The surprise

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Kinder, Überraschungen treffen einen immer... nun ja... überraschend. Sei es das Stolpern über eine Treppenstufe oder ein Heiratsantrag. Sie können fröhlich und traurig sein. Auch ich bekam eine Überraschung, nur war ich mir nicht sicher, ob sie gut oder schlecht war.

"Das kann ich nicht annehmen.", meinte Rebecca und schob mir die weiße Schachtel mit dem Apple-Logo über den Tisch zu.
"Wieso nicht?", fragte ich und schaute zu ihr rüber, "Du kannst mehr mit dem Ding machen als mit deinen jetztigen."
"Harry, ich kann keinen 25 Pfund teuren Handyvertrag finanzieren. Ich habe schon so Schwierigkeiten mit dem Geld." Sie stand auf und fuhr sich mit ihren Händen mehrfach durch die dunklen Haare. Ich blieb weiterhin mit verschränkten Armen an meinen Wohnzimmertisch sitzen. Im Gegensatz zu Trisha, die meine Geschenke gerne annahm, zögerte Rebecca immer etwas wenn ich ihr Spielsachen für Timmy mitbrachte.

"Keine Sorge, der Vertrag läuft über mich.", sie wollte gerade noch etwas sagen, jedoch hob ich schnell meine Hand, "Jetzt sag bloß nichts! Mit deinem Nokia kannst du gerade mal SMS schreiben und telefonieren! Mit dem iPhone hättest du dann zusätzlich auch noch Internet und könntest dir das Geld für die Zeitung sparen, da du auch zum Beispiel auf Twitter die Nachrichten lesen kannst." Sie legte ihre Hände auf ihr Gesicht und blieb stehen. Sie würde nachgeben, denn diese Geste tat sie immer, wenn sie kurz vorm Nachgeben war.

"Na gut, na gut! Aber wenn ich nicht mit dem Ding zurecht komme, dann nutze ich es auch nicht." Rebecca setzte sich zurück an den Tisch und zog die Apple-Verpackung zurück zu sich. Ich half ihr alles einzurichten und am Ende merkte man wie aufgeregt sie war, als sie sich einen Twitteraccount machte. Timmy saß im Nebenraum vor meinen großen Fernseher. Als der kleine das Gerät zum erste Mal gesehen hatte waren seine Augen groß und von diesen Moment an konnte man ihn kaum noch davon trennen.

"Timmy, schau mal her!", rief Rebecca und öffnete das Kamera-Symbol. Kaum hatte sich der Junge zu seiner Mutter gedreht, machte sie auch schon ein Foto von ihm. Er verzog das Gesicht und versteckte sich hinter der Sofalehne.
"Mummy hör auf!", rief er protestierenden, doch Rebecca dachte nicht im Geringsten daran aufzuhören. Sie lief schnell um das Möbelstück und stellte sich vor den Fernseher, woraufhin Timothy keine gute Fluchtmöglichkeit mehr hatte.

"Lass mich in Ruhe!", meckerte er weiterhin, "Ich will das gucken!"
"Timmy, mein Schatz, du kannst froh sein, dass deine liebevolle Mutter den liebevollen Harry kennengelernt hat und er dich fehrnsehen lässt, also bitte lass deine Mutter auch Bilder von dir machen." Sie hatte sich nun vor ihn gekniet. Ich schmunzelte etwas bei dem Anblick.

"Nein." Und ich lachte über den verzweifelten Seufzter Rebeccas. Im selben Moment vibrierte mein eigenes Handy und ich zog es schnell aus meiner Hosentasche. Meine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen als ich Trishas Namen laß. Eigentlich war sie gerade auf Arbeit und sie hatte dort ihr Handy nur selten bei sich, so hatte sie es mir zumindest erzählt.

Trisha
Ich muss dir etwas dringendes sagen. Kann ihr zu dir kommen?

Ich antwortete sofort mit 'ja' und wendete mich Rebecca zu.

"Erinnerst du dich an Trisha Newman? Ich habe dir mal von ihr erzählt?", fragte ich sie, woraufhin sie aufstand und mich komisch anschaute.
"Ja, tue ich. Warum fragst du?"
"Nun ja, sie kommt gleich vorbei. Ich überlasse es dir, ob du und Timmy hier bleibt oder lieber gehen wollt." Sie überlegte kurz, schaute zu Timmy.

"Wir gehen, ich will euch nicht stören." Und kaum hatte sie das gesagt wendete sie sich auch schon zu Timmy und sagte ihm er solle sich fertig machen. Der Junge nörgelte erst etwas, doch dann stand er langsam auf.

"Es tut mir leid, ich wollte euch zwei nicht weg scheuchen, ich weiß ja selber nicht was sie will-"
"Das macht nichts, das macht nichts." Noch im selben Moment standen sie auch schon neben der Tür. Und als ich diese ihr aufhielt wollte das Schicksal, dass Trisha genau in diesen Moment durch mein Tor mit dem Zweitschlüssel kam. Sie lief durch den Hof und als sie zu mir aufsah erblickte sie Rebecca neben mir. Ich konnte förmlich die Intensität der Situation spüren.

"Hey.", begrüßte ich die Neue und lief zu ihr rüber um sie kurz zu küssen.

Kinder, ich hatte nicht viele Freundinnen, aber wenn es dort eine Person gab, dann verliebte ich mich schnell und ohne groß darüber nach zu denken. Und ja, zu diesen Zeitpunkt war ich in dieser Situation.

Ich drehte mich zurück zu Rebecca, die immer noch im Türrahmen stand und meine Nachbarin abschätzend musterte.

"Rebecca, das ist Trisha Newman. Ich habe dir gerade noch von ihr erzählt.", machte ich den ersten Schritt und stellte die beiden vor, "Trish, das ist Rebecca Smiths und ihr Sohn Timmy, von denen habe ich dir auch schon mal erzählt." Trisha setzte ein Lächeln auf.

"Ja, ich erinnere mich." Für einen weiteren Moment standen wir dort und schauten uns an, dann drehte sich Rebecca um und nahm Timmy an ihre Hand.

"Wir gehen dann mal.", meinte sie und ohne ein weiteres Wort verschwand sie aus der selben Tür, aus der gerade noch Trisha kam. Wir beide gingen hinein und ich nahm ihr die Jacke ab damit sie ihre Schuhe ausziehen konnte. Mittlerweile merkte man, dass der Sommer zum Ende kam und der Herbst bereits anstand.

"Wie geht es dir?" Ich wollte nicht den Grund ansprechen, warum sie hergekommen war. Ihre Augen waren leicht unterlaufen, sie hatte es versucht zu überschminken, doch man erkannte noch, dass sie geweint hatte.

"Nicht so gut. Am besten du setzt dich, ich muss dir etwas nicht so gutes erzählen." Ich wollte gerade etwas antworten, als sie weiter sprach, "Nun ja, vielleicht ist es auch eine gute Nachricht. Kommt ganz darauf an wie du es siehst." Sie schenkte mir ein leichtes Lächeln, strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht.

"Was ist es?", fragte ich nervös. Meine Hände wurden schwitzig. Sie hatte bis jetzt noch nie so ernst mit mir geredet und es machte mich etwas aufgeregt.

"Ähm, nun ja... ich lasse regelmäßig Bluttests bei meinen Arzt machen. Ich war vor drei Tagen dort und meine Ergebnisse sind da mit einer... Überraschung?"

Kinder, erinnert ihr euch noch daran, wie ich meinte eine Überraschung ist wie Stolpern über eine Treppenstufe? Der Schock sitzt zuerst sehr tief, bevor man realisiert was gerade passiert war?

"Was ist es?", fragte ich.
"Wir bekommen ein Kind?"

Und in diesen Moment Kinder, in diesen Moment wusste ich, ich hatte es ruiniert.

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Hello Leute 👋👋👋

Ihr habt 11 Votes zusammen bekommen, also hier is ya Kapitel.
Als nächstes gehen wir mal auf 15 höher?

Was haltet ihr von der Wendung? ;D

Good night and all the love :)
Paula.

Popstar (19), sucht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt