The second one

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Kinder, als ich Rebeccas Wohnung verließ und mich auf den Weg zum Date mit Trisha Newman machte, hatte ich nicht einen schönen Abend erwartet, nein, ich war sogar auf schlimmeres vorbereitet. Doch wisst ihr, manchmal klingt die Beschreibung einer Person schlimmer als sie eigentlich ist. Und das traf auch auf Trisha Newman zu.

"Hallo, du also Harry Styles?", fragte die Blondine. Ihre Haarspitzen waren im selben Blauton wie ihre Augen. Ihre lächelnden Lippen waren ein tiefes Rot und ich musste zugeben, sie erinnerte mich sehr an Taylor.

"Ja, so ist mein Name.", stellte ich fest.
"Schön. Ich bin Trisha Newman." Anstatt ihre Hand zu schütteln, gab ich ihr einen Kuss auf diese. Ich konnte schon jetzt sehen, dass sie Aufmerksamkeit brauchte. Auch wenn ich kaum Zeit hatte meinen Freundinnen die Welt zu den Füßen zu legen, gefiel es mir wenn Frauen wussten was sie verdienten.

"So, fangen wir mit ein paar leichten Fragen an, oder was denkst du?", fragte ich sie und ein zustimmendes Nicken folgte. "Was machst du beruflich?" Sie kicherte.

"Unterschiedliches. In letzter Zeit war ich als Model für die Freizeitfotografie eines Freundes aktiv, sonst habe ich einen kleinen Job als Kellnerin. Meine Wohnungskosten übernehmen zum großen Teil meine Eltern, somit kann ich das verdiente Geld bei diversen Aktivitäten wie Shopping ausgeben." Ich musterte sie kurz, während sie sprach. Teurer Schmuck und eine ebenso teure Handtasche ließen sie etwas verwöhnt wirken, doch ihr Ton hingegen war ziemlich sanft.

"Das bedeutet also du schmeißt gerne dein Geld aus den Fenster?", fragte ich schmunzelnd, woraufhin sie einen schnippischen Ton von sich gab.

"Ich bitte dich, nein! Ich gehe arbeiten und wenn ich genug Geld übrig habe, dann gönne ich mir das ein oder andere Designer Stück, das heißt aber nicht, dass ich die gesamte Gucci-Kollektion im Kleiderschrank habe. Da habe ich schon schlimmeres von dir gehört." Ich verdrehte gespielt genervt die Augen.

"Wenn man genug Geld hat, dann fängt man an immer teurere Sachen zu kaufen um es auszugeben. Ich persönlich kann kaum etwas mit all der Kohle anfangen, die ich mit One Direction verdiene.", ich nahm einen kurzen Schluck aus meinem Glas, "Und so wie es aussieht kannst du mir gut damit helfen."

"Aber sicher doch, Harry Styles."

"Dann bin ich ja froh, Trisha Newman."

***

Nur einige Stunden und alkoholische Getränke später saßen wir beide in einen Taxi, umrundet von Paparazzi und schaulustigen. Sie lachte nur über die Blitze, die durch die getönten Scheiben des Wagens drangen.

"Wo wohnst du? Wo musst du hin?", fragte ich sie, nachdem ich dem Fahrer meine Adresse genannt hatte.
"Mein Apartment ist etwas außerhalb der Stadt, du würdest nur einen Umweg fahren.", meinte sie und ich überlegte etwas.
"Weißt du was? Übernachte einfach bei mir?" Trisha zog eine Augenbraue nach oben. "Ich meine, du könntest bei mir schlafen und morgen bringe ich dich zu dir. Was denkst du davon?" Mein angedrungener Verstand dachte nicht weiter darüber nach während ich ihr dieses Angebot gemacht hatte. Doch Trishas blaue Augen zeigten mir die Aufregung und sofort war ich ebenfalls nervös. So lange hatte ich mit keiner Frau mehr im Bett geschlafen.

"Übernachten bei einem Star? Wird das etwas besonderes? Hast du ein Magnet-Bett, oder bist du eher der ruhige Typ mit Holzmöbeln?" Ich schmunzelte.
"Ich bin der ruhige Typ."
"Den hab ich am liebsten." Sie kicherte wieder. Es vergingen nur wenige weitere Minuten bis das Taxi zum Halt vor meinem Haus kam. Ich reichte dem Fahrer Geld und öffnete danach die Wagentür. Meine Hand griff nach der von Trisha und ich führte sie zum Eingang. Es war dunkel im Flur, also drückte ich schnell den Lichtschalter.

