Kapitel 20 - Neuer Versuch

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Mario's Sicht (kurz dannach)

Als ich Sarah sicher gefasst hatte, stürmte ich aus dem Esszimmer, dicht gefolgt von den anderen. Miro öffnete mir die Haustür und ich lief hinaus, hoffentlich würde der Krankenwagen bald kommen. Als ich am Tor ankam, hatte Venni mich schon eingeholt und öffnete das Eingangstor.

Sie blickte mich besorgt an, legte ihre Hand auf meine Schulter und murmelte:"Alles wird gut, alles wird gut." Ich nickte, doch ich wusste nicht genau, zu wem sie das sagte, da meine Schwester auch so aussah, als müsste sie sich ebenfalls Hoffnung machen.

Wir standen eine Weile so da, bis Sophie neben uns rief: "Schaut mal, da kommt schon der Krankenwagen!" Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie die anderen zu uns gekommen waren. Doch da standen sie alle und schauten auf den Krankenwagen, der mit Blaulicht um die Ecke raste. Mit quietschenden Reifen stoppte er vor uns und drei Leute sprangen aus dem Wagen heraus.

"Sind Sie Götze?", fragte mich der eine Arzt, während die anderen beiden eine Trage aus dem Krankenwagen holten. "Ja, wir hatten telefoniert. Und das hier ist die Patientin", erwiderte ich. Der Arzt nickte und wies mich an, Sarah auf die Trage zu legen. Die anderen beiden Helfer schoben Sarah in den Krankenwagen, während mich der Arzt fragte, ob ich mitfahren wollte. Ich nickte zustimmend und kletterte zu Sarah und den anderen beiden Ärzten, die gerade dabei waren, meine Freundin zu versorgen. Während wir los fuhren, erzählte ich dem einen Arzt, was genau passiert war.

Nach ungefähr 10 Minuten kamen wir am Krankenhaus an, und ich folgte den drei Ärzten in ein freies Zimmer, indem sie Sarah unterbrachten. Als sie im Bett lag, nahm ich mir einen Stuhl und stellte ihn ans Bett. Als ich es mir darauf bequem gemacht hatte, griff ich nach ihrer Hand und blickte sie liebevoll an. Es tat mir ja so leid! Ich wollte Sarah doch nur etwas gutes tun, doch stattdessen hatte ich alles nur noch verschlimmert. Mich würde es nicht wundern, wenn sie mir nach dieser Geschichte nicht mehr verzeihnen würde.

Ich gähnte. Da ich wusste, dass Sarah jetzt gut aufgehoben war, merkte ich erst, wie müde ich überhaupt war. Krampfhaft versuchte ich wach zu bleiben, doch die Müdigkeit siegte. Langsam vielen mir die Augen zu und ich döste ein.

"Mario?" Erschrocken fuhr ich hoch und blickte mich um. Ich brauchte eine Weile, bis mir wieder einfliel, was geschehen war und wo ich mich befand. Ich blickte gerade aus in zwei nicht ganz so strahlend blaue Augen wie sonst. "Wo bin ich?", fragte Sarah. Ihre Stimme klang so zerbrechlich, dass erneut Schuldgefühle in mir aufstiegen. "Im Krankenhaus. Aber mach dir keine Sorgen, die Ärzte sagen, du wirst morgen schon wieder raus kommen.", ergänzte ich schnell, nachdem sie angsterfüllt die Augen aufgerissen hatte, als ich 'Krankenhaus' erwähnt hatte. Ich blickte auf den Boden und fügte hinzu: "Es tut mir furchtbar leid. Ich wusste nichts, von deiner Nussalergie und..." "Ach lass das! Das macht nichts. Außerdem ist ja nichts ernstes passiert und jetzt wissen wir, dass die Reaktion härter ist, als die, die ich erwartet hatte. Nicht nur, dass ich keine Luft bekomme, was mir aber wirklich gereicht hätte", unterbrach Sarah mich, griff nach meiner Hand und drückte sie liebevoll.

Wie erhofft wurde Sarah schon am nächsten Tag entlassen. Sie war zwar noch ein wenig schwach, aber das machte ihr nichts aus. Da ich die Situation nicht einfach so lassen konnte, entschied ich mich, Sarah, so gut und ungefährlich wie möglich -wobei man sagen muss, dass Kuchen backen sehr einfacher klingt, als das, was ich jetzt für meine Freundin geplant hatte-, anders eine Freude zu machen und zwar mit zwei One- Direction- Konzertkarten.

Es stellte sich heraus, dass dies ein voller Erfolg war. Sarah flippte so aus, dass sie sich hinsetzten musste, um nicht umzukippen. Sie stahlte über beide Wangen und schwärmte von der englisch- irischen Boyband, als sei es das wichtigste in Sarah's Leben, ihre Musik zu hören, was wahrscheinlich auch in gewisser Weise stimmte. Sandy fiel gleich mit in das Freudengeschrei ein und nach etwa einer Minute hatten wir anderen genug. Man sah den anderen an, dass sie sich für Sarah und Sandy, die wahrscheinlich die zweite Konzertkarte haben würde, freuten, aber alles dafür gegeben hätten, dem Gekreische ein Ende zu setzen und erlich gesagt ging es mir genauso. Aber ich wollte sie nicht unterbrechen, denn das war ihre Sache und wahrscheinlich war gerade ihr größter Traum wahrgeworden. Außerdem wollte ich meine Entschuldigung nicht noch einmal vermasseln.

Das Konzert würde in London in dem Hyde Park stattfinden und dazu würden wir alle, auch Miro, nach London fliegen und dort auch mindestens eine Woche bleiben. Schließlich waren noch fünf einhalb Wochen Sommerferien. Venni und ich hatten dort eine Villa in der Nähe der Themse, die wir aber ehrer selten bewohnten. Sarah, Sandy, Sophie, Mia und Miro würden natürlich auch alle da wohnen. Gästezimmer hatten wir ja genügend.

Während die Directioner, wie sich die Fans von One Direction nannten, auf das Konzert gehen würden, würde der Rest von uns auf eine VIP- Party in einer Bar trinken, tanzen und einfach nur Spaß haben. Vielleicht würden einige von uns im Laufe der Woche zu einer Modenshow gehen, doch das stand noch nicht fest. Trotzdem waren alle glücklich und freuten sich schon auf den darauffolgenden Tag, dem Tag der Abreise.

Nachdem Sarah und Sandy fertig waren, mit dem kreischen und schwärmen und was sie sonst noch so gemacht hatten, gingen wir alle in unser Zimmer, um unsere Sachen zu packen. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt!

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