Kapitel 23 - Wunschvilla

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Mia's Sicht (5 Minuten später)

"WOW", rief ich begeistert, als das Tor aufschwang und wir durch eine Einfahrt fuhren, die links und rechts mit hohen, dunklen Tannen bewachsen waren. Vielleicht waren sie aber auch nur so dunkel, weil es schon 20:00 Uhr abends war. Wir fuhren weiter, bis wir vor einem hohen, sandfarbenen Gebäude anhielten. Uns wurden die Türen geöffnet, eine Geste, an die ich mich wirklich gewöhnen könnte, und wir stiegen aus. Meine Freundinnen und ich kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, während Mario seine Schwester an die Hand nahm und mit ihr die sandsteinfarbende, lange Treppe hinaufging. Langsam folgten wir ihnen, während wir uns noch fasziniert umschauten.

Vor uns redete Mario auf seine Schwester ein, doch ich hörte ihnen nicht zu. Wärend ich die gefühlten 100 Treppenstufen hinaufging, schaute ich hinunter auf den Garten. Auf dem sorgfältig gepflegt Rasen wuchsen zurechtgestutze Bäume, die einer Terasse mit vielen Gartenstühlen, Schatten spendete. Hinter den Bäumen konnte man gerade noch so einen Pool erahnen mit einer kleinen Quelle, die aussah wie ein kleiner Wasserfall, der immer frisches Wasser in den Pool füllte. Genauso wie der Pool wurde die Quelle ebenfalls in verschiedenen Farben angestrahlt. Der Garten sah wunderschön aus, doch Blumen wuchsen hier keine, dafür gab es ganz viele verschiedene grüntöne.

Endlich kamen wir am Treppenende an und liefen weiter zu einer weißen Eingangstür, hinter der Mario und Savenna gerade verschwunden waren. Wir anderen folgten den beiden und fanden uns in einer kleinen Eingangshalle wieder. Von dort gingen zwei weitere Türen aus und in der Mitte des Raumes stand eine sandsteinfarbene Wendeltreppe, die anscheinend in den ersten Stock führte. "Durch die linke Tür gelangt man in das Esszimmer und hinter der rechten Tür befindet sich der Flur mit verschiedenen Räumen, die allerdings nicht so wichtig sind, denn eure Zimmer befinden sich oben", erklärte uns Mario und lief mit Venni die Treppe hinauf, dicht gefolgt von meinen Freundinnen und mir. Obwohl die Villa von außen so groß gewirkt hatte, kam sie mir doch kleiner vor als die Villa in Berlin.

"Sag mal, wie viele Villas habt ihr denn eigentlich?", wollte Sandy wissen, doch bevor Mario antworten konnte, verbesserte ich meine Freundin sofort:"Der Plural von Villa ist Villen!" Sandy verdrehte genervt die Augen, verbesserte sich aber schließlich doch. "Also, wie viele VillEN habt ihr denn?" Mario lächelte und erwiderte:"Noch drei Stück." "Cool!", hauchte Sandy begeistert und Sophie fügte hinzu:"Ich will auch eine Villa haben!" Wir lachten und gingen weiter die Treppe hinauf bis zum ersten Stock.

"So, Mia und Sandy, hier ist euer Zimmer. Die zweite und dritte Tür links, ihr könnt euch aussuchen, wer welches Zimmer bekommt. Das Badezimmer ist hinter der fünften Tür rechts", beendete Mario seine kurze Führung durch die Villa und lief mit Venni, Sophie, Miro und Sarah in den zweiten Stock.

"Also, welches Zimmer willst du haben?", wandte sich Sandy an mich. "Mir ist das relativ egal. Ich nehme gern das kleinere", entgegnete ich, während meine Freundin die Zimmertüren öffnete. "Das zweite Zimmer ist kleiner, aber so einen großen Unterschied merkt man gar nicht." Ich nickte. "Ok, dann nehm ich das zweite." Sandy stimmte zu und verschwand in ihrem Zimmer.

Nachdem ich mich noch etwas in dem Flur umgeschaut hatte, er war sehr lang, hoch und an der Decke hingen große Kronenleuchter die den Flur in ein gemütlich, dämmriges Licht tauchten, betrat ich ebenfalls mein Zimmer.

Mein Zimmer war wunderschön eingerichtet! Die Tapete hatte eine dezente, weiß-graue Farbe und an der Decke hing ein ähnlicher Kronenleuchte, wie im Flur. Das weiße Bett war voller bunter, flauschigen Kissen und einer dicken, grauen Bettdecke. Links neben dem Bett stand ein grauer Nachttisch mit einer hellen Lampe darauf, die so wie eine Kristallkugel aussah. Die Lampe warf ein wunderschönes Muster an die Wand. Rechts von dem Bett befand sich ebenfalls eine 'Kristallkugel', die auf einem Holztisch stand. Neben der Kugel stand eine teuer aussehende Vase, inder sich viele, leicht pink Farbende Rosen befanden. Von den Rosen ging ein angenehmer Duft aus, der das ganze Zimmer füllte. An der linken Wand befand sich ein großer, weißer Wandschrank und mehrere, kleine Regale. Neben den Regalen war ein großes Fenster und darunter eine kleine, ebenfalls weiße, Bank mit zwei Schubladen und auf der Bank war eine pinke Decke, die die gleiche Farbe wie die Rosen hatte, und darauf weiße und graue Kissen. Es sah total gemütlich aus und man hatte einen guten Ausblick auf den hinteren Garten.

An der angrenzenden Wand hing ein großer Flachbildfernseher und davor hing ein großer, weißer Hängesessel! So einen Sessel wollte ich schon immer haben! Ich lief über den großen, grauen Teppich, der fast den ganzen Fußboden füllte, und ließ mich in der Hängesessel fallen. Da ich so viel Schwung hatte, drehte sich der gesamte Sessel mehrmals. Dieses Zimmer war einfach wunderbar!

An der letzten freien Wand hingen Bilder von baby Tieren und in der Mitte der Wand war eine große, weiße Holztür angebracht, die zu Flur führte, und an der es jetzt klopfte. "Herein!", rief ich und Sandy betrat das Zimmer. "WOW, dein Zimmer ist ja fast noch besser als meins!", rief sie begeistert und kam auf mich zu. "Darf ich mich auch mal setzten?" Sandy deutete auf den Hängesessel und ich stand bereitwillig auf. "Der ist ja total bequem!" Ich nickte zustimmend und holte aus meinem Koffer meine Zahnbürste und meinen Schlafanzug. "Ich gehe jetzt ins Bad und mache mich fertig. Mache den Sessel nicht kaputt", meinte ich grinsend. "Ich würde doch nie etwas kaputt machen", entgegnete Sandy lachend. "Ich sag dir jetzt schonmal gute Nacht und bis morgen." "Nacht. Und denk daran, morgen früh schauen wir uns London an", erwiderte Sandy und ich nickte begeistert. "Ich freue mich schon total!", meinte ich und verschwand im Bad.

Das Bad war ebenfalls riesig mit drei Waschbecken und einer großen Dusche, in der ein Duschkopf von der Decke hing. In der Mitte des Raumes stand eine riesige Badewanne, die wie ein Pool aussah, und an den Wänden waren Drüsen angebracht; so wie bei einem Whirlpool. Ich legte meine Sachen auf einen kleine Holztisch ab, band meine Haare zusammen und duschte. Zum Glück gab es auch einen Duschkopf, den man in die Hand nehmen konnte, denn somit wurden meine Haare nicht nass.

Als ich fertig war, trocknete ich mich mit einem großen, weichen Handtuch ab, putze mir die Zähne, zog mich an und lief wieder zurück in mein Zimmer. Dort angekommen ließ ich mich in mein Bett fallen und schloss erschöpft die Augen. 'Erst sind wir nur nach Berlin gefahren und jetzt habe ich einen Freund und bin in London', dachte ich und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.

"Mia? Bist du wach?", rief jemand und klopfte hektisch an meine Tür. Verschlafen öffnete ich die Augen und murmelte etwas unverständliches zu der Person hinter der Tür, die diese aber scheinbar nicht verstand. Erneut rief sie:"Mia, steh auf! Wir wollen in einer halben Stunde los!" Schlagartig war ich wach. In einer halben Stunde schon! Ich sprang auf, schnappte mir die erstbesten Klamotten aus meinem Koffer und riss die Tür auf. Beinahe hätte ich Sandy die Tür an den Kopf gerammt. Sie zuckte zurück und entgegnete:"Dir auch einen schönen Morgen." Ich nickte und stürmte weiter ins Bad.

In Rekordzeit machte ich mich fertig, lief die Treppe hinunter und ging ins Wohnzimmer. Die anderen waren schon alle am frühstücken. "Guten Morgen", begrüßte ich die anderen. "Morgen", murmelten sie verschlafen zurück. Ich war also nicht die einzige die um neun Uhr morgens noch müde war.

Als wir fertig waren, erzählte Mario:"Wir fahren in einer halben Stunde mit dem Bus los. Wir müssen aber zu der Bushaltestelle laufen." Ich spürte, wie Venni neben mir zusammen zuckte. "Alles ok?", fragte ich besorgt. Sie nickte und versuchte zu lächeln. Naja, wenn sie nichts sagen wollte, dann war das ihre Sache. Wir anderen stimmten zu. "Okay, dann los geht's!", rief Sarah begeistert.

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