11 . Skyla (Special)

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**Skyla PoV**

Ich war gerade durch die morgendliche Routine durch, in der mein Arzt einmal jede einzelne von diesen verdammten piependen und blinkenden Geräten checkte und schaute ob es mir gut ging, um dann mit einem eher desinteressierten: "Schönen Tag noch." Wieder zu verschwinden.

Seufzte schaute ich auf die Uhr. Kurz nach elf.
Ich sah mich genervt in meinem mehr als langweiligen Zimmer um und überlegte was ich machen könnte.

Die Zeitschriften auf meinem Nachtisch hatte ich schon ungefähr sieben mal gelesen, im TV lief momentan nur der letzte Schrott.
Auf mein Handy hatte ich auch keine Lust, weil das letztendlich dazu führen würden, dass ich mit irgendwelchen Menschen Kontakt auf nahm, was meistens zu Besuchen führte und darauf hatte ich keine Lust.

Was mich am meisten reizte war aufzustehen, aber das konnte ich so gut wie vergessen.
Es könnten zwei Sachen passieren.
Entweder und eindeutig die bessere Möglichkeit war, dass ich einfach aufstand wie in diesen Drama Filmen mit meiner Infusionsstange durch die Gänge lief und mich mit jemanden unterhalten konnte.

Dann würde ich immerhin nicht vereinsamen.

Die andere, definitiv schlechtere Möglich war, dass ich es entweder nicht mahl schaffen würde aus meinem Bett zu kommen oder ich nach ungefähr zwölf Schritten die ich zur Tür laufen musste schon so erschöpft sein würde, dass ich im laufen einschalten würde.

Ich beschloss kein Risiko ein zu gehen und einfach im Bett zu bleiben.

Letztendlich schaltete ich doch den Fernseher an und sah irgendeine Dokumentation über das Meer.

Immer wieder huschten meine Augen zur digital Uhr neben meinem Bett.
Quälend langsam flimmerte die Zahlen über den kleinen Bildschirm.
Um 13.00 Uhr, wollte Marc vorbei kommen und meine Eltern hatten sich im Laufe des Tagen auch angekündigt.

Ich wusste es zu schätzen, wie oft sie versuchten bei mir zu sein. Leider hatten sie noch ein Leben außerhalb des Krankenhauses und konnten deswegen nicht besonders lange bleiben.

Wenn man so lange nicht wirklich etwas zu tun hatte, konnte man viel nachdenken und das hatte ich auch getan.

Es war deprimierend, im Prinzip sah man irgendwie sein ganzes Leben an sich vorbei ziehen und konnte nichts anders tun, als... naja mitgezogen werden.

Natürlich stellte ich mir Fragen wie:
Wieso ich?
Warum mach ich das alles mit?

Doch nach vielen Stunden, des einfach nur am die weiße Decke starrens, hatte ich zumindest auf die letzte Frage eine Antwort gefunden:

Weil ich keine Wahl hatte.
Ich könnte aufgeben und einfach sagen: Scheiß drauf!
Aber das wollte ich nicht.
Ich wusste nicht wem ich etwas beweisen wollte. Mir selbst, meiner Familie, den Ärzten, die mich immer so mitleidig ansahen?

Ich wusste, wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, der hat schon verloren. Was soviel bedeutete wie: Wenn ich aufgab, war ich so gut wie Tod, also musste ich kämpfen, nach vorne blicken, positiv bleiben.

Trotzdem gab es die Stimme in meinem Kopf und leider konnte ich nicht genau sagen, ob sie mir einfach nur die Wahrheit zu flüsterte und realistisch war, wenn sie sagte:

Wenn du dir selber in die Augen schaust, siehst du das Glänzen noch? Siehst du das aufgeweckte Mädchen von früher, dass gerade frisch verliebt war und dessen Leben gerade erst wirklich angefangen hat?
Sei ehrlich, wen siehst du?

Wen ich sah? Ich sah jemand fremdes mit blasser Haut,der so dünn schien, als ob man seine schwachen Muskeln arbeiten sehen konnte.
Ich sah ein Mädchen, dass mit ihren matten Haaren und dem gequälten Lächeln aussah, als ob es sich nicht entscheiden konnte:

Konnte sie es schaffen, oder hatte sie schon längst aufgegeben?

Endlich hörte ich ein klopfen an der Tür und setzte mich aufrechter hin.
Marc trat ein und lies seine Jacke auf den kleinen Tisch unterm Fernseher fallen.

"Die Empfangs Frau hat mich komisch angeguckt!" Stellte er fest und kam auf mich zu. Ein 'Hey' murmelnd drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und setzte sich auf einen Stuhl neben meinem Bett.

"Wie komisch?", fragte ich ihn schmunzelnd, "auf einer Skala von 1-10"
"Hmmm", Marc legte nachdenklich den Kopf schräg, "also wenn eins eine Art 'ich guck dich komisch an, weil du was in den Haaren hängen hast' wäre und 10 bedeutet 'hey, ich guck dich blöd an weil du die zwei Männer da eben mit einer Gabel umgebracht hast', dann war es vielleicht eine 4 einhalb!"

Stellte er nickend fest und sah mich zufrieden an. Ich musste lachen.
"4 einhalb? Was ist das? Ich gucke dich komisch an, weil du dem Kind sein Eis weggenommen hast?"

Mein freund schaute schon fast entsetzt zu mir. "Bist du verrückt? Eis wegnehmen ist mindestens eine 7.
Die Frau war mehr nach dem Motto 'Ich gucke den Typen da mal komisch an, weil er eben ungefähr drei Ärzte aufgehalten hat, um sie etwas zu fragen'."

Ich sah ihn stirnrunzelnd und verwirrt an.
"Was hast du die Ärzte denn gefragt?"

"Ja, genau das ist es!", rief Marc plötzlich aus, "bleib genau so!"

Erschrocken und wie erstarrt blinzelte ich ihm zu und zog die Augenbrauen zusammen.
"Was ist?"
"Genau so wie du eben hat mich die Frau mich auch angeguckt!"

Jetzt konnte ich nicht mehr anders als in schallendes Gelächter auszubrechen.

Marc stand von seinem Stuhl auf und grinste. "Ich wusste das ich dich wieder zum Lachen bringen kann." Sagte er und gab mir einen Kuss.

"Hey, ich lächel sehr oft!" Protestierte ich und verschränkte die Arme, so gut es mit den Infusionen ging, vor der Brust.

Mein Freund sah mich kurz an. "Ja lächeln tust du oft, du meinst es nur leider viel zu selten auch so."

Ich biss mir auf die Lippen und starrte kurz auf meine Schrankwand, bis ich Marc wieder in die Augen sah: "also was wolltest du von den Ärzten?"

"Naja" er strich über die Kante meines Bettes und verschwand dann kurz aus der Tür um mit einem zusammengefalteten Ding wider zu kommen.
Kritisch beobachtete ich ihn.

"Ich habe ihnen gesagt, das es dir eigentlich momentan, den Umständen entsprechen relativ gut geht und sogar draußen schönes Wetter ist und dass ich ein sehr verantwortungsbewusster junger Mann bin und deswegen habe ich sie überreden können mir einen Rollstuhl zu geben, in den ich dich dich jetzt verfrachten werde und dann können wir spazieren gehen oder fahre, wie auch immer"

Marc hatte es geschafft das schwarze Etwas tatsächlich zu einem eher klapprig wirkenden Rollstuhl auszuklappen.

Mein Mund klappte auf und wieder zu und wieder auf. "Und du hast denen einfach gesagt dass es mir eigentlich momentan, den Umständen entsprechen relativ gut geht und dann haben sie es dir erlaubt?"
Mein Freund sah mich stolz an. "Na klar."

Ohne ein weiteres Wort von mir abzuwarten, schob er vorsichtig meine Infusionen um mein Bett herum, sodass sie neben dem Rollstuhl standen.
Dann hob er mich kurzerhand aus dem Bett und setzte mich langsam in das schwarze Gefährt.

Als Marc sich gerade wieder erheben wollte, zog ich ihn wieder zu mir herunter und gab ihm einen langen Kuss. "Danke!", flüsterte ich, "ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch."

Ich lehnte mich lächelnd zurück als er mich langsam aus meinem Zimmer und raus auf den hellen Krankenhaus Flur schob.

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Hallöle, also ich weiß ja nicht wie es euch geht aber ich lieeeeeebe Sky und ich lieeeeeeeeebe Marc!!!

Auf jeden Fall wollte ich euch noch sagen, dass ich auch eine Kurzgeschichte hochgeladen habe!
Sie heißt "7 Steps of Death"

Wenn ihr wollt könnt ihr ja gerne mal rein schauen.
Heagggggdl ;* ♡♡♡
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The Spotlight in your EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt