Eine Traumwelt wird zur Wirklichkeit

.Love.

Auch wenn Sirai nichts davon ahnt, ich werde nicht mit einem Becher Wasser zurückkommen.

Ich betrete das Widow und entdecke Lars, Melody und Gizette, die gemeinsam irgendein Spiel mit ein Stück Papier spielen. Sie schnipsen es sich gegenseitig durch die Finger und haben dabei anscheinend sehr viel Spaß.
Am anderen Ende des Tisches sitzen Anu und Julian beieinander, sie reden. Verdutzt blicke ich zu ihnen, hauptsächlich redet Anu.
Ich hoffe für sie, dass sie nicht wieder irgendeinen Blödsinn zu ihm sagt.

"Da stimmt hundert pro etwas nicht, vertrau mir." Kaum bin ich nah genug, erblickt Anu mich und sie hört auf zu reden.

"Hey Leute, störe ich?" Auch Julian dreht sich nun zu mir um und lächelt freundlich.

"Was willst du?", kommt es schroff von Anu und ich schaue wieder zu ihr.

"Ich bin eigentlich nur auf der Suche nach Matt.", fahre ich ruhig fort.

Sie zeigt mit ihrer Hand durch den Raum. "Wie du siehst, ist er nicht hier.", zickt sie weiter.

"Wisst ihr, wo er ist?" Einfach höflich bleiben.

"Vermutlich in seiner Hütte, die ist zwei Hütten von hier entfernt.", mischt sich Julian ein.

"Okay, danke." Ich lächle ihn an, drehe mich schnell um und flüchte aus dem Widow. Etwas bin ich beunruhigt, vielleicht hat Anu von mir gesprochen. Ahnt sie auch etwas? Ich hoffe nicht, es ist schon schwer gewesen Tim von meine kleine Notlüge abzulenken.

Da auf der einen Seite meine Hütte liegt, schätze ich mal, dass Matts Hütte in der anderen Richtung liegt. Also gehe ich nach rechts und klopfe hastig an der, von Julian beschriebenen, Tür. Sie wird geöffnet und ich schlüpfe schnell ins Innere, bevor ich überhaupt erkenne wessen Hütte das nun ist. Immer noch gießt es wie aus Eimern.
"Puh, ich hab das Gefühl, der ganze Tag ist einer Dauerdusche." Lachend drehe ich mich zu Matt um, der verwirrend an der Tür steht.

"Ich denke, du bist bei Sirai?" Langsam schließt er die Tür und betrachtet mich.

"Jetzt bin ich hier." Okay, mal sehen, ob der Plan klappt.

"Und warum?" Zweifelnd verzieht er seine Augenbrauen.

"Geh zu ihr!", sage ich selbstbewusst und ignoriere seine Frage.

"Was, wieso?"

"Ich hatte euch doch vorhin gestört oder? Also geh und fahrt fort, womit ihr angefangen hattet." Wie aus allen Wolken fallend, blickt er mich an.

"Aber-?" Unsicher blickt er zu mir und auf etwas hinter mir.

"Nichts aber, jetzt beweg deinen Arsch und geh!"

"O..okay!" Auf einmal strahlt er und verlässt blitzschnell die Hütte. Erleichtert seufze ich.
Das wäre geschafft, hoffentlich bekommt Sirai keine kalten Füße und tut das, was ihr Herz sagt.

Gott, ich klinge schon viel zu kitschig. Klingt wie nach einem Spruch, den man auf einer Dating-Webseite finden würde.

"Wow, du hast das geschafft, was ich schon seit Tagen versuche!", erschrocken drehe ich mich um. Tim liegt entspannt auf einem Bett und wirft einen kleinen Ball in die Luft, um ihn dann wieder aufzufangen. Beim Betrachten, rutscht mir sofort mein Herz bis in die Schuhsohlen und ich schlucke schwer. Das Schicksal muss mich wirklich lieben.

"Ach echt?", antworte ich zögernd.

"Er hat nicht ein einziges Mal auf mich gehört, wenn ich sagte, er soll endlich den ersten Schritt machen. Jetzt kommst du und er springt sofort auf, um zu ihr zu rennen." Er spielt weiter mit dem Ball und blickt mich darauf plötzlich lächelnd an. "Du hast irgendwas an dir, Lope." Die Röte steigt mir ins Gesicht.
Doch unser Disput von heute Nachmittag schwebt mir immer noch durch den Kopf.