Kapitel 6 - Unerwartetes Treffen

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Sarah's Sicht (5 Minuten später)

Diese fiese Zicke! Ich hatte ja einen ganz guten Eindruck von ihr gehabt, doch jetzt! Sie war gerade direkt in Mario's Arme gelaufen, hatte ihn geküsst, wennauch nur auf die Wange aber geküsst ist geküsst, und zu seinen zwei Toren beglückwünscht! "Danke Savenna, (oder hieß die Sophia- Vanessa? Ich hatte es nicht genau verstanden aber das war mir auch egal).", hatte er dann geantwortet und sie ebenfalls umarmt.

Ich war total eifersüchtig, das gab ich zu! Es war auch total blöd. Es hatte schon Gerüchte gegeben, ob Götze eine neue Freundin hatte oder nicht, und anscheinend war alles wahr! Ich schaute noch einmal zu den beiden hinüber und sah, wie sich die beiden unterhielten und lachten. Wut stieg in mir auf, obwohl ich nicht genau wusste wieso.

Wieso war ich eifersüchtig? Wieso war es mir nicht egal, dass Mario Götze eine neue Freundin hat oder nicht. Er kannte mich doch eh nicht. Aber wieso war seine Freundin so jung? Ich hatte sie zwar nur kurz gesehen, als sie neben Sophie gesessen hatte und jetzt in Marios Armen aber sie wirkte noch jung; höchstens 17 also noch minderjährig! Aber Mario war doch schon 23 Jahre alt!

Ich dachte gerade über all das nach, doch dann konnte ich meinen Augen und Ohren nicht trauen. Mario kam direkt auf mich zu und ließ das Mädchen einfach links liegen. "Na, was schaust du mich denn so kritisch an? ", fragt Mario. Oh Gott! Mario Götze hatte mich angesprochen! Das hatte ich mir schon immer gewünscht, gleich nach einem Gespräch mit Neymar und der Boy Band One Direction. Aber in meinen Vorstellungen hatte er etwas ganz anderes zu mir gesagt und nicht: 'was schaust du mich denn so kritisch an.' Und er hatte auch kein anderes Mädchen umarmt sondern mich!

Oh mein Gott, jetzt, wo ich genau über meinen Wunsch nachdachte, merkte ich erst, wie kindisch es war. So etwas würde eh nicht passieren. Nicht in der Wirklichkeit und ab heute auch nicht mehr in meinen Gedanken! Sonst passierte genau das wie gerade eben.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich Mario so lange angestarrt hatte. "Also, was ist? Wieso schaust du meiner Schwester und mir so zu? Darf man seinen Verwandten nicht gratulieren, oder hat das einen anderen Grund?", fragt er freundlich.

Ich konnte es nicht fassen! Savenna war seine SCHWESTER! Nicht seine FREUNDIN! "Ich... ähh... nein... also doch... natürlich darf man das!", stammelte ich, noch immer überrumpelt. Er lächelte mich an. "Und wer bist du?" "Ich heiße Sarah.", langsam bekam ich mich wieder in den Griff, "es freut mich Sie kennen zu lernen." "Lass mal das mit dem Siezen sein. Nenn mich einfach Mario. Ich kann so etwas nicht leiden", erklärte er.

Ich merkte, wie sich hinter mir Fans tummelten, um an Mario heran zu kommen, aber er ignorierte sie und sah mich an. "Ich... ähh... will dich nicht weiter stören. Anscheinend hast du noch recht viel zu tun", sagte ich und trat einen Schritt zurück, aber er packte mich fest an der Schulter. Es fühlte sich nicht aggressiv an, nein, es fühlte sich sogar sanft an. "Bleib noch hier, Sarah. Ich will dich noch etwas besser kennenlernen", forderte er mich auf und rief dann der Menschenmenge zu: " Keine weiteren Autogramme oder Sonstiges bei mir!" Die Leute wandten sich enttäuscht ab und begaben sich zu anderen Spielern. Mario zog mich von dem Spielfeld, während mich meine Freundinnen erstaunt ansahen, und raus aus dem Stadion, in den Bus der Deutschen Nationalmannschaft.

Ich machte mir Sorgen um Sandy, Sophie und Mia, weil sie nicht wussten, wo ich war. Aber als ich in Mario's warme, braune Augen blickte, beruhigte ich mich wieder. Er sah mich sanft an. "Erzähle mir von dir, Sarah", verlangte er. Normalerweise wäre ich ja vorsichtiger, wem ich wie viel über mich erzählte, aber bei Götze, dachte ich gar nicht nach und erzählte einfach drauf los. Über meine Familie und Freunde, über mich selbst, wo ich wohnte. Kurz gesagt: alles.
Ich wusste nicht wie lange ich redete, doch ich wusste, dass es lange war.

Irgendwann zog ich mein Handy aus der Hosentasche und sah auf dem Display, dass ich fünf mal angerufen worden war und drei SMS hatte. Weil mein Handy lautlos gewesen war, hatte ich das gar nicht mitbekommen. Alle Anrufe und Nachrichten waren natürlich von meinen Freundinnen. "Tut mir echt leid, ich muss glaube ich gehen. Meine Freundinnen wissen nicht wo ich bin", entschuldigte ich mich. Er sah mich verständnisvoll an und nickte. "Ich denke, wir sollten uns noch ein mal treffen. Was meinst du?" "Ja, natürlich", erwiderte ich sofort und umarme ihn. Mein Verhalten überraschte mich, aber ich ließ ihn nicht los. Mario erwiderte meine Umarmung und flüsterte mir ins Ohr: "Fühlst du das Gleiche wie ich?" Ich antworte nicht, aber ich wusste, dass er meine Antwort kannte. Ja...

Wir lösten uns langsam wieder von einander. Ich kramte eine zerknitterten Zettel aus meine Handtasche und schrieb meine Handynummer darauf. Dann drückte ich ihn in seine Hand. "Ruf mich an, okay?" Er nickte und umarmt mich wieder. Danach stieg ich aus dem Bus.
Mein Handy, dass ich jetzt nicht mehr lautlos hatte, klingelte. "Hallo, Sandy!", begrüßte ich meine Schwester. Jetzt hatte ich doch ein schlechtes Gewissen. Sandy hörte sich besorgt an. "Mir geht's gut", fügte ich noch hinzu. Sandy fragte: "Wo warst du die ganze Zeit? Wir haben schon tausend mal probiert, dich zu erreichen. Wir haben überall nach dir gesucht! Was hast du gemacht?" "Ich war mit Mario Götze im Mannschaftsbus", beruhigte ich sie.

Das mit den Gefühlen ließ ich zuerst lieber aus dem Spiel und auch mein Gespräch mit ihm. Wahrscheinlich würden sie mich damit nur wieder aufziehen, auch wenn wir jetzt 18 und nicht mehr 14 Jahre alt waren. Darauf konnte ich sehr gut verzichten.
Wir machten aus, wo wir uns treffen würden und gingen dann wieder gemeinsam in das Hotel.

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