4. Unmögliche Aufgabe

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Nico war seit gestern wieder weg.
Er wurde mitten in der Nacht von Fredy, seinem Fahrer abgeholt und zum Flughafen gefahren.

Nun saß ich mal wieder alleine im Bett und überlegte, was ich in den nächsten 24 Stunden so mit mir anfangen konnte.
Stumm ging ich in meinem Kopf die wenigen Möglichkeiten durch, die mir blieben. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen.

Ich könnte Grace fragen, ob sie Zeit hat, -aber ich wusste dass sie beim Arzt war.
Al war bei irgendwelchen Verwandten, weil ihr Opa oder so Geburtstag hatte, -damit fiel sie auch aus.
Meine Schwester schlief wahrscheinlich noch, weil sie momentan eigentlich nichts anderes tat, -noch eine Möglichkeit weniger.
Lilly war momentan auf dem Campus um endlich ihr Studium zu beenden, -sie konnte ich gleich vergessen!

Gerade als ich mein Hirn nach weiteren Möglichkeiten für den angebrochenen Tag durchforstete, klingelte mein Handy.

Stöhnend rollte ich mich zu meinem Nachtisch und Griff nach dem viel zu laut klingenden Ding.
"Ja?"
"Hey Li, was machst du so", hörte ich Ians Stimme durch den Hörer.
"Nichts...", sagte ich lächelnd und setzte mich auf.

"Das ist super!", fuhr Ian fort, "ich brauche sich für etwas sehr, sehr wichtiges."
"Okay, ich bin ganz Ohr.", meinte ich erwartungsvoll.
"Alsooooo, meine Schwester hat übermorgen Geburtstag, ich habe noch kein Geschenk, wir gehen heute zusammen in die Stadt, du hilft mir ein Geschenk aus zu suchen!"

"Wieso klang das mehr nach einer Ansage als nach einer Frage?" Lachte ich.
"Oh Süße glaub mir, das war kein Angebot!"
"Okay, jetzt bekomme ich irgendwie Angst."

Ich hörte Ian am anderen Ende der Leitung lachen.
"Also, kommst du mit und hilfst mir bei dieser unmöglichen Aufgabe?"
"Ich denke nein sagen kann ich nicht, oder?" Fragte ich belustigt und stand auf um mich auf den Weg nach unten in die Küche zu machen.

"Da hast du allerdings recht, also ich hole dich in eineinhalb Stunden mit dem Auto ab."
Ich klemmte mit den Hörer zwischen Schulter und Ohr und machte nachdenklich den Kühlschrank auf.
"Okay, in eineinhalb Stunden, ich denke, dass sollte ich schaffen..."
"Na dann bis später und Lia, du bist meine Retterin!"
Bei Ians erleichterten Worten musste ich Grinsen.
"Alles klar, bis später."

Noch während ich mein Rührei aß, überlegte ich was ich anziehen sollte. Es war Anfang Januar, also noch ziemlich kalt hier in London.
"Ich habe Probleme...", dachte ich unwillkürlich als ich meinen Teller in die Spülmaschine räumte und ins Bad ging um schnell zu duschen.

Später als ich vor meinem Kleiderschrank stand, dachte ich mir nur: "Wusste ich es doch, nichts zum anziehen!"
Letztendlich entschied ich mich für eine schwarze Jeanshose, einen weißen Pulli und eine dunkelgrüne Bomberjacke.
Meine Haare fielen offen über meine Schultern.

Mein Handy surrte neben mir auf dem Waschbecken und ich schätze gespannt auf das Display.
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Stehe vor deiner Auffahrt.
Achtung hier sind ziemlich viele Paparazzis...
Bis gleich
Ian
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Ich lächelte kurz und tippte ein einfaches 'Ok ' als Antwort ein.
Schnell schnappte ich mir meine Handtasche samt Handy ,Geld und so weiter und schloss die Tür von außen ab.

Sofort hörte ich aufgeregte rufe von Fotografen und das klicken der Fotoapparate am Eingangstor.
Ohne auf die Fragen zu achten, die mir um die Ohren gerufen wurden, lief ich zu Ians schwarzen wagen und knallte sie Autotür neben mir zu, sobald ich mich auf den Beifahrersitz fallen lassen hatte.

"Wie hältst du dass nur aus?", murmelte Ian und sah konzentriert durch den Rückspiegel, bevor er losfuhr.
"Man gewöhnt sich dran... irgendwie"
"Ich würde mich glaube ich niemals daran gewöhnen..."

The Spotlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt