Liebes Tagebuch...
Nachdem dieser äußerst bescheidene erste Schultag endlich zu Ende war, versuchte ich so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, da ich keine Lust hatte Elena oder gar Tyler zu begegnen.
„Hey Jenna, na? Wie war dein Meeting?" sagte ich und naschte dabei von ein paar Trauben die auf dem Küchentresen standen.
„Frag nicht! Wie war es bei dir so?" Jenna konnte einem wirklich leidtun. Man konnte ihr den Stress förmlich ansehen.
„Frag nicht!" Wir beide grinsten.
Die Haustüre wurde wieder geöffnet und meine Schwester trat ein und lief direkt zu uns. Ihrem Blick nach zu urteilen belastete sie irgendetwas. Sie lief direkt zum Medizinschrank und holte sich ein Pflaster raus, mit dem sie eine Wunde am Bein überdeckte.
„Was ist denn mit dir passiert?" ich zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Ach, ehm nichts, ich bin bloß hingefallen, ist nicht so wichtig" meinte sie ruhig. Ich merkte sofort, dass das nicht die Sache war die sie belastete, große Lust weiter darauf einzugehen hatte ich jedoch auch nicht.
„Alles klar, na dann, ich geh mal nach oben." Leider gelang mir meine Flucht nicht, da sich mir Jenna mit verschränkten Armen in den Weg stellte und mit dem Kopf auf Elena wies. Ich verdrehte die Augen, setzte mich aber dann doch wieder neben Elena auf den Platz.
„Also schön, erzähl schon."
„Nein, schon gut, ist wirklich kein Ding." Ich wollte mich gerade wieder auf die Flucht machen, konnte mich jedoch kaum umdrehen bevor Jennas Blick mich durchbohrte.
„Wenn dich etwas belastet, dann kannst du mir das ruhig erzählen." Ist ja nicht so als ob ich irgendetwas Besseres zu tun hätte, murmelte ich.
„Naja, also dieser Neue, Stefan heißt er."
„Warte mal, meinst du etwa 'Mister heißer Rücken'?"
Sie lächelte leicht „Ja genau der. Ich hab ihm auf dem Friedhof gesehen. Es war wirklich seltsam er stand einfach da und dann war er auch plötzlich wieder weg nachdem ich meine Wunde frei gemacht hatte."
„Und?"
„Naja, findest du es nicht komisch, dass er einfach so aufgetaucht ist und dann auch wieder so schnell weg war?"
„Was soll daran komisch sein? Ich schätze mal er hat Familie oder Bekannte die dort liegen, oder er ist auch so ein komischer Kerl der auf Friedhöfe geht um Tagebuch zu schreiben." Damit sollte Elena ja wohl keine Probleme haben. „Und was sein Verschwinden angeht, hast du dir schon mal überlegt, dass er vielleicht einfach kein Blut sehen kann?"
„Ja, vermutlich hast du Recht."
„Pfff... natürlich habe ich Recht." Jenna beobachtete unser Gespräch mit einem zufriedenen Lächeln.
„Ok also da das jetzt geklärt ist, geh ich dann auch mal. Bis dann Jenna." Ich nahm meine Tasche und zog meine Jacke an bevor ich das Haus verließ.
~
Ich setzte mich neben den Grabstein meiner Eltern. Ja, ich gebe zu, Elena ist nicht die einzige Person die auf den Friedhof geht um Tagebuch zu schreiben, aber das muss ja nicht gleich jeder wissen.
Liebes Tagebuch,
Ich bin zurück, zurück in Mystic Falls. Den ersten Schultag habe ich erstaunlicherweise recht gut überstanden. Alles war so wie immer, eigentlich. Wir geben alle unser bestes. Elena gibt sich wirklich Mühe so zu tun als wäre alles gut, was ihr mehr oder weniger gelingt. Jeremy versucht auf seine Weise damit klar zu kommen. Wohl möglich ist sich mit Drogen zu zudröhnen nicht die beste Art, aber gibt es die denn überhaupt? Ich glaube jeder muss sich selbst einen Weg suchen mit einem Verlust klar zu kommen und ich glaube Jeremy weiß, dass es falsch ist was er tut, aber wenn das, dass einzige ist was ihn gerade noch hält, dann kann ich ihm das nicht auch noch weg nehmen. Mir gefällt es zwar nicht ihn so zu sehen, aber ich bin sicher, dass er von alleine merken wird das es nicht gut für ihn ist. Und was Jenna angeht, naja sie gibt sich große Mühe um es uns Recht zu machen, aber sie wird SIE einfach nie ersetzen können.
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Blood Relatives
FanfictionNachdem ihre Eltern gestorben sind flüchtet Diana Gilbert nach Denver zu Verwandten. Nach 2 Monaten kommt sie pünktlich zu Schuljahresbeginn wieder zurück nach Mystic Falls. Für jeden scheint Diana stark, aber keiner weiß wie sie sich wirklich fühlt...