"Sehr schlicht bis jetzt. Ich hätte mehr Luxus erwartet." Sofort ließ ich ihre Hand los um meine Schuhe auszuziehen.

"Ja, ja, ich weiß, du bist nicht die erste, die das anspricht. Aber da ich fast das ganze Jahr unterwegs bin brauche ich auch nicht viel zum Leben." Auch sie hatte sich auf die Treppenstufen neben mich gesetzt um sich aus ihren hohen Schuhen zu befreien.

"Kann ich mir gut vorstellen. Ich brauch auch nicht viel. Solange ich meinen Kleiderschrank und Geld mit mir habe bin ich zufrieden." Ich schenkte ihr ein nettes Lächeln. "Natürlich will ich aber irgendwann ein großes schickes Haus. Modern eingerichtet. Und meinen Traumjob nachgehen, modeln ist wirklich mein Leben."
"Das klingt aufregend!", meinte ich und erhob mich, woraufhin sie mir nach oben folgte. "Aber du weißt schon, dass man als Model viel reisen muss. Ich kenne ein paar, Cara zum Beispiel. Sie hat echt viel Stress." Ihre Augen wurden groß, doch sie nickte verständlich.

"Ich weiß, aber das Reisen macht mir gar nichts aus, wir haben was gemeinsam! Denn ich weiß wie viel du reist.", den letzten Satz flüsterte sie in mein Ohr, zu dem sie sich gefährlich nahe gelehnt hatte, während ich die Schlafzimmertür geöffnet hatte.

"Das ist schön zu hören."

***

Ich hing mein Handtuch über den Ständer und fuhr mir durch die nassen Haare. Das Spiegelbild zeigte einen Mann, den ich selten zu Gesicht bekam. Er hatte tiefe Augenringe von weiteren gestrigen Ereignissen, doch er bereute sie nicht.

Damals, Kinder, damals wusste ich noch nicht was noch alles auf mich zu kommen würde.

Ich verließ das Badezimmer und als ich ins Schlafzimmer trat war meine Begleitung bereits auf den Beinen. Sie war gerade dabei sich ihren rechten Ohrring wieder in das Ohrloch zu schieben und ich schmunzelte als ich mich daran erinnerte, wie sie mir gesagt hatte sie kann mit Ohrringen nicht schlafen und wir beide fast zwanzig Minuten damit verbracht hatten die silbernen Sterne heraus zu bekommen.

"Hey.", flüsterte ich und Trisha schaute nach oben. Sie streckte sich.

"Hey." Für ein paar Sekunden standen wir beide ahnungslos im Zimmer, nicht wissend wie weit wir nach gestern Nacht miteinander gehen konnten.

"Hast du gut geschlafen? Meine Matratze wird nicht oft von zwei Leuten benutzt."
"Es war schon okay, etwas ungewohnt aber okay." Sie schaute mich für einen Moment an, dann lief sie zu ihrer Tasche und hob sie vom Boden auf.

"Ich muss leider schon gehen, meine Schicht beginnt in drei Stunden und ich möchte mich noch etwas frisch machen und mich vorbereiten.", meinte sie und lief vorbei in den Flur. Ich folgte ihr die Treppen nach unten.

"Das ist kein Problem, ich rufe dir ein Taxi-"
"Das habe ich schon. Es müssten jeden Moment eigentlich da sein." Peinlich berührt kratzte ich mich am Hinterkopf.

"Wann hast du das nächste mal frei?", fragte ich Trisha während sie sich ihre Schuhe anzog.
"Uh das weiß ich gerade gar nicht.", antwortete sie, "Aber ich kann es dir schreiben." Ich nickte kurz und ein Hupen ertönte von draußen.

"Ich glaube dein Taxi ist da.", stellte ich fest und sie nickte.
"Nun dann, es war ein netter Abend gestern, ich bin froh auf deine Zeitungsanzeige gestoßen zu sein."
"Ja ich auch."

Kinder, ich gab Trisha Newman zum Abschied einen Kuss, wie ich es nur bei wenigen bereits getan hatte. Damals war alles noch so einfach.

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Auch wenn die 10 gewünschten Votes vom letzten Kapitel noch nicht drinnen sind, wollte ich updaten.

Was haltet ihr bis jetzt von Rebecca, Trisha, Harry? So viel Meinung zu den Charaktere habe ich noch nicht bekommen :P

Ich bleibe bei 10 Votes please.

Good Night

Paula

Popstar (19), sucht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt