Mission accomplished?

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Dunkelheit umgibt uns, denn die Fackeln wurden mittlerweile gelöscht.
Zusammen stehen wir am oberen Ende der Treppe und lauschen nach ungewöhnlichen Geräuschen. Nachdem wir einige Minuten so still verharren, wobei man nur das rhythmische Atmen von uns hören kann, entspannen wir uns etwas. Hinter der hölzernen Tür, die am oberen Ende der Treppe erschienen ist, scheint sich kein Loganer zu verstecken. So leise, wie es dahinter scheint.

"Wir wollen kein Aufsehen erregen, verstanden? Nur rein und wieder raus.", flüstert Lars einige Anweisungen zu uns.

"Wo genau sollen wir anfangen zu suchen? Die Burg ist riesig.", will Anu wissen und äußert damit eine Frage, die auch mich insgeheim beschäftigt hat.

"Ich glaube, ich weiß, wo sie sie hinbringen würden. In einem Turm hätte sie die geringsten Chancen zu fliehen.", meldet sich Kylie leise zu Wort, anscheinend hat sie es aufgegeben etwas an der Tür zu hören.

"Wir sollten uns aufteilen, damit wir sie schneller finden.", flüstert Matt, der noch vor mir stehen müsste. Genau bestimmen kann ich es aber nicht, auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge, in diesem Schwarz Kontraste erkennen zu können.

"Auf gar keinen Fall, getrennt sind wir geschwächter.", antwortet sofort Tim neben mir und ich muss ihm inoffiziell Recht geben. "Lieber wir bleiben zusammen, sodass niemand verloren geht."

"Er hat vermutlich recht.", äußert Lars seine Zustimmung.

"Ich werde euch den schnellsten Weg dorthin zeigen, den ich kenne.", kommt von ganz vorne Kylies Stimme und ich höre leise die Tür knarren. Sie muss sich ihr wieder genähert haben. Entschlossen blicke ich ins Leere und warte darauf endlich wieder Farben entdecken zu können.
Wie ich eben schon sagte, wir haben eine Mission.

"Okay, dann los." Das Knarren des Holzes wird lauter und man hört die Scharniere leicht quietschen beim Bewegen der Tür, dennoch bleibt es dunkel. Verwirrt blicke ich mich um, doch egal wo ich hingucke, ich erkenne keine Gesichter sondern nur die Schatten meiner Freunde.

Nun folgt ein erneutes Knarren, was langsamer zustande kommt, als würde man einen schwereren Gegenstand zur Seite schieben. Sofort erkenne ich einen kleinen Lichtspalt, der sich hinter der Tür abzeichnet. Ich bin geblendet von dieser Helligkeit und halte schützend meine Hand vors Gesicht.

Ich erkenne, wie Kylie und Lars den Gegenstand mühsam zur Seite schieben, sodass wir hindurch passen können. Ich will schon los laufen, da hält mich Tim zurück und läuft als erstes durch den Spalt. Sein Schwert hat er bereits gezogen und ich beobachte ihn neugierig zwischen den Spalt.
Er schaut sich wachsam um und hält schützend sein Schwert vor sich, vorbereitet in jeder Sekunde auf einen Angriff zu reagieren. Er verschwindet aus dem Blickwinkel der Nische und ich merke, wie sich doch etwas Nervosität anbahnt.
Auch die anderen warten, wie ich auf Tim, dass er wieder zurück kommt und uns ein Signal gibt.

Ziemlich lange ist er nun schon verschwunden und ich will ihn gerade hinter her, da taucht er urplötzlich wieder auf und winkt uns hinein. Erleichtert quetsche ich mich hindurch und schaue mich in den Raum um, in dem wir nun gelandet sind. Niemand ist zu sehen.

Das Tageslicht umhüllt uns wieder und ich erkenne einen altmodischen, kleinen Sessel rechts von uns vor einem großen Fenster stehen. Hinter uns an der Wand befinden sich haufenweise Bücher in Regalen und ich kann nun auch den schweren Gegenstand, der hinter der Tür verborgen war, als ein Bücherregal identifizieren.

Alle sind jetzt in dem kleinen Raum versammelt, sodass Tim und Lars dabei sind, das Regal wieder an seine alte Position zurück zu schieben. Auch ich zücke nun das Schwert aus meinem Gürtel, wie alle anderen es schon getan haben und halte es fest in meiner Hand.
Ich brauche etwas zum festhalten, sonst weiß ich nicht was ich mit meinen Händen tun soll.

Eine Traumwelt wird zur WirklichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt