The car drive

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"Wann kommst du wieder?", fragte Niall. Verschlafen rieb ich mir die Augen.

"Keine Ahnung, irgendwann nächste Woche, kommt drauf an, wie gut sich Rebecca mit ihrer Familie wieder versteht.", antwortete ich leicht genervt von meinen besten Freund. Niall wusste einfach nicht, dass  manche Leute nicht genauso früh aufstanden wie er. Genau in diesen Moment wurde die Tür zu meinem Schlafzimmer aufgerissen und meine Mutter lachte mich an.

"Kommst du frühstücken? Alle sind schon unten!", rief sie fröhlich und ging zu meinem Fenster, um die Vorhänge zur Seite zu ziehen. Plötzlich fühlte ich mich wieder wie damals, als ich noch hier in Holmes Chapel gewohnt hatte.

"Ist das deine Mutter?", hörte man Niall auf der anderen Seite lachen und ich stand widerwillig von meinen  Bett auf.

"Ja, weißt du wie spät es ist? Ich habe frei!", beschwerte  ich  mich  bei  ihm  und  beendete  das  Gespräch  kurz  danach. Auch wenn ich Niall liebte, ich hatte keine Lust auf ihn. Unten wartete bereits die restliche Familie. Dave und Gemma waren ebenfalls hier, damit sie Timmy abholen konnten.

"Guten morgen!", kam es von meinen Stiefvater, welcher am Ende des ausgezogenen Tisches saß und wie jeden morgen seine Zeitung laß. Ich setzte mich neben ihn und Timmy. Er und Rebecca waren bereits beim Essen.

"Ihr wollt sicherlich bald los,", stellte die Brünette fest und schaute dabei zu  Gem und ihren Freund, "Wenn Timmy fertig ist, dann könnt auch gleich wieder los."

"Gut, ihr zwei wollt ja bestimmt auch bald los." Dave schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Timmy zog an meinen T-Shirtärmel und ich beugte mich zu ihm runter.

"Daddy fährt mit mir in einen Freizeitpark!", flüsterte er mir zu. Die Art, wie er Daddy zu ihm sagte war komisch. Irgendwie wusste ich, dass der Junge immer noch etwas unsicher bei der Idee war endlich einen Vater zu haben. Ich schaute auf und bemerkte, dass Dave ein leichtes Lächeln aufsetzte und er wirkte glücklich über das Wort Daddy. Ich nahm es ihm nicht übel, immerhin hatte er fünf Jahre lang keine Gewissheit über sein Kind.

"Genau!", bestätigte Gemma Timmys Worte, "Wir haben noch eine lange Fahrt vor uns, also mach dich fertig, Kleiner!" Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen. Er sprang auf und verließ den Raum.

"Ich kann es nicht glauben, von heute auf morgen seid ihr zwei plötzlich ebenfalls Teil der Familie.", seufzte Mum und legte eine Hand auf Rebeccas Schulter, dann wendete sie sich Dave zu. "Wieso hast du uns nie gesagt, dass du einen Sohn hast?  Wusste es Gemma?" Leicht gereizt aß ich mein Brötchen, denn durch das unsanfte Erwachen war ich nicht besonders munter. Da wir während unserer Touren früh aufstehen musste, bin ich ein wenig zu einer Morgenperson geworden, doch an meinen freien Tagen hasste ich es geweckt zu werden.

"Als ich Gemma kennengelernt habe, hatte ich keine Ahnung von Timothy. Ich wusste zwar, dass Becca schwanger war, aber ich kannte mein Kind nicht."

"Es ist ziemlich kompliziert, Anne.", mischte sich die Erwähnte nun ein. Und somit beließen wir es bei der Sache.

***

"Deine Mutter ist nicht so schlimm, wie du sie gemacht hast.", meldete sich Rebecca neben mir und lehnte sich ans Fenster. Die letzten 10 Minuten der Fahrt war es still gewesen und ich habe nur darauf gewartet, dass sie einen Kommentar dazu abgeben würde.

"Meinst du das im Ernst oder sagst du das nur, weil es meine Mutter ist?" Sie gab einen ungewöhnlichen Ton von sich und ich lachte.

"Weißt du, sie ist nicht schlimm, sie hat nur viel zu reden und will viel wissen."

"Die meisten Frauen in einen Dorf sind so, Becca, selbst die in meiner Heimat.", stellte ich fest und sie nickte.

"Meine Mutter war auch immer so. Sie war diese perfekte Hausfrau, die oft mit ihren Freundinnen in Haarstudios gegangen ist und sich dort mit den Friseurinnen über Gott und die Welt unterhalten hat. Ich wette mit dir, sie hat bestimmt von Daves Familienbetreuerin gehört, dass ich mit ihm nach London gegangen bin und ein Kind mit ihm habe." Ich schaute zu ihr rüber und zog die Augenbrauen zusammen.

"Wie meinst du das? Wussten sie etwa nicht, dass du gegangen bist?", fragte ich etwas verwundert. Sie schüttelte den Kopf.

"Nop.", flüsterte sie, "Ich habe es ihnen nie gesagt." Meine fast schon schockierte Miene ließ sie weiter reden. "Verurteile mich nicht! Meine Eltern hätten mich rausgeschmissen, wenn ich ihnen gesagt hätte, dass ich mit Dave leben will. Besonders wenn sie gewusst hätten, dass ich und er ein Kind zusammen haben würden. Ich hab also meine Sachen genommen und bin ausgezogen."

"Wow, ich dachte immer deine Eltern wüssten es. Haben sie nie versucht dich zu suchen?", fragte ich verwirrt, doch sie schüttelte nur den Kopf.

***

Der Rest der Fahrt war ruhig, wir redeten nicht weiter über ihre Familie oder meine. An einer Tankstelle begegnete ich ein paar Fans und sie haben neugierig nach der Frau in meinem Auto gefragt, doch ich ging nicht wirklich darauf ein. Ich musste sowohl Rebecca als auch Timmy so gut wie möglich von meinen öffentlichen Leben fernhalten. Das Ortschild rauschte an uns vorbei und die Frau neben mir richtete sich auf.

"Wir sind gleich da.", stellte sie fest und ich nickte. Die Gegend war voll mit privaten großen Häusern. Ich wusste zwar, dass ihre Familie wohlhabend war, aber ich hatte nicht so was erwartet. "Davorne ist es." Sie zeigte auf ein Dreietagenhaus mit dunkelroter Fassade. Vor der großen Anbaugarage standen mehrere Autos und ich nickte leicht beeindruckt mit den Kopf, dann stoppten wir. Für ein paar Momente blieben wir ruhig und starrten aus den Fenster auf das Haus.

"Soll ich mit zur Tür kommen?", flüsterte ich leise, doch sie schüttelte den Kopf.

"Nein, ich brauch die ersten paar Momente allein, aber bitte bleib in meiner Nähe." Ich nickte. Sie atmete tief ein, gab mir dann ein Kopfzeichen und wir stiegen aus. Ich lehnte mich an meine Tür und schaute ihr zu, wie sie langsam auf die Tür zu ging. Die Steine des Weges knarzten vor sich hin und der Schnee, welcher sich in den letzten Stunden angesammelt hatte, hinterließ Fußspuren. Sie blieb lange vor der Tür stehen, bis sie klingelte. Sekunden vergingen und nichts passierte. Keiner von uns beiden bewegte sich. Dann ging die Tür auf und eine ältere Frau mit gefärbten blonden Haare erschien im Spalt.

"Ja?", begrüßte sie die Brünette und schaute sie verwundert an. Rebecca atmete schwer.

"Mum, ich bin es, Rebecca."

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Hey und sorry für das Montagsupdate, ich hab es gestern einfach total vergessen! :D

Dieses Kapitel ist langweilig, weil es eigentlich nichts großes beinhaltet, aber ich brauchte etwas zum füllen....

Nun gut, ist ja auch egal. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche! :)

Paula.

Popstar (19), sucht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt