.Sleep is Bae.

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Sie warteten nicht lange und laufen voraus. Langsam laufe ich schneller und ihnen hinterher, wobei mein Körper wie so oft an seine Grenzen geht.
Das Gute daran, dass die beiden immer vor mir laufen ist, dass sie es nicht sehen, wenn ich kurz mal anhalte. Was heute wirklich oft bei mir vorkommt. Doch nie machte ich lange Pause, da ich wohl sonst im Stehen einschlafen würde.
Gerade sind sie hinter einer Ecke verschwunden, während ich erneut eine kurze Pause einlege.
Damit ich sie jedoch nicht vollständig verliere, raffe ich mich schnell wieder auf und sprinte ihnen hinterher. Ich biege um die Ecke und erwarte in Entfernung die beiden Jungs laufen zu sehen, doch das Gegenteil ist der Fall.
Julian steht mit verschränkten Armen vor mir und schaut mich prüfend an. Von Tim keine Spur.

Erschrocken bleibe ich stehen.

"Pausen kannst du auch hinterher machen.", sagt er mit einem Lächeln auf dem Gesicht, dreht sich um und läuft einfach weiter. Mist, war wohl doch nicht so unauffällig, wie ich dachte.
Um ihm zu beweisen, dass ich noch motiviert für ihr Training bin, sprinte ich ihm schnell hinterher, sodass ich ihn überhole.

"Wer braucht jetzt ‚ne Pause?", sage ich ebenfalls lächelnd, was er jedoch nicht sehen kann.

"Na, warte." Kann ich noch von ihm hören, bevor er von hinten auf mich zu gerannt kommt. Das er gerade nur gejoggt war, habe ich nicht bedacht. Schnell versuche auch ich mein Tempo zu erhöhen und ihm davon zu rennen. Mein Herz und meine Lunge arbeiten auf Hochtouren und unter normalen Umständen würde ich eigentlich aufhören zu rennen. Doch dies war kein normaler Umstand, ich verteidige hier gerade meine Ehre!

Gemeinsam, mal er oder ich vorausrennend, durchqueren wir den Pfad, der sich durch den Dschungel zieht. Gerade als ich wieder einen weiten Vorsprung aufweisen kann, verlassen wir den Waldboden und kommen am Strand an, wo ich prompt gestoppt werde, da ich in Tim hinein laufe. Er muss vorgelaufen sein und wartet vermutlich auf uns.
"Ups", sage ich hechelnd, während Tim mich belustigt und verwirrt anschaut.
Ich blicke zu Julian, der hinter mir ebenfalls aus dem Wald gerannt kommt und strahle ihn siegessicher an. "Gewonnen!" Ich strecke ihm die Zunge raus und sehe, wie er ebenfalls anfängt zu lächeln.

"Ach das war ein Wettbewerb?" Während er bereits gerade da steht und nur leicht hechelt, stütze ich mich noch auf meinen Oberschekeln ab und ringe nach Luft.

"Klar, was denn sonst." Doch auch ich stelle mich gerade hin, um nicht zu zeigen, wie sehr ich am Ende bin.

"Mensch, da wurdest du ja ganz schön fertig gemacht, Julian.", fügt Tim belustigt hinzu, wobei er immer noch hinter mir steht, von meinem Aufprall eben.

Etwas zu nah als sonst, also gehe ich einen kleinen Schritt zur Seite.

Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen und ich sehe sie leicht über dem Meer hängen, wie sie uns ins Gesicht scheint. Noch sind die Temperaturen einigermaßen auszuhalten, nichts gegen die Mittagstemperaturen, die hier bald herrschen werden. Schweißtropfen und ein Hochrotes Gesicht besitze ich wahrscheinlich dennoch schon.

"Verdammt!" Längt mich der ärgerliche Ausruf von Julian vom Meer ab und ich blicke wieder zu ihm. Abwesend schaut er in die Ferne.

"Was ist?", frage ich.

Völlig geschockt, als hätte er gerade ein Geist gesehen, lenkt er seinen Blick wieder auf uns. "Ich habe total das Frühstück vergessen!", erwidert er verzweifelt und bringt damit mich und Tim zum Lachen. "Das ist nicht witzig! Ich muss sofort zurück." Er dreht sich um und rennt einfach los ohne noch eine Sekunde zu zögern.

Dafür dass wir gerade um die Wette gerannt sind läuft er ziemlich schnell. Überrascht starre ich ihm hinterher und ein Licht scheint bei mir aufzugehen: Ich glaub's nicht, ich kann keinen Schritt mehr gehen und er sprintet schon wieder zurück? Dieser Kleine Fuchs, er hat mich gewinnen lassen!

Eine Traumwelt wird zur WirklichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt