Thirteen

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~Sherlock~

Ich trug Sophia ins Taxi und zog sicherheitshalber ihre viel zu hohen Schuhe aus.
Ich nannte dem Fahrer meine Adresse und versuchte, nicht zu lallen, damit er mich mitnahm.Sophia schien eingeschlafen zu sein, eventuell war sie sogar bewusstlos.
Sie zitterte, weswegen ich meinen Mantel auszog, ihn ihr anzog und sie näher zu mir zog. Ihre Finger waren eisig und ihre Wangen gerötet von der Kälte draußen. Ich machte mir Sorgen und dieses Mal nicht um John, sondern eine Frau.
Irgendwie war sie für mich in den wenigen Tagen eine Freundin geworden.
Sie war stark und klug, hatte selten Angst und schien auch sonst eine tolle junge Frau zu sein.
Auch wenn sie ziemlich vergesslich ist, vor allem bei Namen und alles hinterfragen musste, mochte ich sie.
Das Taxi hielt, ich bedankte mich beim Fahrer, legte ihm sein Geld hin und hob Sophia mit ihren Schuhen aus dem Taxi.
Ich trat gegen die Haustür, weil ich keine Hand zum aufschließen frei hatte.
Mrs. Hudson machte verschlafen die Tür auf.

"Sherlock, wie oft muss ich dir noch sagen, dass-" Er stockte. "Oh Gott, geht es ihr gut?!"
"Zu viel getrunken", lallte ich.
"Du offensichtlich auch!", meckerte sie.
"Jaja, ich geh dann mal", meinte ich lautstark und stolperte die Treppen hinauf.

Ich hatte Mühe, gerade zu stehen und bei Bewusstsein zu bleiben, trotzdem musste ich mich um sie kümmern. Den Whisky vom Kiosk ließ ich achtlos auf den Boden fallen und lief mit ihr im Arm in mein Schlafzimmer. Ein Leichtgewicht war sie nicht gerade, also ein Model bei Victoria's Secret könnte sie nicht werden.
Ich legte sie auf mein Bett und zog ihr meinen Mantel aus.
Ich klopfte ihr auf die Wange, um sie aufzuwecken, allerdings zeigte sie keinerlei Reaktion.
Dann holte ich einmal aus und schlug härter zu. Tatsächlich öffnete sie ihre Augen und grinste mich dämlich an.

"Ich bin so betrunken", säuselte sie.
"Kannst du dich noch umziehen?", nuschelte ich.
"Ne", meinte sie kurz und versuchte sich aufzusetzen.
Ich half ihr und zog ihr ihren Mantel und ihren Pullover aus.
Ich torkelte in John's Zimmer und wühlte in seinem Kleiderschrank nach einem T-Shirt für Sophia.
Ich fand eins und machte mich auf den Weg zurück, wobei ich gegen einen Karton trat und einen stechenden Schmerz in meinem Zeh verspürte.

"Verdammt", murmelte ich und humpelte weiter.
Sophia hat wohl in der Zwischenzeit wieder ihr Bewusstsein verloren, denn als ich ankam, lag sie wieder regungslos dort.
Ich zog ihr vorsichtig das Shirt an und zog ihre Hose herunter.
Ihr linker Oberschenkel war mit einer großen runden Narbe versehen.
Einer Narbe einer Schusswunde.
Ich zog ihr in Gedanken vertieft ihre Hose komplett aus und zog ihr eine Boxershorts von mir an.

Ich zog meine Hose und mein Hemd aus und legte mich neben sie ins Bett. Ich strich ihr eine weißblonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ich zog die Bettdecke über uns und zog sie an mich. Ich küsste ihre Stirn und natürlich musste sie davon wach werden. Sophia legte eine Hand auf meinen Bauch, vergrub ihr Gesicht in meinem Hals und seufzte leise.
Ich wurde nervös, denn ich spürte ihren heißen Atem in meiner Halsbeuge und spürte, wie sich ihre Fingernägel in meine Bauchmuskeln krallten. Nicht doll, aber ich spürte es und es machte mich nervös und unsicher.
Sie fühlte sich kühl an, deswegen drückte ich sie noch etwas fester an mich und konnte ihr Parfüm riechen.
Ein femininer, aber doch starker und anziehender Duft.
Er passte verdammt gut zu ihr.
Als ich ihre Hand, die auf meinem Bauch lag nahm, merkte ich, dass sie immer noch fror.
Ich zog sie auf mich, legte die Bettdecke über sie und legte meine Arme um sie.
Es hört sich vielleicht seltsam an, aber obwohl ich sie kaum kannte, hatte ich den Drang, sie vor allem Bösen beschützen zu wollen. Es ist eine dumme Idee gewesen, mich mit ihr zu betrinken und ich Vollidiot habe das erst gemerkt, als sie verletzt zu mir kam. Ich schaute den Kratzer an ihrer Stirn an. Er sah schmerzhaft aus, aber nicht wirklich gefährlich.
Ich strich über Sophia's Haare und dachte nach. Ich beobachtete sie beim Schlafen und horchte ihrem ruhigen Atem. Ich bemerkte eine Schwellung an ihrem Hals und strich vorsichtig darüber. Sie atmete einmal tief und murmelte schließlich etwas.

Etwas, was mich aus der Fassung brachte und mir meine Farbe aus dem Gesicht verschwinden ließ.
"Jim."

His second friend | Sherlock Holmes x OC #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt