Three

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Dr. Jeff kam mit noch einem Fremden herein. War das hier der Tag der offenen Tür, oder was?
Dieser komische Sherlock-Typ war gerade dabei, eine der Leichen mit einer Reitgerte zu verprügeln. Dr. Jeff wollte zwar etwas dazu sagen, aber er schüttelte stattdessen einfach den Kopf und widmete sich mir. 

"Und? Geht alles?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Ja", antwortete ich stumpf und schaute dem irren Leichenprügler beim - naja - leichenprügeln zu.

Der Fremde rief genervt: "Sherlock, Dr. Watson, ich brauche sie beide bei einem Tatort!" 

"Einen Moment!", schrie Sherlock.

"Nein, JETZT!" 

Sherlock schleuderte seine Reitgerte auf den Boden, wie ein kleines Kind, wenn es seinen Willen nicht bekam. Er kam aus dem Kühlraum getrottet, hob seinen Mantel vom Boden auf, zog ihn an und knallte schließlich die Tür hinter sich zu. 

Der immer noch fremde Mann folgte ihm und zischte "Kleinkind!", bevor er auch hinausging und die Tür offen stehen ließ. Ja, eindeutig Tag der offenen Tür. John Watson verdrehte genervt die Augen, murmelte ein "Entschuldigung" und ein "Wiedersehen", bevor er auch hinausging und die Tür schloss.

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Der Tag verging zu meiner Verwunderung ziemlich schnell rum. Es war bereits 22 Uhr, als ich Zuhause ankam. Meine kleine Schwester Alice, die bei mir wohnte, schlief bereits. Ich ließ mich einfach in mein Bett fallen und schlief sofort vor Erschöpfung ein.

Mein Handy piepste ohrenbetäubend laut, was mich aus meinem Schlaf riss.

Neue Nachricht von: Unbekannter Absender

Wir brauchen Ihre Hilfe, Doktor. Wenn es zeitlich passen sollte, kommen Sie umgehend zur Bakerstreet 221B. Falls nicht, kommen Sie trotzdem.
JW

JW? Wer soll das denn sein? Ach, dieser John! Ich wischte mir über die Augen, bevor ich aufstand. Am liebsten wäre ich in meinem warmen Bett geblieben, aber wenn es so wichtig ist, musste ich natürlich hinfahren. Draußen war es eisig kalt, was kein Wunder war, es war schon 2 Uhr morgens. Ich wartete vergeblich auf ein Taxi, also beschloss ich zu Fuß zu gehen. Eine schlechte Idee, denn ich war über eine Stunde unterwegs und konnte am Ende durch die Kälte kaum noch weiterlaufen. Als ich um halb 4 in der Frühe dann endlich bei der Bakerstreet 221B angekommen war, klingelte ich zähneklappernd. Eine ältere, verschlafen aussehende Dame machte nach einer gefühlten Stunde die Tür auf und schaute mich verwirrt an. 

"Wer zum... Oh Gott, Liebes, sie zittern ja!", rief sie schockiert.

"Wollen sie zu den beiden jungen Herren?"

Ich nickte und sie begleitete mich die Treppen hinauf. 

Sie machte Tür der Wohnung vorsichtig auf und rief: "John, Sherlock, Klientin!"

Sie hielt mir die Tür auf und ich ging herein. Sie verließ die Wohnung hastig und schloss die Tür hinter sich. Die Luft in der Wohnung war staubig und trocken. Ich sah mich um. Die Tapete war nicht mehr die Neuste und überall lagen und standen irgendwelche Sachen, Bücher stapelten sich teilweise bis zu meiner Hüfte und die Küche war offensichtlich zu einem Labor umgebaut worden.
John kam aus dem Wohnzimmer und schüttelte meine Hand. "Schön, dass Sie es geschafft haben. Und ... Gott, sie sind ja halb erfroren!" Er nahm mir meine Jacke ab und bat mich, ins Wohnzimmer zu gehen und mich zu setzen. 

"Dr. Watson?", rief ich aus dem Wohnzimmer.

"Ja?", kam aus der Küche.

"Da liegt jemand auf ihrem Sofa!"

His second friend | Sherlock Holmes x OC #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt