The wedding

336 16 8
                                    

Kinder, ich war schon auf einigen Hochzeiten, aber diese war irgendwie besonders.

Rebecca zupfte nervös an ihrem weißen kurzen Kleid, während sie sich im Spiegel betrachtete. Es erinnerte mich an den Abend, an den sie genauso vor dem Spiegel in meinen Haus stand und sich für die Releaseparty fertig gemacht hatte. Ich saß hinter ihr auf ihren alten Bett und hatte nur kurz aufgeschaut, doch schnell wendete ich meinen Blick zurück auf mein Handy, um weiterhin durch Twitter zu scrollen. Das ganze Feedback zu unseren neuen Album und den bereits gegebenen Konzerten war wie immer unglaublich. Ich freute mich schon nächste Woche wieder auf die Bühne zu gehen.

"Denkst du das wird zu kalt?", fragte die Brünette vor mir und zog sich eine mintgrüne Strickjacke drüber. Ich musterte sie kurz, dann schaute ich aus dem Fenster. Über die Nacht hat es wieder etwas geschneit und auch für heute waren noch Niederschläge zu erwarten, also zuckte ich nur leicht mit den Schultern.

"Ich weiß nicht wirklich.", gestand ich, "Es wird sicherlich heute noch mal schneien."

"Was muss Daisy auch eine Winterhochzeit feiern?" Beccas Grummeln brachte mich zum Lachen und ich ließ mich leicht zurück auf das Bett fallen. Mit einen kurzen Blick auf meine Ohr richtete ich mich wieder auf.

"Wir sollten langsam nach unten. Eric meinte gestern, dass sich alle eine halbe Stunde vor der Abfahrt treffen sollten." Ein leichtes Seufzen enkam ihr, doch sie nickte und bewegte sich zur Tür. Ich folgte ihr. Unten standen bereits Rebeccas Eltern und Annabella mit Elli, Daisys Kind. Sie schauten auf, als wir die Treppen hinunter stiegen. Elizabeth wischte sich über die Augen. Es war nicht das erste mal, dass sie heute weinte.

"Ich bin so stolz!", entkam es ihr und sie nahm ihre jüngste Tochter in den Arm. "Meine drei Kinder, ich hab euch so lieb!" Sie lösten sich wieder, als sich Gabriel räusperte. Er legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau und drehte sie leicht zu sich.

"Wir sollten jetzt los, es wird langsam Zeit."

***

Kinder, das Leben zerreißt Menschen, lässt sie trauern und weinen. Aber auf der anderen Seite fügt es auch. Jeder Mensch ist ein Puzzleteil, welches in das große Puzzle 'Gesellschaft' passt. Die Teile um dich herum passen nicht immer und man sollte nicht drücken und versuchen zwei zusammen zubekommen, die nie passen würden. Doch wenn sie passen, dann folgten so unglaubliche Momente wie diese Hochzeit. Daisy Smith und Eric Chaces passten perfekt zusammen. Die Zeremonie war gefüllt mit Tränen und Taschentüchern. Zu diesen Zeitpunkt hatte ich noch nie so ein glückliches Paar gesehen.

Da die Anwesenheit der jüngsten Smith Schwester nicht geplant war, mussten wir uns mit den hintersten Plätzen in der kleinen Kirche zufrieden geben. Aber dies zerstörte die Stimmung auf keinen Fall, denn alle im Raum spürten wie magisch dieser Moment war. Nach der emotionalen Stunde hatten sich alle in einen Lokal neben der Kirche versammelt. Draußen schneite es leise vor sich hin und die kalten Temperaturen brachten die Hälfte der Gäste zum Zittern. Becca war schnell in der Menge verschwunden, viele ihrer Verwandten hatten ein Gespräch mit ihr angefangen. Alle schien überrascht über die Anwesenheit der Brünette zu sein. Eine Hand legte sich auf meine Schulter.

"Hey, ich hab den Besitzer gebeten noch ein paar Stühle an unseren Tisch zu stellen, damit du und Rebecca euch mit zur Familie setzten könnt.", lächelte Eric und deutete auf den längsten der vielen Tische.

"Wow, danke!", gab ich zurück, "Ach und herlichen Glückwunsch zur Hochzeit, die Stimmung in der Kirche war echt unglaublich."

"Vielen Dank." Er sagte es simpel und nickte freundlich. Die Stimme seiner Frau ertönte und er drehte sich von mir weg. "Ich muss dann wohl wieder, macht es euch bequem und habt eine schöne Zeit!" Ich nickte. Dann bewegte ich mich durch die Menge zu Rebecca. Sie hatte endlich die Menge ihrer Verwandten abgeschüttelt und saß nun auf einer kleinen Bank im Eingangsbereich und schaute auf ihr Handy.  Sie schaute kurz zu mir auf, als ich mich neben sie setzte.

"Timmy liebt Achterbahnen.", lachte sie und zeigte mir ein Bild, welches Dave ihr gesendet hatte. Gemma stand neben den großen, jungen Mann, welcher seinen Sohn auf den Schultern hatte. Dieser lachte und zeigte auf eine Achterbahn hinter den dreien. "Er sieht so glücklich aus, ich wünschte Timmy hätte mehr solche Momente schon früher gehabt." Ich legte aufmunternd meine Hand auf ihren Rücken.

"Hey, das ist die Hochzeit deiner Schwester.", flüsterte ich leise, "Du solltest nicht hier sitzen und Trübsal blasen. Lass uns reingehen und endlich was essen!" Sie kicherte und ich musste schmunzeln.

"Oh Harry, auch wenn ich Daisy und alle Leute dort drinne liebe, nach den letzten fünf Minutengespräch mit Tante Aubrey habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr auf diesen Tag.", lachte sie und ich richtete mich auf, ihr meine Hand reichend.

"Wenn du jetzt mitkommst, dann werde ich vor allen Anwesenden heute Abend mit dir tanzen. Und du weißt wie sehr ich es hasse zu tanzen.", bot ich an und Rebecca zog eine Augenbraue hoch.

"Deal, Styles!" Damit nahm sie meine Hand und ich half ihr aufzustehen.

Kinder, das Grinsen auf dem Gesicht dieser Frau war schelmisch, denn sie wusste genau, auf was ich mich eingelassen hatte. Und ich würde es bereuen.

***

"Und das war das fünfte Mal.", flüsterte Rebecca und biss sich auf die Unterlippe, während sie ihren Blick durch die restlichen Leute schweifen ließ.

"Und ich werde mich auch dieses Mal entschuldigen.", gab ich zu, "Du weißt, dass ich nicht tanzen kann."

"Wohl wahr." Es war mittlerweile später Abend. Die Hochzeitsgesellschaft war zwischen den Tischen und der Tanzfläche verteilt, das glückliche Brautpaar schauckelte in der Mitte leicht hin und her und flüsterten sich immer wieder leise Dinge ins Ohr. Und ich kam auch nicht um einen Tanz herum. Becca und ich wirkten ziemlich ungeschickt.

"Gott, Harry!", fluchte sie, als ich ihr, nun schon zum sechsten Mal diesen Abend, auf die Füße getreten war.

"'Tschuldigung." Sie kicherte leicht.

"Wenn wir zurück in London sind und du nicht mehr tourst, dann gehen wir zu einen Tanzkurz, so kann das nicht weiter gehen!", beschloss sie lachend und ich zuckte mit den Schultern.

"Klingt nach einen Plan, Liebes." Ich lächelte leicht zu ihr runter, als mich ihre großen blauen Augen anguckten.

Kinder, diese Hochzeit war magisch. Dort wo sich zwei Liebende ihren Ehespruch gegeben haben, würde immer Magie sein. Und manchmal, Kinder, bewegt diese Magie die Menschen im Umfeld der Glücklichen und schafft mit ihrer Fähigkeit unglaubliche neue Dinge. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Magie von Daisy und Eric Chaces stark war, denn sie war viel mehr als nur das. Jeder im Raum verspürte sie. Und noch mehr würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass sie genau diesen Moment zwischen mir und dieser Frau nicht atemberaubend gemacht hatte.

__________________

Okay, ich bin selber etwas überrascht, aber das hier sieht aud wie das vorletzte Kapitel. Wow. Ich bin irgendwie geflasht, dass es schon so weit ist!

Das Kapitel ist wahrscheinlich schrecklich und ich hab es wahrscheinlich nicht so rüber gebracht, wie ich es mir gedacht hatte, aber egal. #sorry.

Ich hoffe der Epilog kommt dann nächste Woche.

(Ich bin immer noch überrascht, wie schnell das hier ging.)

Paula.

Popstar (19), sucht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt