löste sich die Gruppe endlich auf. Mario und das eine blonde Mädchen mit den Locken gingen gemeinsam aus dem Zimmer. Ich vermutete, dass die beiden zusammen waren. Ihnen folgte das zweite blode Mädchen mit den glatteren Haaren und zuletzt Venni, dicht gefolgt von ihrem Golden Retriver Welpen Lucky.

Bei dem vorherigen Gespräch war mir aufgefallen, dass der Name 'Sophie' oft gefallen ist, aber ich wusste nicht, wer das war. Vielleicht war es ja eine von den blonden Mädchen, aber sicher war ich mir nicht, da es mir so vorkam, als würden die anderen nur über Sophie geredet hatten. Doch ich hatte ja nicht so viel von dem ganzen Gespräch mitbekommen.

Diese Chance nutzte ich, um ein Gespräch mit Mia anzufangen. "Du, ähh, wer ist denn eigentlich Sophie? Die anderen hatten sie manchmal erwähnt, aber ich habe nicht mitbekommen, wer genau Sophie ist." "Sophie... ähh... also... sie ist eine Freundin von uns, also von mir, Sandy und Sarah. Sie sitzt oben in einem Gästezimmer und schreibt eine Bewerbung für eine Uni in Manhattan.", antwortete Mia leise. "Aha... verstehe... und du? Wie alt bist du? Studierst du auch?" Sie zögerte: "Ich... ich bin 18 Jahre alt und nein, ich studiere noch nicht. Ich will erst einmal ein Jahr Pause machen und vielleicht auch ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland machen."

Sie war nicht mehr so verunsichert, wie am Anfang, was ich sehr toll fand. "Achso, okay das ist toll! Und warum seid ihr jetzt hier?", fragte ich, woraufhin sie mir alles erzählte. Das Fußballspiel, die Sache zwischen Sarah und Mario und Sandy's Lüge am Telefon.

Ich liebte Mia's Stimme! Sie erzählte mir alles so detailliert, wodurch ich das Gefühl hatte, es selbst mitzuerleben. Es war wunderbar, ihr zuzuhören, und wenn es nach mir ginge, könnten wir ewig so sitzen bleiben.

A True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt